Findet ihr, dass Arbeit partizipativer sein sollte?
Hallo,
findet ihr, ihr solltet als Angestellte oder Arbeiter:innen mehr Einfluss darauf haben, wie das Unternehmen oder die Organisation in der ihr arbeitet, geführt wird und sich in der Zukunft entwickelt?
Liebe Grüße
Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen
Was heißt partizi... Dings?
durch Beteiligung, Teilhabe oder Einbindung aller Betroffenen bestimmt.
5 Antworten
Demokratische Betriebe klingen genauso gut wie Verwaltung der Produktionsmittel durch die Arbeiter/Angestellten.
Das Problem ist, dass der normale Angestellte oftmals gar keine Ahnung von dem Ganzen hat.
Sag ehrlich: würdest du einem Hilfsarbeiter, der keinen Schulabschluss hat, Mitsprache Recht für deine Firma geben?
Ich nicht.
Als Unternehmensgründer habe ich das Kapital investiert, im Normalfall eine gute Ausbildung oder sogar ein Studium mit wirtschaftlichen Hintergrund absolviert und mich mit den Gesetzen rumgeschlagen.
Ich trage somit die Verantwortung und auch das Risiko, wenn etwas schief läuft.
Werden sich die Angestellten und Arbeiter denn auch an den Risiken beteiligen und mit ihrem Vermögen teilweise haften, wenn sie durch das Mitsprache Recht dazu beitragen die Firma an die Wand zu fahren?
Bestimmt nicht.
Somit soll ich also meinen Mitarbeitern mehr Mitsprache Rechte einräumen, die direkten oder indirekten Einfluss auf meine Firmenpolitik haben...soll aber das Risiko dann trotzdem alleine tragen?
Nein danke.
Verbesserungsvorschläge sind okay, aber mehr auch nicht.
Wer gerne Mitsprache Recht in allen Punkten haben möchte, kann sich gerne als Gesellschafter oder Mitinhaber beteiligen, dann aber auch mit Eigenkapital und mit dem gleichen Risiko.
LG ChrystalDragon7 🍀
Werden sich die Angestellten und Arbeiter denn auch an den Risiken beteiligen und mit ihrem Vermögen teilweise haften, wenn sie durch das Mitsprache Recht dazu beitragen die Firma an die Wand zu fahren?
Doch - natürlich. Aber ehrlich. Du haftest doch in Deutschland nicht.. Außer mit dem Wenigen, was du in deine z.B. GmbH investiert hast.
Als Unternehmensgründer habe ich das Kapital investiert, im Normalfall eine gute Ausbildung oder sogar ein Studium mit wirtschaftlichen Hintergrund absolviert und mich mit den Gesetzen rumgeschlagen.
Man kann das genauso umdrehen:
"Als jahrelanger Mitarbeiter habe ich unmengen an Zeit investiert, im Normalfall eine gute Ausbildung oder sogar ein Studium mit wirtschaftlichen Hintergrund absolviert und mich mit den internen Verordnungen rumgeschlagen. - deshalb habe ich ein Anrecht auf Mitsprache."
Somit soll ich also meinen Mitarbeitern mehr Mitsprache Rechte einräumen, die direkten oder indirekten Einfluss auf meine Firmenpolitik haben...soll aber das Risiko dann trotzdem alleine tragen?
Mich stört dein häufig angebrachtes neoliberales Narrativ vom unsichtbaren Risiko.
Du trägst als Unternehmer heutzutage kaum Risiko, wenn du es denn richtig machst
Selbstverständlich sollten Mitarbeiter mehr partizipieren.
Aber die Arbeitgeber, "wir haben keine Arbeiter/Angestellten, sondern nur Mitarbeiter"
Das darf der AG selbst entscheiden. Aber mitunter ist die Führungsetage besser geeignet um Entscheidungen zu treffen. Das kommt sicher auch auf die Branche an. Wo ich allerdings schwer dafür wäre ist die Mitarbeiter an den Gewinnen zu beteiligen. Schließlich macht man weder allein mit solchen Entscheidungen noch allein mit dazu nötiger Arbeit Geld. Das Zusammenspiel an guten Entscheidungen und guter Arbeit bringt die wirklichen Gewinne. Neben zockenden Aktionären die sich verziehen wenns nichts mehr auszubeuten gibt
Ne ich bin völlig gegen eine Pflicht. Es kommt auf die Branche an. Mitarbeiter haben wesentlich weniger Überblick darüber, was große Unternehmen zusammenhält und wie sie "im Inneren" funktionieren. Das könnte man natürlich allen Mitarbeitern lernen aber was bringt es, wenn die Dame am Empfang eine Schulung für Dinge kriegt für die sie kein Gespür hat? Was bringt es der Personalmanagerin mathematische Formeln aufzubürden? Jeder in einer Firma hat seinen Platz und seine Arbeit. Und die Führungsetage leitet das alles. Das ist an und für sich ein gutes System - wenn es nicht so ausnützen würde.
Neuere Unternehmen gliedern ihre Firma in kleine Bereiche, da ist es auch eher möglich alle einzubinden aber es braucht Entscheidungsträger am Ende die wissen was sie tun. Eine Firma ist keine Demokratie. Es geht ums Geld. Und wer denkt es besser zu wissen sollte eher eine eigene Firma aufmachen.
Das stimmt schon, aber ich glaube nicht dass das in der Praxis so laufen würde. z.B. du und ich wären ja schon 2 Personen, die das Quatsch fänden über Führungsseminare aufgedrückt zu bekommen obwohl das nicht unsere Arbeit ist, also würden wir ja dafür stimmen, das weiterhin andere tun und entscheiden zu lassen.
Aber bestimmte Dinge, wie z.B. Gewinnbeteiligung oder der Ausverkauf an irgendwleche Heuschrecken, könnte eben trotzdem nicht gegen unseren Willen durchgesetzt werden.
Fakt ist: Wenn ich eine Firma habe, dann bestimme ich was ich damit mache. Weils mein Geld ist. Punkt. Wenn ich mich dazu entscheide mein Wissen/Geld/Entscheidungen teilen zu wollen, dann darf ich das ebenso wie wenn ich entscheide das nicht zu tun. Wems nicht passt, der darf sich gern was Anderes suchen. Wenn DU eine Firma hättest würdest dir auch nicht von deinen Mitarbeitern sagen lassen, wie du die Firma zu führen hast.
Und da gehts um eine Firma mit EINER Person als Führung. Viele Firmen haben wesentlich mehr als nur eine Person an der Spitze. Und ja - vielleicht unfair, dass sie so extrem gut verdienen obwohl "die unten" die Arbeit machen. Aber damit riskieren sie halt auch, dass gute Mitarbeiter gehen. Es geht nicht um Gefühle. Es geht um Arbeit. Mach sie oder geh woanders hin.
Das trifft vielleicht auf Regionen zu, wo es für Arbeiter:innen viele Ausweichmöglichkeiten gibt, aber in Regionen wo Unternehmen teilweise die einzigen Arbeitgeber in einer bestimmten Branche sind, ist man den Entscheidungen dieses einen Unternehmens auch ausgeliefert und geht damit auch ein großes Risiko ein, denn man baut sein ganzes Leben genau nur darauf auf, dass man in diesem einen Unternehmen arbeiten kann, trotzdem hat man real 0 Einfluss darauf, was passiert.
So ist das. Der Unternehmer hat ein Risiko wenn er Menschen einstellt und Menschen haben ein Risiko, wenn sie für Unternehmen arbeiten. Keiner kann dich zwingen in einem best. Unternehmen zu arbeiten oder in der Gegend zu wohnen. Das ist der Preis, den man für Freiheit zahlt. Aber du irrst wenn du meinst, dass du ausgeliefert bist in den Entscheidungen. Wie gesagt: du kannst deinen Beruf wechseln, umziehen, selbst eine Firma gründen, mehr verlangen, ..... du hast jede Möglichkeit der Welt dein Gefängnis zu verlassen. Aber du kannst anderen nicht sagen wie sie mit ihrem Besitz umgehen müssen. Wenn sie dich mitentscheiden lassen, gut - wenn nicht: Pech.
Das ist etwas, was m.M. ausschließlich dem Arbeitgeber bzw. der Führungsetage überlassen sein sollte.
Der einfache Mitarbeiter hat vmtl. Interessen die der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens entgegen stehen.
Ich denke, wenn es Pflicht wäre Mitarbeiter mitentscheiden zu lassen, wäre Gewinnbeteiligung so das erste was beschlossen werden würde. Aber solange der AG entscheiden kann, wird das niemals Realität.