Finden Frauen es SO gruselig wenn ein Mann einen Todesfall einfach so wegsteckt?
Frage das weil es mir schon häufiger im Leben so ging. Wurde gefragt:"Geht dir das denn überhaupt nicht nahe?" oder ähnliche Dinge.
Und doch tut es.
Aber ich habe eben schon von kleinauf solche Verluste erlebt. Mit 3 Jahren starb unser Hund. Paar jahre später ne Katze. Ein Freund aus der Schule. Mein Vater als ich 14 war etc.
Also mein Leben war seit jeher so das Menschen oder auch Tiere die mir nahestanden nunmal gestorben sind. Ich glaube irgendwann habe ich mich einfach dran "gewöhnt".
Und gefühlt sind es meist Frauen die da fast schon geschockt reagieren weil es vermutlich so wirkt als ob es mich nichtmal juckt.
Ist das so "furchtbar" für Frauen? Intressiert mich nur mal was da der Gedankengang ist. Wurde eben auch noch so erzogen das ein Mann sowas eben NICHT zeigt. Das spielt sicher auch mit rein.
Also, danke für Erläuterungen.
Was würdet ihr denken? Findet ihr das schlimm? und Warum?
12 Antworten
Emotional abgestumpft zu sein wirkt sich eben auch stark auf eine Beziehung aus. Einen wirklich liebevollen Menschen erwartet man dann nicht mehr - das möchten aber die meisten.
Wenn du emotional abgestumpft bist, hast du keine richtige Verbindung mehr zu deinen Emotionen. Das ist ein Fakt und der Wortsinn.
zu MANCHEN Emotionen.
dann würde ich dir zustimmen.
Nur weil ich nichtmehr weinen kann... Bedeutet das eben nicht das ich nicht lieben kann.
Es sind völlig verschiedene emotionen.
liebevoll sein zu können ist quasi liebe.
Also indirekt hast du das schon ^^
Ich sagte ja nur das es eben ein Irrglaube ist weil es nichts mit der abgestumpftheit bei trauer am hut hat.
Es ist nicht dasselbe. Man kann jemanden lieben und dennoch sich eher distanziert verhalten oder Gefühle nicht richtig an sich ranlassen oder nicht aussprechen können.
Keine Trauer zu empfinden, hat nicht zwangsläufig was mit Abgestumpftheit zu tun, da stimme ich dir zu. Es gibt viele Ursachen. Doch was du beschreibst, trifft durchaus darauf zu.
dann ist es ein paradoxon warum meine Frau und ich eine so harmonische Beziehung führen.
Tja. Was soll man sagen.
Ich habe das Gefühl, du fühlst dich angegriffen und ich verstehe nicht recht warum. Bitte lies auch genau was ich schreibe, statt es als Pauschalisierung zu sehen.
Nirgendwo schrieb ich, dass es unmöglich ist Gefühle zu haben, eine harmonische Beziehung zu haben oder dergleichen. Ich habe dir einfach nur beantwortet, warum die meisten Frauen es abschreckend finden.
Aber warum redest du von deiner harmonischen Beziehung und fragst gleichzeit wie das Verhalten bei anderen Frauen ankommt?
Weil es eben die bekannten und freundinnen meiner Frau sind die das teilweise komisch an mir finden.
Und ich fühle mich nicht angegriffen. Aber es ist eben nicht ganz richtig. Man sollte nie pauschal sagen das jemand der abgestumpfter ist eben quasi nichtmehr fähig dazu ist.
Es ist dann einfach nur anders. Ist ja nicht so das diese gefühle garnicht da wären.
Aber egal.
Haben wir uns wohl etwas missverstanden. Kommt vor.
Dennoch danke für deine antworten.
Die Pauschalisierung kam nicht von mir, ich halte nichts davon etwas zu pauschalisieren. Das möchte ich kurz klarstellen.
Es ist nicht wichtig, wie du für dein Umfeld trauerst oder dies zeigst.
Wichtig ist nur, dass du den Todesfall verarbeitest. Wie, bleibt jedem selbst überlassen. Die einen wollen in Ruhe gelassen werden, die anderen heulen den ganzen Tag, wieder andere reden auch Jahre danach noch darüber.
Völlig egal.
Natürlich wirkt es befremdlich, wenn du völlig emotionslos von Todesfällen sprichts. Aber da kenne ich auch ein paar hartgesottene Typen, die so reagieren wie du: Weil, wenn sie das in dem Moment an sich ran lassen würden bzw im Gespräch zum Thema machen, kommen ihnen die Tränen.
Wurde eben auch noch so erzogen das ein Mann sowas eben NICHT zeigt.
Da krieg ich das ko**. Jemand hat einen Menschen verloren. Der/Diejenige darf trauern. Genau SO wie es einem gut tut. Das Geschlecht spielt hierbei keine Rolle.
Diese Erziehung ist schuld daran, dass Männer sich eher von der Brücke stürzen als Hilfe zu holen.
Ja ist schon wahr. Die Erziehung war der absolute mist aber nun bin ich eben wie ich bin.
Bei uns gab es tatsächlich sogar Prügel FÜRs weinen. Bis man aufgehört hat zu weinen.
Ist kein Scherz.
Man lernte eben hart wie Stahl zu werden, ganz egal was auch passiert.
WOFÜR man das brauchen sollte in der heutigen welt weis ich nicht. Aber laut meinem Stiefvater wurde man eben nur so ein RICHTIGER Mann...
Naja, wie gesagt. Ich kann das so oder so nichtmehr ändern und will ich auch garnicht.
Teilweise hat es auch vorteile so zu sein.
Bin ein Fels in der brandung egal wie sehr das Leben mir eine reinhaut. Ich stehe weiterhin.
Aber wenn meine Frau und ich mal kinder haben werde ich diese beim BESTEN willen nicht so erziehen.
Die sollen ruhig weinen wenn nötig. Ich denke da einfach anders drüber. Selbst wenn ich eben so stark geprägt wurde.
Bin ein Fels in der brandung egal wie sehr das Leben mir eine reinhaut
Nein. Du bist kein Fels. Du hast nur ein Mauer um dich herum gebaut. Die Frage ist eher, was passiert, wenn die einstürzt. Dann stehst Du an der Brücke und nicht beim Therapeut. Das ist das problem.
Es ist vielleicht gar nicht das problem, dass Du so "hart" auf deine Geschichte reagierst sondern eben, dass du keine Gefühle zeigen kannst. Insofern bekommst du irgendwann auch mal eine Frau, die so tickt bzw erzogen ist. Dann wirds in Sachen Kindererziehung schwierig.
Nene ich habe ja meine Frau.
Sie ist ein Engel in Person. Ich kenne keine andere Frau die SO nett und friedlich ist wie sie. Sie würde keiner Fliege etwas zu leide tun und das meine ich wirklich so.
Aber ja, ich hatte glück sie gefunden zu haben.
Rein von den Welten aus denen wir stammen, könnten wir nicht unterschiedlicher sein.
Gut das sowas der liebe aber einfach egal ist.
Wir haben ähnliche vorstellungen vom leben. Sie eben weil sie es schon so kannte.
Ich weil ich es mir schonimmer so "wünschte".
Ergo arbeiten wir aufs gleiche Ziel zu, nur eben aus anderen Beweggründen.
Das freut mich wirklich sehr für dich! Pass auf dich und deine Liebe auf!
aber sei auf der Hut, die Geister der Vergangenheit holen einen irgendwann ein. Und damit rechnet man nicht ...
Diese "Geister" sind allgegenwärtig. Ich habe komplexe PTBS die nicht weiter behandelbar ist.
Aber ich lernte mich damit zu arrangieren.
Würde das nichtmal mehr als "Last" betrachten. Es ist eben ein Teil von mir. Diese Geister und ich sind "Freunde". Mehr oder weniger^^
Und danke mach ich
Achja... Wenn dich jemand auf deine Reaktion in Sachen Trauer und Verlust anspricht. Man "gewöhnt" sich nicht daran. Man resigniert.
Wenn ein Typ einen Tod einfach so " weg steckt" wie du es beschreibst würde ich das auch seltsam finden. Ich weiß es gibt kein " richtiges" trauern aber ich würde es dennoch befremdlich finden wenn der Mann wenig Emotion zeigt und abgeklärt wirkt. Das ist eben mein Empfinden. Du bist wie Du bist und darauf reagieren Menschen eben unterschiedlich. Persönlich würde ich den Tod eines Tieres nicht mit dem eines Menschen vergleichen.
Vermutlich ist das auch anerzogen, aber für mich ist das nicht gleich zu setzen.
Ja nicht ganz gleich. Aber schon ähnlich.
Ich hatte zu den Tieren fast schon sowas wie eine Freundschaft. Eben weil ich schon mit denen aufgewachsen bin.
Und dann ist so ein Todesfall eben durchaus recht nah dran.
Diese Tiere waren für MICH genauso familie.
Als Kind ist das aber eben auch völlig normal so zu empfinden.
Aber ich weis was du meinst.
Naja so oder so. Ich habe von beidem schon einige verloren. Egal ob Mensch oder Tier.
Wie Du schon erwähnt hast wird es daran liegen das Du so abgeklärt bist. Theoretisch versteh ich das , praktisch würde ich es aber seltsam finden wenn' jemand abgeklärt reagiert, irgendwie kalt.
Ist bei mir genauso. Klar bin ich traurig wenn jemand geht aber nicht mehr so am Boden zerstört weil einfach zu viele gestorben sind. Man akzeptiert die Tatsache das früher oder später jeder gehen muss, das ist dann auch mit anderen Dingen verknüpft. Beziehungen gehen zu Ende, zerstritten, Freunde weggezogen oder gekündigt. Ist mir inzwischen egal wer kommt und geht und die Worte bist mein Leben, für immer zusammen. Ach hör doch auf. Blödsinn
Mag für viele kalt wirken auf mich wirkt es realistisch echt. Es sind andere die nicht der Realität ins Auge blicken.
ja.
Wobei ich bei meiner Frau auch so bin. Mit ihr werde ich alt.
Aber auch dort wird es irgendwann soweit sein das entweder ich oder sie sterben... Und der jeweils andere muss damit dann irgendwie klarkommen.
Das ist einfach das Leben.
Ja, bei mir gibt's schon keine Unterschiede mehr. Ein kommen und gehen, kann auch keine Bindungen aufbauen. Das ist so bedeutungslos für mich.
Aber das Du mittlerweile unfähig bist Bindungen aufzubauen und da gleichgültig reagierst wer in dein Leben tritt oder es verlässt zeigt doch das Du eigentlich nicht damit klar kommst oder?!
ja sehe ich auch so.
Du schützt dich BlackSoul... Das ist aber eben nicht unbedingt der gute Weg.
Man sollte bereit sein für Verlust. Denn es gehört nunmal dazu. Aber gleichgültig sollte es einem nie sein.
Meiner Meinung nach.
Wie meinst du das? Es war ja nie jemand lange da oder für mich da, ich kenne das nicht anders. Was ich nicht kenne kann ich nicht vermissen. Es fühlt sich normal an alleine zu sein. Es ist aber andersrum schlimm für mich wäre da jetzt eine freundin oder freunde, damit komme ich nicht klar und die Kontakte machen mich wütend. Kann das nicht positiv schön finden wie andere .
Ja das ist auch eine Art Schutz, wegen der Erfahrungen die ich gemacht habe. Aber ich hatte mich schon sehr früh von Menschen distanziert. Es gab im teeniealter versuche aber es wurde einfach zuviel zerstört. Ich bin inzwischen 47 und das Ding ist festgefahren. Dafür kommen die Menschen zu spät mit ihrer Hilfe. Ich brauche sie nicht mehr.
Du hast geschrieben daß dir egal ist wer in dein Leben tritt oder es verlässt, und ich Habe das so verstanden daß du keinerlei persönliche Bindung zu Menschen aufbauen kannst, denn sonst wäre es dir ja nicht egal. Ich kenn dich nicht und kenne deine Lebensumstände nicht aber wenn nie jemand länger für dich da war grundsätzlich, hast Du wohl von Anbeginn deines Lebens keinen guten Start gehabt ( Familie, Eltern). Das Problem, wenn es denn für dich eines ist, ist dann ja weitreichender als das was der Fragesteller meint.
Ja so war das auch in der Familie schon von Geburt an. Bei mir zeigt sich das nicht nur bei Trauer, sondern in mehreren Bereichen.
Schlimm, einfach schlimm wie Eltern uns fürs Leben verkorksen
Nein, einfach so steckst du es auch nicht weg, sonst würdest du nicht fragen.
Tatsächlich ist es aber so, dass man mit Erfahrung Todesfälle akzeptiert und hin nimmt, weil sie nun mal zum Leben gehören. Heisst aber noch lange nicht, dass das einem am A.... vorbei geht
Könnte aber auch sein, dass bei dir ein Trauma ist, das die Gefühle blockiert.
Bei Trauer ist alles möglich, das darf so sein.
Ja gut. Ich habe komplexe PTBS weil meine vergangenheit recht extrem war.
Das spielt sicherlich mit rein wie ich mit sowas umgehe.
Ich bin grundlegend schon "abgehärteter" als die aller meisten Menschen. Das ist eben meiner Vergangenheit zu verschulden und ist auch garnichtmehr zu ändern.
Nur sehe ich das auch nicht als "Verlust". Bin eben wie ich bin und das eben aus gutem Grund.
Hätte das alles nie durchgestanden wenn ich "empfindlicher" wäre.
Deine Psyche schützt dich und ja man lernt zu akzeptieren und wird gelassener.
Weich sein hat nix mit liebevoll am Hut.
Sollten die Menschen vielleicht nicht in verbindung bringen diese Dinge.
Aber ja, den Irrglauben scheinen einige wohl zu haben.