Finanzen in der Beziehung?
Hallo,
Wie teilt ihr eure Finanzen in der Beziehung auf? Bisher war es immer so, dass mein Freund und ich beinahe gleich viel Geld zur Verfügung hatten, somit haben wir unsere Kosten für gemeinsame Wohnung, Essen, Urlaub & Co einfach gleichermaßen getragen. Nun ist es so, dass ich bald ca. dreimal mehr verdiene als er (netto), da er studiert.
Mir ist klar, dass wir uns das ausmachen müssen, jedoch interessiert mich sehr, wie andere Paare das regeln bzw. wie ihr an unserer Stelle handeln würdet. Wie würdet ihr die Zahlungen an das gemeinsame Konto regeln? Weiter 50/50? Oder anders gewichten? Warum genau so?
Was ich noch dazu sagen muss: Das ist nur vorübergehend so. Ich werde wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt mein Studium fortführen, in diesem Zeitraum würde er also derjenige sein, der mehr verdient. Danach werden wir wahrscheinlich wieder ähnlich viel Geld verdienen.
Wie handhabt ihr das? Habt ihr Tipps?
15 Antworten
Hi! Wir sind den Weg gegangen, dass wir zunächst den Prozentanteil der Gehälter als Verteilschlüssel gerechnet haben, als Beispiel 40:60 Prozent.
Dann hat jeder seine persönlichen Kosten ermittelt und nochmal alle gemeinsamen Kosten.
Bei uns hat jeder sein Konto behalten und zahlt seine Kosten selbst. Für die gemeinsamen Kosten haben wir ein "Hauskonto" zusammen. Dorthin überweist jeder seinen nach obigem Schlüssel gewichteten Anteil im Monat zur Bezahlung von Miete, Strom etc
Am Ende der Liste steht nach ABZUG ALLER Kosten ein Betrag zur freien Verfügung der bei beiden gleich gross sein soll. Das machen wir schon 30 Jahre so, die Aufstellung wurde bei sich änderndem Gehalt korrigiert und wir hatten nie Streit über Geld und alles ist bezahlt.
Gruss
Genau bzw. ja sinngemäss. Ich bin bei uns der Hauptverdiener und mir war bzw. ist immer wichtig, dass sich keiner so einschränken muss, dass kein freies Geld mehr für sich selbst da ist, das haben wir so ganz gut hingekriegt. Jeder hat seine individuellen Kosten gezahlt und hat noch einen gleich grossen Rest über für Kino, mal Essen gehen oder sich was kaufen zu können, ohne den anderen fragen zu müssen. Gruss
Wir haben keinen großen Einkommensunterschied aber regeln es aktuell so, dass wir beide so viel in die gemeinsame Kasse legen, dass wir gleich viel freies Geld für hobbies etc haben.
Meine Partnerin und ich haben für Haushalt und Reisen Gemeinschaftskonten eingerichtet, auf das jede von uns je 15% vom Nettoeinkommen einzahlt.
In absoluten Zahlen zahle ich somit mehr, da ich auch mehr verdiene als meine Partnerin, aber das finde ich auch nur fair.
Beim Thema Essen gehen haben wir die Regelung getroffen, das jede das Essen der jeweils anderen bezahlt, also ich bezahle das Essen meiner Partnerin und sie bezahlt meins. Die Regelung haben wir getroffen, weil wir beide es nicht mögen, wenn nur eine alles bezahlt.
Naja, wie du schon merkst, veränder sich Einkommensverhältnisse regelmäßig. Daher fanden wir es nicht angemessen eine starre Verteilung, starre Beträge, zu vereinbaren. Vielmehr haben wir einen Berechnungsmethode verhandelt.
Derjenige der mehr verdient zahlt mehr, derjenige der weniger verdient eben weniger. Aber um einen Leistungs-Anreiz zu behalten (arbeit soll sich ja auszahlen) nicht exakt im Verhältnis der Einkommen sondern mit einem Korrekturfaktor versehen. Wir haben uns auf einen Korrekturfaktor von 0,5 geeinigt.
Verdient also jemand 25% mehr, der andere 25% weniger als das Haushaltsdurchschnitt, zahlt einer 37,5%, der andere 62,5% der Kosten. Das gilt für Miete. Für verschiedenen Ausgaben gelten verschiedenen Verteilungsschlüssel (Also ausgabenspezifische Korrekturfaktoren, je nach Art der Ausgabe, zwischen 0 und 0,667). Dazu noch frei verhandelte Randbedinungen implementieren (also z.B. dass ein Partner maximal das doppelte des anderen Partners zahlen muss), fertig ist die Sache.
Klingt jetzt irgendwie kompliziert, ist es aber nicht. Ganz im Gegenteil, ist super entspannt - denn man einigt sich einmal auf eine Berechnungsgrundlage und danach ist das Thema erledigt. Einfach Einkommen eintippen und der Rechner spuckt einen Wert aus. Und der Wert wird von beidne Seiten als fair erachtet, weil er eben genau so berechnet wurde wie es beidne Seiten als fair angesehen wird.
Das wird dann eben immer gemacht sobald sich etwas am Einkommen ändert. Rechner anwerfen, Zahlenwerte eintippen und ausführen. Daueraufträge entsprechend Ergebnis anpassen. Fertig. Keine Diskussionen, kein Streit, kein gar nichts. Super!
Wir haben damals einen Prozentsatz unseres Einkommens (vorher die Summe auskalkuliert, die wir brauchten) so hat er als auch ich zu dem Zeitpunkt 40% unseres Einkommens gezahlt. Das Geld kam auf ein separates Konto, von dem wir alles, was wir gemeinsam gemacht haben, gezahlt hatten.
Also dass zum Beispiel jeder 40% vom eigenen Einkommen für die gemeinsamen Ausgaben bereitstellt? (Als Beispiel, je nachdem, wie viel benötigt wird)
In unserem Fall würde er dann 30% von den gemeinsamen Kosten tragen und ich 70%.