Erfahrungen mit Ritalin?

5 Antworten

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Das ist nicht ohne Grund ein Betäubungsmittel. Wird nur auf einem BTM Rezept verschrieben, bei Leuten, die kein AHDS haben, wirkt es aufputschend, teils Motivationssteigernd und erhöht die Aufmerksamkeit.

Bei mir (diagnostiziert ADS) wirkt es motivationssteigernd, komzentrationssteigernd und generell aufputschend.

Nebenwirkungen sind bspw. erhöhte Atem/Herzfrequenz, schwitzige Hände, Übelkeit, Appetitlosigkeit, …

Ritalin (Methylphenidat) ist ziemlich verwandt mit Amphetaminen & wird auch von Amphetamin-Abhängigen oft zum berauschen verwendet.

Ritalin enthält den Wikstoff Methylphenidat (MPH) und ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der Stimulanzen welches als verschreibfähiges Betäubungsmittel klassifiziert ist und zur Behandlung von ADHS eingesetzt wird. Die Wirkung basiert auf einer Wiederaufnahme-Hemmung der Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin. MPH ist auch der Wirkstoff zahlreicher weiterer bekannter ADHS-Medikamente wie Medikinet, Concerta sowie zahlreichen Generika.

MPH hat bei allen Menschen eine konzentrationsfördernde Wirkung, unabhängig davon ob sie ein ADHS haben oder nicht. Die Konzentration wird intensiver und kann viel länger aufrecht erhalten werden. Dadruch kann mehr Inhalt in kürzerer Zeit gelernt werden. Was MPH jedoch nicht macht ist intelligenter.

Bei Menschen mit einem ADHS hat MPH eine beruhigende Wirkung. Ihre Hyperaktivität und Impulsiviät geht zurück. Viele Betroffene schildern den Zustand auch als eine art "innerlich gemittet sein". Bei Menschen ohne einem ADHS hat MPH hingegen eine aufputschende Wirkung. Im Postiven bedeutet dies mehr Energie zu haben. Im Negativen kann es zu Zuständen von Nervosität, innerer Unruhe/Anspannung und Agitation kommen.

Unabhängig davon ob man ein ADHS hat oder nicht kann MPH zudem zahlreiche Nebenwirkungen verursachen. Die häufigsten (mehr als 10% aller Konsument*innen betroffen) sind verminderter Appetit, Schlafstörungen, Halsschmerzen, Mundtrockenheit und Übelkeit.

Ich (ADHS-positiv) fühle mich damit nur etwas weniger sch... und kriege etwas mehr zustande als ohne.

Meine Frau hat mal versehentlich meine Tabletten geschluckt und hat sich den Vormittag so richtig super gefühlt. Am Nachmittag dann nur noch furchtbar.

Angeblich nehmen manche Studenten das Zeug, um sich beim Lernen besser konzentrieren zu können.


Bombrider  03.05.2024, 18:39

versehentlich, soso....

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PWolff  03.05.2024, 22:02
@Bombrider

Ja, wirklich. Sie hat ja nicht nur diese eine Kapsel genommen, sondern alles, was ich da habe, einschl. der Mittel gegen Blutdruck, leicht erhöhten Blutzucker und andere "alterstypische" Wehwehchen, die bei uns nicht unbedingt dieselben sind

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Lasse mich erst erklären, wie der Freizeitdrogenkonsum bei Menschen mit ADHS im Allgemeinen wirkt:

Wir alle wissen, dass verschiedene illegale Substanzen ein gutes Gefühl vermitteln (Marihuana, Kokain, Amphetamine, Opium usw.), aber was die meisten Menschen nicht wissen, ist, dass Menschen mit ADHS mehr dieser Substanzen benötigen, um sich „gut zu fühlen“, als Menschen ohne ADHS (außer Opium, da es das „Wohlfühlgefühl“ direkt stimuliert). Das liegt daran, dass bei ADHS der Dopaminspiegel niedriger ist. Bei den meisten Menschen führt ein wenig Marihuana dazu, dass sie sich gut fühlen. Bei Menschen mit ADHS ist es nicht so toll, aufgrund der Nebenwirkung des Gedächtnisverlusts. Menschen, die auf einer Party Kokain nehmen, „haben Spaß“, während Menschen mit ADHS sich angeregt fühlen und arbeiten wollen (was ein gutes Argument dafür ist, als ADHS-Patient niemals Kokain zu nehmen, da Kokain kardiotoxisch ist und eine größere Menge davon dich einem Herzinfarkt näher bringt). Obwohl Opium sich „gut anfühlt“, erzeugt es bei Menschen mit ADHS auch eine Art „produktivitätsorientiertes Verhalten“.

Das liegt daran, dass jede aufgeführte Substanz Dopamin freisetzt, und bei normalen Menschen fühlen sie sich dadurch besser, da Dopamin indirekt die Opioidrezeptoren stimuliert, die sich gut anfühlen. Bei Menschen mit ADHS wird dieses Dopamin zunächst für mentale Prozesse verwendet, bevor genug davon vorhanden ist, um in „Wohlfühl“-Level „überzufließen“ (außer bei Opioiden/Opium).

Also, ja, Ritalin wird Auswirkungen auf Menschen ohne ADHS haben, aber diese Auswirkungen werden wahrscheinlich eher zu Freude als zu Produktivität führen. Obwohl Ritalin nicht wirklich mit Lethargie in Verbindung gebracht wird, ist es unwahrscheinlich, dass die Produktivität darunter leidet … aber verstehst du, warum Ärzte es jemandem ohne ADHS nicht verschreiben würden? Es hat keinen Nutzen, aber es besteht das Risiko einer Sucht/Abhängigkeit.

Aber lass uns weiter vertiefen. Wir wissen, dass Studenten gerne Dexamfetamin und Ritalin zum Lernen einnehmen. Auch dies hat eine hohe Wirksamkeit. Beide Substanzen steigern Ausdauer und Aufmerksamkeit trotz Stress und Schlafmangel. Tatsächlich wurde Amphetamin im Zweiten Weltkrieg genau zu diesem Zweck bei Soldaten eingesetzt. Du solltest dir das jedoch nicht aneignen, da du davon abhängig wirst. Bedenke, dass der Hauptgrund, warum Studenten dies tun, darin besteht, dass sie entweder überarbeitet sind und nicht genug Zeit zum Lernen haben; oder sie sind nicht leistungsorientiert und zu sehr auf Party fixiert (Typisch).

Mein Bruder hat es einige Zeit wegen seinem Adhs genommen. Meine Schwester müsste damals 3 oder 4 gewesen sein als sie ausversehen seine Medizin genommen hat - sie hat kein Adhs. Meine Eltern erzählten, dass sie wie auf Droge war. Große Augen, völlig aufgekrazt, gereizt und ist ohne Ende rum gehüpft