Endverbraucher werden für alles schuldig gemacht- Müll, Ernährung, usw.?

6 Antworten

Ich verstehe, was Du meinst.

Es ist ja eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung gewesen, eine komplette Kette:

  • Der Gesetzgeber hat bestimmte Hygienevorschriften (zum Schutze der Verbraucher) aufgestellt
  • Der Hersteller steht unter Kostendruck und versucht diese kaufmännisch sinnvoll umzusetzen.
  • Bei der immer größer werdenden Industrialisierung bieten sich da oft Kunststoffverpackungen an, die vielerlei Vorteile haben.
  • Somit bekommen die Kunden im Laden auch immer mehr solche Waren vorgesetzt, da auch die Supermärkte und Co. unter entsprechendem Kostendruck stehen und Vieles nicht mehr einzeln "am Tresen abfüllen" oder "einschlagen" sondern die Waren unterSchutzatmosphäre (damit sie länger halten) maschinell fertig verpackt ins Regal hängen.
  • Und für den Kunden war es schlussendlich auch bequemer und praktischer. Und er hat von den dadurch erzeugten günstigeren Preisen profitiert.

Das hinterher aber "nur am Verbraucher" aufzuhängen ist einseitig. Auch die Industrie hat davon profitiert, die Supermärkte konnten im Preiskampf agressiver die Konkurrenz verdrängen durch gesparter Personal- und vor allem auch Fachpersonalkosten…

Das zurückzudrehen bedeutet Änderungen an allen Stationen, nicht nur am Ende der Kette.

Fakt ist aber auch, das irgendwo am Ende der Kette die Leute sitzen, die die auf allen Stufen gestiegenen Preise dann bezahlen müssen. Und das ist der Verbraucher.

Es kommt auch drauf an was du kaufst. Seit es in meiner Gegend einen Unverpackt-Laden gibt und ich den auch nutze ist mein Plastikmüll-Aufkommen auf wundersame Weise erheblich geschrumpft.

Völlig richtig erkannt, zumal ein Großteil des Mülls nichtmal der Endkunde produziert, sondern dieser schon in der Produktion anfällt. Wenn ich z.b. sehen, was bei VW wegen geringsten Mängel (kleine Kratzer an einer Antriebswelle, die man eh nicht sieht, wenn das Auto da steht) in Größenordnungen weggeschmissen wird, könnt einem das kalte Kotzen kommen, wenn dir die Politik und die Medien dann einreden wollen, wie schlimm du als Endkunde doch für die Umwelt bist.🤬 Da wird beispielsweise bei Spiegelkappen, wenn da EINE einen Kratzer oder Lackfehler hat, gleich die ganze Palette (100+ Stück) aussortiert.🤦🏼‍♂️ Oder anderes Beispiel: in Mexiko lagen mehrer Container mit Rückleuchten für den US Markt (ohne Nebelschlussleuchte). Die wurden aber nicht von Mexiko in die USA verfrachtet, nein. Die kamen von da nach Hamburg, dann nach Hannover, wurden dort ausgeladen, gezählt, umgepackt und dann wieder in die USA verschifft. Und uns Bürgern erzählen die hier, wie umweltschädlich unsere Verbrenner PKW wären und das wir uns doch bitte alle für die Umwelt einschränken (lassen) sollen.🤬 Und da ist das nur ein Unternehmen. Bei vielen vielen anderen läuft es 100% genau so...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es ist immer noch die Entscheidung des Einzelnen, ob er das kauft, was die Industrie den Menschen vorsetzt. Man hat die Wahl!

Meine Wahl ist, fast keine industriell verarbeiteten Lebensmittel zu kaufen. Entspechend habe ich auch wenig Müll und Plastik.

Eine Restmülltonne brauch ich seit Jahren schon nicht mehr.

Wenn ich z.B. Tahini oder Erdnussbutter kaufe, dann im 500gr Schraubglas, das ich dann selbst weiter verwende.

Ich hab mich einfach vor Jahren dazu entschlossen, bei diesem Verpackungswahnsinn nicht mehr mitzumachen. Und es läuft prima.

Natürlich musste ich mein Leben etwas umstellen, ein paar Gewohnheiten ändern, aber so dramatisch ist das gar nicht.

Als Gegenbeispiele gibt es verpackungslose Produkte oder das Verbot, Styropor als Verpackungsmaterial einzusetzen.

Auf der Suche nach der Alleinschuld müssen Probleme endlos weitergeschoben werden. Tatsächlich lösen lässt sich das nur mit einer Kreislaufwirtschaft, aber selbst da gibt es Grenzen.