Einzelfälle oder Kinderhass?

9 Antworten

Ich nenne das „Vielfalt“ und für jedes Kundenklientel das passende Angebot.

Auswärts essen gehen gehört zum normalen Leben dazu und Kinder sollten ihre ersten 18 Lebensjahre nicht eingesperrt im Keller verbringen... 

Auch müssen sie durch gutes Vorleben/Beispiel die nötigen Umgangsformen und Benimm-Regeln erlernen. 

Andererseits finde ich zwischen den Gängen tobende und krakelende Kinder in einem gehobenen Restaurant nicht gerade erfreulich. Wenn ich mich schön angezogen und zurecht gemacht und einen Babysitter für viel Geld für meine eigenen Kinder organisiert habe (oder selber gar keine habe), um einen romantischen Abend als Paar bei einem mehrgängigen, teuren Essen mit meinem Mann zu genießen, habe ich auf anderleuts laute Kinder keine Lust. 

Auch wenn ich mich in so einem Fall entspannt zurücklehnen kann und denke: "Es sind zum Glück nicht meine und ich muss mich nicht kümmern..." Meinem Mann vergeht dabei allerdings sowohl die gute Laune als auch der Appetit.

Auch sollte man bedenken, ob man seinen Kindern damit einen Gefallen tut. Meine hatten jedenfalls keine Lust und keinen Spaß daran, mehrere Stunden still sitzen zu müssen.

Es gibt viele Angebote, wo „Einschränkungen“ von den Gästen absolut begrüßt werden; Sauna nur für Frauen, Indoor-Spielplätze nur bis 12 Jahre, Ü…-Partys, Single-Speed-Dating, Seniorenreisen…

Ich als Mutter begrüße durchaus kinderfreie Restaurants. Schließlich gibt es ja nicht nur eine Lokalität und jeder hat die Wahl.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Die Betreiber haben nichts gegen Kinder. Solche Angebote werden jedoch genutzt, also gibt es einen Markt dafür.

Kinderhass muss nicht der Grund sein , solch ein Restaurant zu besuchen, sondern das Bedürfnis nach einem ruhigen Ort - den übrigens auch Eltern nutzen.

Die Gastronomen machen von ihrem Hausrecht lediglich Gebrauch. Sie möchten nicht, dass tobende Kinder die anderen Gäste stören. Und dass auch die Eltern nicht unbedingt es unter Kontrolle kriegen, kann ich aus eigener Erfahrung berichten.

In meinem Hotel kamen mal Gäste ins Restaurant rein zum Abendessen. Es hatte draußen geregnet, deswegen hatten sie einen Schirm auch dabei. Das Kind fing an, mit dem Stiel vom Schirm auf den Boden zu schlagen. Die Eltern gingen nicht dazwischen. Somit mussten wir handeln. Unser Serviceleiter kam schließlich zum Tisch und nahm dem Kind den Schirm weg. Selbstverständlich erhielten sie den Schirm nach dem Essen wieder, aber für den Moment war er erst mal aus dem Verkehr gezogen.

Kinder fingen auch schon mal an im Restaurant zu toben. Die Eltern gingen nicht dazwischen. Ich ging schließlich dazwischen und brachte die Kinder noch vom Empfangsbereich weg. Sagte gleich: hier wollen die Gäste durch. Später kam der Vater von den Kindern zu mir und entschuldigte sich bei mir, dass er die Situation nicht ernst genommen hatte. Verstand natürlich, dass ich im Interesse des Hotels handeln musste.

Es sind noch Einzelfälle, aber ich fürchte, es kommen neue dazu. Nicht die Gastronomen sind Kinderhasser. Grund sind kinderlose Gäste, die sich schon über ein bisschen Weinen am Nebentisch aufregen, oder wenn Kinder vor und nach dem Essen herumlaufen (was für Kinder ein ganz natürliches Bedürfnis ist). Niederländische Restaurants - und vor allem ihre Gäste! - sind toleranter. Kinder spielen auf dem Boden, und die Erwachsenen (alle) passen sorgfältig auf, nicht auf die Spielsachen zu treten.

Ich habe beruflich nicht mit Gastronomie, aber u. a. mit Kindern zu tun. Meine Empfehlung sind Kinderspielecken in Restaurants, dann sind sie an einem Platz zusammen, spielen zusammen, lernen soziales Umgehen miteinander, und nörgeln (meistens) nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Habe davon tatsächlich noch nie etwas gehört.

Finde es auch nicht unbedingt nachvollziehbar.

Woher ich das weiß:Hobby – Politikinteressiert & -informiert!