Eignungstests für Eltern?

Das Ergebnis basiert auf 72 Abstimmungen

Ich bin dagegen 51%
Ich bin dafür 26%
Andere Meinung 13%
Ich bin teilweise dafür 10%
RedPanther  14.12.2023, 19:31

Und was machst du mit Eltern, die schwanger sind (ist ja nicht immer Absicht) und diesen Test nicht bestehen? Oder nicht mitmachen?

LunarEclipse 
Fragesteller
 14.12.2023, 19:32

Schwer zu sagen. Wenn man bereits schwanger ist, müsste das dann eventuell nach der Geburt getestet werden. Keine Ahnung.

RedPanther  14.12.2023, 19:33

Wie wäre dann dein Plan, das Verbot durchzusetzen? Überwachungskamera im Schlafzimmer, dass auch wirklich Kondome verwendet werden? Dann vögeln sie halt im Wohnzimmer...

LunarEclipse 
Fragesteller
 14.12.2023, 19:34

Das ist jetzt erst Mal nicht die Frage; erst Mal geht's um die generelle idee

35 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wer sich ein kleines bisschen mit Pädagogik auskennt, müsste wissen, dass das Schwachsinn ist. Es gibt viel zu viele verschiedene pädagogische Ansätze und Pädagogik ist immer im Wandel. Man kann also gar keine konkreten Forderungen in Form eines Tests stellen.

Zumal Menschen, die schlecht auswendig lernen, extrem benachteiligt sind, obwohl sie intuitiv fantastische Eltern sein könnten.

Mal ganz abgesehen von der unmöglichen Umsetzbarkeit der Idee.

8775chris  28.03.2024, 12:20

Du gibst gerade zu, dass Pädagogik Philosophie ist, keine Wissenschaft. Merkst du das?

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Ich bin dagegen

Es gibt tausende Eltern, die beim besten Willen nicht auf die ungewollte Schwangerschaft vorbereitet waren (deinen Test sicher nicht bestanden hätten) und es dann doch richtig gut gewuppt haben. Habe ich u.a. in der Familie.

Und gleichermaßen gibt es Eltern, bei denen im Vorfeld augenscheinlich alles gestimmt hat, und dann bringt man nen blau und grün geschlagenen Säugling (Treppe runter gefallen, ja genau) ins Krankenhaus, weil es dann in der Praxis doch was anderes ist als in der rosigen Theorie des Kinderwunsches und sich der Frust angestaut hat.

Deshalb bin ich der Ansicht, dass so ein Test sowieso keine sinnvolle Prognose über das Kindeswohl treffen könnten.

Demnach sähe ich eine solche Testpflicht als reine Schikane an.

Einfach nur "ihr habt nie was falsch gemacht, aber wir tun mal so, als würdet ihr was falsch machen".

Hey, man könnte doch auch einfach mal alle Menschen testen, ob sie das Potential zum Mörder haben. Und jeden einsperren, bei dem dieser Test anschlägt... die haben zwar keinen umgebracht, aber vielleicht irgendwann...

Wärst du der Meinung, dass das mit rechtsstaatlichen Prinzipien zu vereinbaren wäre? Würdest du diese Meinung auch dann noch vertreten, wenn du eingesperrt würdest, ohne was getan zu haben?

____

Mein Gegenvorschlag ist, besser zu schauen wie es den Kindern dann in der Praxis geht. Also nicht rätselraten im Voraus, sondern konkret schauen, wo was falsch läuft.

Unangekündigte Kontrollbesuche bei den Familien, niederschwellige Gesprächangebote und Sensibilisierung des Personals in Kindergärten und Schulen... Sodass kein Kind, das von seinen Eltern misshandelt wird, unterm Radar bleibt. Und dann natürlich auch einschreiten, das Kind aus der Familie nehmen. Da wird bisher viel zu wenig gemacht.

Ich habe hier z.B. mal gelesen, dass jemand Suizidgedanken hatte, weil er in jemanden verliebt war, dessen Religion nicht dem Wunschkonzert seiner Eltern entsprach. In meinen Augen sind in solchen Fällen die Eltern akut dabei, ihre Kinder umzubringen. Weswegen? Wegen der Religion... na super, wird vom Recht auf freie Religionsausübung und auf freie Gestaltung der Erziehung geschützt...

Das ist jetzt erst Mal nicht die Frage; erst Mal geht's um die generelle idee

Das funktioniert nicht.

Ob etwas sinnvoll ist oder nicht, entscheidet sich sehr oft nicht allein aufgrund der abstrakten Idee, sondern daran wie praktikabel es ist und welche Konsequenzen es hat.

Im Grunde müsste man es sogar völlig auf die Spitze treiben, also:

Würdest du Eltern, die deinen Test nicht bestehen, das Kind wegnehmen (ohne jede Ausnahme!), obwohl sie bis dato überhaupt nichts falsch gemacht haben bei der Versorgung ihres Kindes?

Wenn nein, kannst du die ganze Testerei vergessen, weil es eh ein zahnloser Tiger wäre. Wenn ja, wären wir bei meinen o.g. Fragen zur Vereinbarkeit mit dem Rechtsstaat.

8775chris  28.03.2024, 12:23

Nach welchem Massstab wagst du es zu bewerten und richten, wann und ob ein gelebtes leben richtig oder gut war? Du schreibst, sie hätten es mit dem kind trotz ungewollt gut hinbekommen mit dem Nachwuchs. Gut im Verhältnis zu wem oder was?

Sind wir als Zivilisation auf dem "richtigen" weg? Warst du das zu entscheiden? Hast du schon mitbekommt, dass Meere versalzen immer mehr dass die Klimawissenschaftler den Weltuntergang prophezeien? Angeblich 99 Prozent der Naturwissenschaftler seien sich einig, dass es bergab geht.

Nun, wem glaubst du? Dir selber?

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RedPanther  28.03.2024, 16:07
@8775chris
Du schreibst, sie hätten es mit dem kind trotz ungewollt gut hinbekommen mit dem Nachwuchs. Gut im Verhältnis zu wem oder was?

Die Kinder werden von ihren Eltern geliebt, sie sind keine "unangenehmen Anhängsel" sondern das Familienleben dreht sich um sie; sie dürfen neugierig sein (kein "nerv nicht", auch bei der 100. Frage), sie sind motorisch absolut auf Zack (wie viele Kinder können nicht rückwärts laufen, auf einem Bein hüpfen usw.)... Du siehst einfach, dass es nach gängigen Maßstäben glückliche und gesunde Kinder sind.

Was deine anderen Fragen angeht, wolltest du offenbar schon jemand anderes antworten. Hier gehts jedenfalls um Eltern und Kinder, nicht um Meersalz und Naturwissenschaftler.

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Ich bin dagegen
Wer den Test besteht, darf Kinder bekommen, wer nicht, darf keine Kinder bekommen.

Und was bedeutet jetzt letzteres?

Zwangsabtreibung? Wegnahme der Kinder nach der Geburt? Zwangssterilisation?

Alles 3 keine guten Dinge und bei einem davon schädigt man auch noch Kinder.

Außerdem nimmt ersteres den Abtreibungs befürwortern die komplette Grundlage für ihre Argumentation. Diese beruht ja darauf das es die Entscheidung der Frau ist ob sie ein Kind bekommen möchte oder nicht.

Dieses Credo gilt auch bei Zwangsabtreibung. Nicht nur bei einer zwagsgeburt.

Daher Stelle ich mich durchaus dagegen.

Angebote zu schaffen für Schulungen sind durchaus sinnvoll. Besser wäre es: werdende Eltern die einen solche Lehrgang machen und ihn am Ende bestehen bekommen 1000€ Startguthaben für das Kind. (Kann man gerne zweckbinden)

Man könnte die Konzepte auch ggf. In der Schule vermitteln. 9-10 Klasse im Fach Sozialkunde. Etc. Erziehungslehre.

Und dann ist auch die Frage was lehrt man dann. Es gibt ja in den Erziehungswissenschaften durchaus verschiedene strömungen. Und das ganze muss ja auch mit guten Studien belegt sein. Die sind aber gerade in dem Falle extra schwierig durchzuführen bzw. Können schnell ethisch problematisch werden. (Z.b. um die Auswirkungen von Gewalt in der Erziehung zu messen)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigene Kinder.
XXsadXX  14.12.2023, 20:30

Warum sollte man jemanden zwingen in der Schule ein Fach zu besuchen, das viele garnicht oder erst später brauchen ?

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Ich bin dagegen

Nein, das ist ja keine bleibende Konstante, sowohl die Finanzielle Situation als auch die Psychische Verfassung kann sich jederzeit ändern, man kann niemandem von grund auf Verbieten Kinder zu bekommen das lässt sich nicht mit dem Grundgesetz und der Menschenwürde vereinbaren, für alles andere wo dann nach der Geburt etwas schief läuft, ist das Jugendamt da.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ich bin dagegen

Und was, wenn die Leute nicht geeignet sind? Sex verbieten? Erzwungene Abtreibungen? Automatisches Aufwachsen im Heim? Mal davon abgesehen, was bedeutet überhaupt geeignet? Wenn man hier teils Kommentare ließt sind scheinbar oftmals die einzigen Personen, die Kindererziehung "können", sie selbst.

Es gibt sowieso schon zu wenig Kinder in Deutschland, den meisten geht es zumutbar gut. Das klingt hart, aber ich bin mir sicher, dass Kinder insgesamt mehr von Eltern als Bezugspersonen profitieren als wenn sie im Heim aufwachen, selbst wenn diese Eltern nicht perfekt sind.

Ich wüsste keine Welt, wo man so was sinnvoll und ethisch umsetzen könnte.