Dumm trotz hohen IQ?
Ich fühle mich allein schon komisch diese Frage überhaupt stellen zu müssen, und dies auf einer Website mit Menschen die mich gar nicht kennen. Trotzdem bin ich am verzweifeln und weiß nicht was ich tun soll.
Es steht ja schon im Titel, ist es möglich dass ich unintelligent bin trotz eines hohen IQs? Kann sich der IQ Test täuschen? Hat er überhaupt eine Garantie dass man überdurchschnittlich intelligent ist wenn man eine überdurchschnittliche Zahl hat? Ich habe vor etwa 2 Jahren einen IQ Test in der Psychatrie gemacht, dieser lag bei 124- ich weiß dies ist nicht besonders oder extrem "überdurchschnittlich". Da ich aber beim Zeitpunkt des Testes am Tiefpunkt meiner selbst war (Depressionen) haben die Ärzte gesagt normalweiser wäre dieser noch höher. Nun, ich würde diese Frage nicht stellen hätte ich keine Zweifel. Ich fühle mich dumm, wirklich dumm. Das sage ich nicht nur so, ich habe keinerlei Allgemeinwissen, meine Noten sind in den meisten Fächern schrecklich, nichtmal meine eigene Mutter traut mir einen REALSCHULabschluss zu, wie sehr ich es auch versuche ich kann einfach nicht bestimmte Sachen verstehen. Ich versuche mir das Wissen für Mathe, Physik und Geographie "reinzuprügeln" jeddoch was ich auch versuche ich kann es nicht verstehen, dies ist schon so seit der 5. / 6. Klasse circa. Es gibt bestimmt noch mehr Punkte die mir im Moment nur nicht einfallen, ich fühle mich extrem unintelligent und undiszipliniert. Wieso hatte ich dann diese Ergebnisse? Kann sich der Test täuschen oder hat er gar nicht so viel mit der Intelligenz zu tun (Falls dies hilft beim Zeitpunkt des Testes war ich etwa 11 oder 12, ich habe ihn und einen anderen gemacht um eine mögliche Matheschwäche auszuschließen)
Vielen Dank fürs zuhören, ich hab wahrscheinlich wieder zu viel von mir preisgegeben. Ich würde mich über jegliche Antworten freuen solange sie freundlich und konstruktiv sind :)
11 Antworten
Dummheit ist relativ zu betrachten. Es gibt Personen die nur wenige oder gar nur eine Sache perfekt beherrschen und darin nicht zu schlagen sind, dafür aber in allen anderen Lebensbereichen mehr oder weniger große Probleme haben
Schau dir mal die Ergebnisse dieser Suche an: hoher iq und schlechte noten - Google Suche
Ich bin der Ansicht, du legst deinen Fokus etwas falsch. Du reitest auf diesem IQ-Test rum, den du irgendwann mal gemacht hast. Deine aktuellen Probleme sind schlechte Zensuren in der Schule und allgemein eine Undiszipliniertheit. An diesen beiden Dingen gilt es doch zu arbeiten, um deine Situation zu bessern. In beiden Fällen mögen deine damaligen (oder immer noch präsenten?) Depressionen eine Rolle gespielt haben oder auch immer noch spielen. Zudem ist es ja mit Zensuren in der Schule so: Wenn man in der 5. Klasse (insbesondere Mathematik ist da ein Paradebeispiel) allerhand nicht mitbekommen hat (sei es aus Depressionen heraus, oder warum auch immer), hat man einige Klassen später natürlich ein gewaltiges Problem: Man hinkt dann nämlich enorm hinterher und kommt mit dem aktuellen Stoff nicht klar, weil der alte nicht richtig sitzt. Mit dem Problem musst du dich ernsthaft befassen, möglicherweise auch an Nachhilfe denken, jdf. auf welche Art auch immer dringend Lehrstoff nacharbeiten. Das wird ein enormer Arbeitsaufwand, wie immer du ihn angehst, ob mit oder ohne professionelle Hilfe (zu ersterem rate ich in deinem Fall dringend). Und das weißt du. Das was du gerade machst, ist das Verfallen in die besagte "Undiszipliniertheit": Du schiebst dieses Problem vor dir her und befasst dich stattdessen mit diesem IQ-Test. Ich frage mich nur: Zu welchem Zweck? Angenommen, dieser Test hat ein falsches Ergebnis ausgespuckt: Was dann? Das ändert an deinem Problem nichts. Du kriegst in der Schule keinen Bonus, weil dein IQ zu niedrig ist. Angenommen, das Ergebnis des Tests war korrekt: Was dann? An deinen Zensuren und deiner Disziplin ändert das ebenfalls nichts. Daher empfehle ich: Hör auf, auf diesem Test rumzureiten, das bringt dir gar nichts, der Test erscheint mir völlig irrelevant in deiner Situation, Ergebnis hin oder her, und gehe stattdessen die vorhandenen Probleme an.
lg und viel Erfolg
up
Es braucht auch eine gewisse Intelligenz, um zu merken, wo man nicht draus kommt. Wenn du eine Depression hattest, kann es auch sein, dass du in Mathe und Physik Lücken hast und deshalb nicht draus kommst. IQ-Tests werden möglichst unabhängig vom Allgemeinwissen gemacht. Ausserdem bist du noch jung und das Allgemeinwissen kann durchaus noch zunehmen, bis du 90 bist. Ich vermute, du bist nur übermässig selbstkritisch. Andere halten sich für die Klügsten und verstehen viel weniger als du.
Ich danke dir, ja das wird wohl stimmen. Ich verzweifle nur daran weil ich oft nachfrage wenn ich etwas nicht verstehe während andere (auch in meinen Alter) es für selbstverständlich halten
Nachfragen ist meist schon gut. Erstens musst du wissen: Nur weil andere nicht nachfragen, heisst das nicht, dass sie alles verstanden haben. Vielleicht freuen sie sich auch, dass du nachfragst. Vielleicht finden sie es nicht so wichtig. Und zweitens ist es für intelligente Leute manchmal schwierig, weniger intelligente zu verstehen. Dies passiert aber eigentlich erst ab einem IQ-Unterschied von 30 oder mehr Punkten.
Viele Leute trauen sich nicht nachzufragen, weil sie Angst haben, dass andere sie dadurch als dumm bezeichnen könnten. Mach dir einfach nicht so viele Gedanken darüber, was andere von dir denken könnten.Vor allem, wenn du unter Depressionen leidest, kann sich das stark auf deine Leistung auswirken. Ich nehme mal an, du hast dich mehr auf diesen IQ-Test konzentriert als auf den täglichen Unterricht? Wie die anderen Kommentare bereits sagen, konzentriere dich nicht so sehr auf den IQ-Test, sondern darauf, dich mehr zu konzentrieren. Du hast einen hohen IQ, musst aber offensichtlich an deiner emotionalen Intelligenz arbeiten. Alles Gute und mach dir bitte nicht so viele Gedanken darüber, was andere von dir denken. Fokus! 😊
PS: Google wenn du paar Begriffe nicht verstehst. Wirst es sicher den Zusammenhang verstehen ;)
Dieser Test war einmal vor langer Zeit währenddessen durchgehend immer mehr schulische Aufgaben kommen, also mich darauf ausschließlich zu fokussieren wäre sinnlos. Meine Probleme haben schon vorher angefangen und mein Fokus liegt nicht auf den Test - nur weil ich eine Frage gestellt habe.
ich weiß nicht woher du den offensichtlichen Schluss ziehst dass meine emotionale Intelligenz niedrig ist. Die Worte versteh ich schon alle.
ich weiß nicht woher du den offensichtlichen Schluss ziehst dass meine emotionale Intelligenz niedrig ist.
Über diesen Teil habe ich mich auch gewundert. Viele Leute haben das Gefühl, ein hoher IQ hänge mit fehlendem Einfühlungsvermögen zusammen. Natürlich ist wenn schon das Gegenteil der Fall. Wenn das Gehirn gut funktioniert, funktioniert es sehr oft in sehr vielen Bereichen gut. In den Gefängnissen sammeln sich vor allem die Vollidioten.
Mhm, ich glaube derjenige hat das aus irgendwelchen meiner Antworten gezogen. Was mich wundert, weil ich eigentlich ziemlich stolz auf meine emotionale Intelligenz bin. Kann man natürlich über ein paar Kommentare nicht wissen aber ich wundere mich was so offensichtlich ist^^
So ein IQ Test sagt eigentlich nichts aus. Wenn Du einen intelligenztest von Ureinwohner aus irgendeiner Insel machen würdest, würdest Du fragen gestellt bekommen, die deren Umwelt entsprechen würden. Mit Sicherheit würden wir alle schlecht abschneiden. Hinzukommt, das hast Du ja schon selbst geschrieben, gibt es so etwas wie Tagesverfassung.
Es gibt sehr viele Faktoren, die so einen Test beeinflussen. Ich würde mich nicht daran halten, was dabei festgestellt worden ist.
Was ich aber auch aus deinem Text herauslese, Du wirfst Intelligenz und Wissen in einen Topf. Das eine bedingt meist das andere, aber sie haben eigentlich nichts miteinander zu tun. Ich kann strunzdumm sein, aber dabei dennoch sehr gebildet. Genauso umgekehrt. Ich kann mega intelligent sein, habe aber einfach kein Wissen.
Ich glaube aber, dass dein eigentliches Problem ein anderes ist: Du weiß nicht wie man lernt. Du solltest für Dich selbst heraus finden, wie Du am besten lernen kannst. Alle anderen Argumente, die Du hier angeführt hast, sind dabei völlig nebensächlich. Du brauchst die richtige Art wie die Informationen in den Wissensschatz gelangen können. Finde das heraus und Du hast all die Probleme nicht :-)
Vielen Dank, ja ich versuche schon seit einiger Zeit verschiedene Methoden auszuprobieren bis jetzt hat noch keine geklappt. Merken kann ich mir ja die Sachen ziemlich leicht sogar, nur manchmal versteh ich einfach die Logik dahinter nicht
Zunächst eine einfache Antwort auf deine Frage: Ja, "dumm" und "hohe Intelligenz" geht zusammen. Es ist zwar tendenziell nicht die Regel - normalerweise korreliert "Dummheit" reziprok mit der Intelligenz - aber in diesem psychologischen Feld gibt es keine Regressionsgerade ohne Streuung.
In der Begabungsforschung spricht man bei so Fällen, wo die Leistungen (Schule, Gesellschaft,...) nicht an das heranreichen, was die Leistungsfähigkeit (Intelligenz) erwarten lässt, von sogenannten "Underachievern". Derer gibt es beispielsweise unter Hochbegabten etwa 10 bis 15 Prozent. Für die totale Entfaltung der intellektuellen Leistungsfähigkeit braucht es mehr als "nur" Intelligenz. Diese ist zwar grundsätzlich notwendig, aber kann durch andere Einflüsse auch gehemmt werden. Du beschreibst eine psychisch angeschlagene Vergangenheit. Da kann die Intelligenz durchaus mal in ihrer Entfaltung gehemmt sein. Nichtsdestotrotz ist sie vorhanden.
Es gibt auch andere Gründe für einen Leistungsabfall in der Schule. In den ersten paar Schuljahren liegt der Fokus im Unterricht auf der Entwicklung von Lernkompetenzen. Wenn sehr intelligente Kids in diesen Schuljahren mühelos mitkommen, verpassen sie diese Entwicklung. Im späteren Verlauf wird es aber oft auch für sie nötig, diese Kompetenzen anzuwenden. Oft fehlt an diesem Punkt dann die äußere Struktur, die Kompetenzen nachträglich zu entwickeln. Das kann einen plötzlichen Leistungsabfall in der Schule nach sich ziehen. Gerade die Tatsache, dass du dich "undiszipliniert" fühlst, kann ich sehr gut nachvollziehen, da ich mich ebenfalls "undiszipliniert" fühle und nie wirklich gelernt habe, mich für Erfolg anzustrengen (was bei mir in der Schule schon zu zahlreichen Klassenbucheinträgen und sogar einem Verweis wegen Leistungsverweigerung bei den Hausaufgaben geführt hat).
Das Verhalten deiner Mutter ist zu kritisieren, sie sollte dich besser unterstützen. Aber womöglich kennt sie das Ergebnis deines IQ-Tests auch, hat entsprechend hohe Erwartungen und ist selbst frustriert, weil sie sich nicht erklären kann, warum dein IQ nicht "einschlägt". Ihr solltet gemeinsam eine Strategie entwickeln. Deine Mutter kann dir motivierende Anreize setzen und dich beim Entwickeln der Disziplin helfen, die du an dir vermisst.
Vielen Dank für deine lange und ausführliche Antwort. Ich bin momentan dabei eine andere schulische Möglichkeit auszuprobieren: Flexschule, dort wird alles nur online gemacht außer die Prüfungen und mir werden verschiedene Hilfestellungen angeboten. Ich komme mit den Außenwirkungen der Schule nicht klar und kann mich nicht so ganz konzentrieren deswegen hoffe ich dort wird es besser. Meiner Mutter nehme ich es auch nicht übel, ich kann sie damit verstehen trotzdem war es etwas unangebracht von ihr. Hab danach mich ausgeheult und ihr tat es auch Leid, sie ist nunmal sehr ehrlich.
Ich stimme dir voll und ganz zu, ich verstehe nur nicht wie hoch dieser sein kann wenn ich unintelligent bin. Natürlich gibt es keinen Bonus und es ändert nichts an meinen Noten, trotzdem wäre es eine Art Motivation dass ich nicht von Grund auf Dumm bin sondern einfach nur noch nicht den richtigen Weg gefunden habe.