Dürfen Steckdosen mit schaltern an und abgeschaltet werden?

8 Antworten

In Amerika ist sowas sogar recht üblich. Wenn das richtig gebaut ist kann man auch Schalter an Steckdosen nutzen

Das kommt jetzt darauf an in welchem Zusammenhang dein Lehrer das meint und vor allem in welchem Fach. Wenn der Sachverhalt fachbezogen ist, in einer Berufsschule für eine Ausbildung in einem elektrotechnischen Beruf, dann müsste man hier weiter ins Detail gehen.

Falls das eine allgemeine Behauptung eines Lehrers in einer allgemeinbildenden Schule ist, dann müsste man hier ganz klar sagen: Nein, stimmt so nicht.

Für den fachbezogenen Fall wenn so ähnliche Behauptungen gefallen sind, ist mir mein Meister früher immer auf die Schuhspitzen getreten mit dem Spruch:
Use the Force, Luke... die Macht der Datenblätter ;-)
Also Datenblatt raussuchen und die Sache aufklären...

Die Sache ist nämlich folgende:
Dein Stromkreis muß nämlich entsprechend dimensioniert sein: LSS-Typ, Leitungsquerschnitt, Aktoren, usw...
Und da kommt man dann ganz schnell zu dem Punkt aus dem dieses Gerücht vermutlich resultiert: Ein üblicher Stromkreis einer Steckdose wird in Deutschland meist mit B16A abgesichert, das heißt daß dementsprechend auch die Leitungen und ein eventuell vorhandener Schalter diesen Strom sicher standhalten müssen.

Und da ist der Knackpunkt. Die meisten Lichtschalter, die du so im Einzelhandel und Baumarkt bekommst, haben einen Bemessungsstrom von 10A.

Diese Kombination wäre also so in einem mit 16A abgesicherten Stromkreis nicht erlaubt. Wenn du hingegen jetzt einen 10A LSS einbaust, spricht absolut nichts dagegen. Wenn du dir nicht sicher bist, schau in das Datenblatt deines Schalters in der Spalte "Bemessungsstrom".

10A LSS und 10A Schalter: Kein Problem, ist erlaubt.
16A LSS und 16A Schalter: Alles gut!
Es darf halt in deinem Stromkreis halt einfach keine Gefahrenstelle entstehen.

Schalter mit 16A Bemessungsstrom gibt es sehr wohl, manche Firmen machen es einem sogar sehr leicht diese anhand der Farbe zu erkennen. Der Jäger aus dem Busch ;-) kennzeichnet zum Beispiel 10A in blau und 16A in grau.

Wenn du jetzt noch größere Ströme schalten möchtest oder keinen 16A Schalter-Unterputzeinsatz hast, dann kannst du auch einen Schütz in die Unterverteilung einbauen, der einen entsprechenden Bemessungsstrom an seinen Schaltkontakten erlaubt.

Aber mal ganz ehrlich gesagt, machen mir so manche windige Schalter von Steckdosenleisten größere Sorgen ;-)




Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hallo

An einer Steckdose kann man bis zu 3,68 KW anstecken, Schalter halten meistens nur 23 KW aus. Man braucht also einen Schalter der 3,68 KW aushält wenn man eine Steckdose schalten will.

Gruß HobbyTfz

Wenn alles entsprechend abgesichert ist stellt das kein Problem dar, lediglich die übliche Kombination aus 16A Vorsicherung für einen 10A Schalter ist in (einigen) neueren Normenwerken mittlerweile nicht mehr empfohlen/erlaubt.

Außen-Steckdosen werden üblicherweise geschaltet.

„normale“ Schalter schalten nur einpolig ab, das sollte dann die Phase sein. Dummies wissen das womöglich nicht und bekommen an der Steckdose einen gewischt, obwohl der Schalter aus ist.