Dürfen Buddhisten auch Stechmücken nicht töten?

3 Antworten

Die Begriffe "dürfen" oder "nicht dürfen" sind hier ein bisschen irreführend, weil sie in der Regel mit den christlichen Vorstellungen von "Gebot/Verbot" (also von Gott oder zumindest einer Obrigkeit vorgeschrieben wurden und gegebenenfalls bestraft oder belohnt werden) gleichgestellt gesehen werden.

Stell' dir Buddhismus besser bildlich als "Wegweiser" vor und nicht als "Guillotine", die jede Abweichung gnadenlos sanktioniert. Wichtig ist auch in jedem Fall die hinter einer Handlung stehende "Absicht".

So auch bei der Tugendregel "nicht zu töten". Buddha gibt hier weitere Erläuterungen: "Ohne Stock, ohne Schwert, fühlsam, voll Teilnahme hegt er zu allen lebenden Wesen Liebe und Mitleid".

Wer sich zu diesem Stand entwickelt hat, wird nur mit äußerstem Widerwillen eine Stechmücke töten und vorher alle anderen ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen, auf jeden Fall aber nicht der Mücke die Beine und die Flügel einzeln ausreißen😉.

Zwischen "töten" und "töten" kann also ein sehr großer Unterschied sein. Buddha war übrigens der Ansicht, daß es - allein aufgrund unseres "Vorhandenseins" - gar nicht möglich ist, ohne (unbeabsichtigte) Schädigung anderer Wesen zu leben.

Buddha selbst hat nicht "streng vegan" gelebt. Bei der Ernährung gelten für Mönche/Nonnen strengere Regeln als für Laien, die nach ihrer jeweiligen Einsicht handeln werden.

Im Buddhismus gilt es sein Leben selber zu verantworten, daher gibt es nur rudimentär vorgegebene Werte, am Ende muss da jeder selber entscheiden was er für sich selber verantworten kann. Es geht hier um das verstehen warum man etwas besser nicht tut und nicht um das bloße einhalten von verboten.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Edler_achtfacher_Pfad

Von "nicht duerfen" ist im Buddhismus nie die Rede. Es ergibt sich aus der Erkenntnis, dass alle Lebewesen miteinander verbunden sind, daher gibt es letztlich auch kein Toeten. Dass beim Wegscheuchen der Fliegen manchmal eine draufgeht, nimmt man in Kauf.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung