Die verrinnende Zeit... Wie geht ihr damit um? (Ein Gefühl des "Wo ist die Zeit hin?")?
Hey ,
kennt ihr das auch? Ich sitze hier gerade und denke darüber nach, wie unglaublich schnell die Zeit vergeht. Gerade eben war ich doch noch in meinen 20ern, und jetzt... ja, jetzt bin ich mitten in den 30ern. Als ich jünger war, kam mir 30 wie eine Ewigkeit vor, aber plötzlich war es einfach da – zack! Vor allem so Ende 20 ging die Zeit gefühlt im Turbogang vorbei, und seit ich die 30 geknackt habe, rennt sie nur so. Manchmal fühle ich mich, als würde ich hinterherhecheln.
Dadurch ist mir so richtig bewusst geworden, wie wertvoll und begrenzt unsere Zeit ist. Ich habe gelernt, dass ich meine Energie und meine Zeit wirklich für die besonderen Dinge im Leben nutzen möchte und mich von Menschen fernhalte, die mir nicht guttun. Ich habe in der Vergangenheit so viel Zeit an negative Beziehungen verschwendet, und das bereue ich wirklich sehr. Deshalb ist es mir jetzt unglaublich wichtig, toxischen Individuen keine weitere Sekunde meiner Zeit mehr zu schenken. Nach all den verlorenen Jahren möchte ich diese kostbare Zeit nur noch mir selbst widmen, sie sinnvoll gestalten, denn es ist schließlich meine Zeit und mein Leben.
Jetzt frage ich euch: Wie geht ihr mit diesem Gefühl um, dass die Zeit so rasend schnell vergeht und man älter wird, schneller als man "Guten Tag" sagen kann? Findet ihr es auch wichtig, sehr bewusst darauf zu achten, mit wem man seine Zeit verbringt? Und was macht ihr, wenn ihr vielleicht gerade niemanden habt – versucht ihr dann, euch die Zeit selbst schön zu gestalten, anstatt sie an Negativität zu verlieren?
Ich würde mich total freuen, eure Gedanken und Erfahrungen dazu zu lesen. Manchmal fühlt es sich so an, als wäre ich die Einzige, die sich diese Fragen stellt.
Liebe Grüße!
4 Antworten
Haha...
Ja. Genau die Zeit RAST!
Seit ich Oma bin, habe ich ständig vor Augen, daß die Zeit raaaast!
Gestern war meine Tochter noch ein Kleinkind, heute ist sie selbst Mutter. Und ich bin endlich richtig alt, weil Oma.
Ich sehe zu, daß ich jetzt so viel wie möglich nur für mich zu machen, meine Enkelin 1x pro Woche sehen, malen, nähen ,Lieben... Eine Trennung, neue Wohnung....
Dieses Gefühl was du beschreibst, kenne ich auch.
Ich bin zwar erst Anfang 20, aber in den letzten 5 Jahren rast die Zeit irgendwie extrem.
Ich habe mich schon einmal mit dem Thema auseinander gesetzt und viel dazu recherchiert. Dieses Gefühl, dass die Zeit viel schneller vergeht als in der Kindheit oder Jugend, liegt meist am eingespielten Alltag.
Als Kind und Teenager hat man noch so viel neues zu entdecken. Natürlich gibt es da auch einen gewissen Alltag, aber es gibt eben noch viel neues und interessantes, was unsere Aufmerksamkeit fordert.
Ich kann nur von mir sprechen, aber in der Zeit von 13-17 Jahren habe ich viel mehr Erinnerungen, als in der Zeit von meinem 17.-21. Lebensjahr bspw., obwohl die Zeit viel länger her ist.
Sobald sich ein Alltag eingespielt hat mit Haushalt, Arbeit, einkaufen usw. und es kaum noch neues gibt, speichern wir weniger Erinnerungen und somit kommt es einem so vor, als wäre diese Zeit wie im Flug vergangen.
Was mir am meisten hilft (trotz meines noch jungen Alters), ist Erinnerungen schaffen, neues ausprobieren, neue Hobbies, neue Leute kennenzulernen, das Leben genießen und sich auch mal was gönnen. Einfach auch mal rausgehen und nicht immer absagen, nur weil man sich gerade zu bequem dafür ist und lieber nen Film schaut. Denn an was werde ich mich eher erinnern, an den Abend auf der Couch oder an den tollen und lustigen Grillabend mit meinen Freunden?
Ich denke mittlerweile auch gar nicht mehr so viel darüber nach, weil die Zeit kann man nicht aufhalten, aber man kann das Beste aus seiner Zeit machen, wenn man weiß wie.
Ich gehe ganz locker damit um. Wenn ich träume bin ich immer so in Deinem derzeitigen Alter, von 30 bis 35.
Und erschrecke mich zuweilen vor dem kahlen einäugigen alten Mann der in meinem Badezimmer Spiegel wohnt
Ich gehe ganz locker mit dem Vergehen der Zeit um weil ich mir meiner Endlichkeit bewusst bin. Ich vermute das ich noch etwa 10 Jahre leben werde, dann existiere ich nicht mehr.
Ich hatte ein sehr abenteuerliches kaleidoskopisches Leben, habe zahllosen Male knapp überlebt, auch 6 Jahre in der légion étrangère mit mehreren Kriegseinsätzen und meine Einsätze als Freiwilliger der HOS im Befreiungskrieg Kroatiens.
Ich habe 5 überlebende Kinder von denen ich weiß und eine ganze Schar Enkelkinder.
Meine Lebenszeit ist nicht dahingeflossen, sie war angefüllt mit Abenteuer, Freude und Schmerz, sie war aktiv und nicht passiv, sie war LEBEN.
Und aus meiner Erfahrung sage ich :
Nur wer sein Leben im vollen Bewußtsein riskiert - und überlebt - weiß wie es sich anfühlt zu LEBEN. Und meldet sich als Freiwilliger zum nächsten riskanten Einsatz.
Mit über 70 bin ich ein wenig ruhiger geworden. Ich genieße die Zeit die ich noch habe und bin sehr zufrieden mit meinem Leben - und DAS ich noch lebe.
Fazit
Es macht einen Unterschied ob Du Dein Leben, Deine Zeit dahinfließen läßt und dem passiv zuschaust oder ob Du Dein Leben, Deine Zeit jeden Tag aufs neue
aktiv in Angriff nimmst !
Ich will natürlich auch für die Zukunft vorsorgen. Aber ich weiß, dass mir das nichts nützt, wenn ich nicht in der Gegenwart lebe. Außerdem muss ich mehr darauf achten, mir Zeit für mich zu nehmen und abzuschalten. Sonst geht mir irgendwann der Saft aus.
Schön formuliert.