Denkt ihr mein Ansatz zum Klimaschutz ist akzeptabel?


13.09.2023, 05:15

Es geht um eure Meinung. Findet ihr dass ein CO2 Ausstoß von 35 Tonnen zu viel ist, egal wie viel ich spende oder findet ihr dass man das mit Geld ausgleichen kann, solange es genug ist?

4 Antworten

hab kürzlich gelesen, dass die ganzen Spenden zwecks Kompensation reines Greenwashing zur Gewissensberuhigung sind. so gesehen sind 35 t Ausstoß um ein Vielfaches zu hoch!

aber es ist ohnehin egal, weil wir hier gar nicht so viel reduzieren können, um allein die AusstoßZUWÄCHSE Chinas zu kompensieren: China STEIGERT alle 3 Monate seinen CO2-Ausstoß um das, was Österreich insgesamt im Jahr ausstößt - rechne dir aus, was es bringt, wenn wir unsren Ausstoß um sogar halbieren! genau nix...


Vektorimpfstoff 
Fragesteller
 13.09.2023, 06:08

viele Spenden zur Kompensation werden garantiert veruntreut oder führen zu nichts. Aber ich habe mich mit meinem Projekt ganz genau auseinandergesetzt und weiß auch wo das Geld hinfließt weil ich in einer sehr ähnlichen Gegend schon mal war.

Und zwar fließt es in eine Elektrokleinstinfrastruktur in Indien aus Solarpaneelen, kleinen Heizungen, Wasserkochern und Licht. Ca. 5000 Leute sind in diesem Microgrid bereits und diese verbrennen seitdem nicht mehr ihren Müll für Wärme und kochen nicht mehr über Feuer. Und bei 5000 Leuten ist das natürlich schon einiges.

Ansonsten kann man ja immer Regenwald kaufen oder Korallen ansiedeln lassen, das bindet beides sehr viel CO2 und ist gut protokollierbar gegen Veruntreuung.

Und eingehend auf deinen Punkt mit China: du kannst China nicht mit einem einzelnen weiteren Land vergleichen, im Vergleich zu China ist alles klein. Jedes Land in Europa EINZELN spielt keine Rolle im Vergleich zu China, aber Europa als Ganzes stößt mehr CO2 aus als China, obwohl wir nur ein Drittel der Einwohner haben.

Genauso wie der Unterschied von einer Person im Vergleich zu einer Stadt klein ist ist der Unterschied von einem kleinen Land im Vergleich zu China verschwindend gering. Wenn sich deswegen aber alles was kleiner ist als China nicht verändert, dann wird sich auf der Welt nie was verändern.

Und deswegen müssen wir eben alle ran, vor allem wir Europäer, da wir deutlich über dem globalen Schnitt leben.

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horribiledictu  13.09.2023, 06:16
@Vektorimpfstoff

dein Indien-Projekt: mag sein...

die ganzen Wald-Projekte als Kompensation: genau die sind der größte Humbug angeblich!

und zu China: deren pro-Kopf-Ausstoß ist mittlerweile sogar etwas höher als der der Europäer!

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DerJens292  16.09.2023, 22:37
@Vektorimpfstoff

"Ansonsten kann man ja immer Regenwald kaufen oder Korallen ansiedeln lassen,"

Das mit dem Regenwald wurde hier schon erwähnt.

Und Korallen ansiedeln, wo sie von Natur aus nicht vorkommen?

Oder sollen diese abgestorbene Korallen ersetzen? Hat man denn die Ursache des Korallensterbens abgestellt(Klimaerwärmung)? Oder sterben die angesiedelten Korallen auch wieder ab, weil das Wasser zu warm dort ist, und zu sauer?

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Vektorimpfstoff 
Fragesteller
 20.09.2023, 04:32
@DerJens292

Ähnlich wie bei der Neuaufforstung von toten Wäldern in Deutschland mit klimaresistenteren Baumarten kann auch die Art der Koralle variiert werden. Im Great Barrier Reef sind bspw. zirka 3000 verschiedene Korallenarten vorzufinden, wovon manche mehr und manche weniger hitzebeständig sind, vor allem aber nicht vom Dornenkronenseestern gefressen werden, welcher sich durch die Erwärmung stark ausbreitete. Diese sind auch mit Gründe, warum das Great Barrier Reef von 12 % von Korallen bedeckten Flächen in 2011 wieder auf 25 % gestiegen ist. Die Ansiedlungsprojekte haben diesen Prozess hierbei stark beschleunigt.

Beim Regenwald gibt es viel Schmu, das stimmt, aber auch dort gibt es einige gute, bspw. welche bspw. wertvolle Lobbyarbeit in Südamerika leisten oder Soldaten bereitstellen, welche bereits viel Brandrodung verhinderten.

Kurz: Du kannst dir sicher sein dass ich mich sehr ausgiebig mit den Projekten auseinandersetze, bevor meine Familie und ich dort fünfstellige Summen hin spenden.

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Vektorimpfstoff 
Fragesteller
 20.09.2023, 04:50
@horribiledictu

Beim Regenwald gibt es viel Schmu, das stimmt, aber auch dort gibt es einige gute, bspw. welche bspw. wertvolle Lobbyarbeit in Südamerika leisten oder Soldaten bereitstellen, welche bereits viel Brandrodung verhinderten. Mit dem was ich geschrieben hatte meinte ich nicht die typischen Produkte „Kaufe 1 m2 Regenwald und spare 1 kg CO2 ein“, sondern schon Projekte die wirklich was bewirken.

Du kannst dir sicher sein dass ich mich sehr ausgiebig mit den Projekten auseinandersetze, bevor meine Familie und ich dort fünfstellige Summen hin spenden.

Dass Chinas CO2 Ausstoß höher ist (bzw. so dargestellt werden), liegt an der Methode der Datenerhebung. Häufig werden die CO2 Ausstoß Werte verwendet, wo die Gesamtmenge der Emissionen welche auf dem Territorium eines Landes ausgestoßen werden durch die Anzahl der Einwohner teilt.

Solch eine Statistik nimmt aber natürlich nicht in Betracht, dass in China viel für den deutschen Markt produziert wird (also im Endeffekt trotzdem deutsche Emissionen sind) und die Deutschen häufig in den Urlaub fliegen (ein Flugzeug auf dem Weg ins Ausland fliegt häufig nur einen sehr kleinen Teil der Strecke über Deutschland drüber und die CO2 Messwerte in oberen atmosphärischen Schichten werden nur sehr sporadisch gemessen).

In Statistiken wo Deutschland weniger CO2 pro Kopf ausstößt sind also weit von der Realität wenn man wissen will, wie viel CO2 ein durchschnittlicher Deutscher ausstößt.

Hier die „richtigen“ Werte für Deutsche nach Alter aus der Datenbank meiner Uni, publiziert von ESSD Copernicus:

0-11 Jahre: 8 bis 11 Tonnen (9,1 Tonnen)

12-17 Jahre: 13 bis 17 Tonnen (15,2 Tonnen)

18-26 Jahre: 16 bis 25 Tonnen (23,2 Tonnen)

27-65 Jahre: 15 bis 21 Tonnen (18,6 Tonnen)

66-80 Jahre: 9 bis 19 Tonnen (13,2 Tonnen)

80+: 3 bis 9 Tonnen (7,2 Tonnen)

Hierbei entspricht der Bereich (wie bspw. 8 bis 11 Tonnen dem Bereich, in dem 95,4 % (also für die Mathematiker die 2σ-Umgebung) liegen, wohingegen der Wert in Klammern der Median ist.

Ich tippe das Ganze jetzt nochmal für China ab aber als Vergleich: bei 18-26 ist der Median bei 11,3 Tonnen, also knapp 12 Tonnen weniger. Bei 27-65 ist man in China gut 7 Tonnen niedriger.

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NafftaIin  13.09.2023, 06:56

Für so einen wie dich ist und bleibt natürlich Chinas CO2-Ausstoß zielgebend.

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horribiledictu  13.09.2023, 06:57
@NafftaIin

zielgebend nicht.

aber der setzt natürlich unsre Einsparungsbemühungen in eine Perspektive.

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NafftaIin  13.09.2023, 07:04
@horribiledictu

Eben. Du bist erst handlungsbereit, wenn die Chinesen es dir vormachen. Vorher tust du ja gar nix. Man nennt es "Warten auf Gobang".

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horribiledictu  13.09.2023, 07:07
@NafftaIin

nein. ich weiß nur, dass alles, was ich (oder auch ganz Europa) mach, völlig sinnlos ist, wenn China (und die ganzen weniger industrialisierten Länder) so weiter macht. und ich seh kein Anzeichen, dass China und diese Länder NICHT so weiter machen würde.

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NafftaIin  13.09.2023, 07:10
@horribiledictu

Du wiederholst dich. Sagte ich nicht eben "Du bist erst handlungsbereit, wenn die Chinesen es dir vormachen"? Erst wenn "die Chinesen" was tun, ziehst du irgendwohin mit. Wahrscheinlich nach Beijing.

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horribiledictu  13.09.2023, 07:11
@NafftaIin

nein. ich handle sehr wohl, obwohl ich weiß, dass es sinnlos ist, wenn die nicht mitziehen - und das tun sie nicht und werden sie nicht.

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Du kannst Deinen Co2- Ausstoß nicht kompensieren. Sowas nennt man greenwashing und dient nur zur Beruhigung Deines Gewissens. Aber ich kann in diesem Fall Dich echt verstehen. Kontakt zur Familie halten (auch mit Besuchen)wäre auch für mich was wichtiges

Nur weil Du jemand Anderem die 35 Tonnen abkaufst (damit er sie nicht auch noch ausstösst) sind sie ja nicht weg.

Du hast sie immer noch erzeugt.

Das nennt sich „Greenwashing“.

Hi

Ausgleich funktioniert nicht.

Ich würde deshalb dazu tendieren dass es nicht akzeptabel ist.

Der Mensch kann halt tun was er will.