Dem Täter (sexueller Missbrauch) schriftlich vergeben - gefährdet es die Entschädigungszahlungen (OEG)?

6 Antworten

Wenn die Vergebung auf Bewirken des Täters ausgesprochen wird, so mag dies strafrechtlich als Entschuldigung oder Reue gelten. Es macht den Unwert der Tat und deren Folgen aber nicht besser.

Bin kein Anwalt oder so was. Aber ich sehe hier nur Auswirkungen auf ein mögliches Strafmaß (Strafrecht), nicht aber auf die Tatfolgen und etwaiger Ansprüche daraus (Zivilrecht/Schadenersatz/Schmerzensgeld).


Regina3 
Fragesteller
 12.05.2024, 14:24

Nein. Das Thema "Vergeben" kommt von Seiten des Opfers. Nach einer intensiven Therapiezeit. Das Urteil war etwa 1997. Er ist heute etwa 70, das Opfer geht auf die 50 zu.

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superseegers  12.05.2024, 14:29
@Regina3

Da sage ich aber mal "Hut ab", den Schritt muss man als Opfer erstmal schaffen. Respekt.

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Regina3 
Fragesteller
 12.05.2024, 15:06
@superseegers

Gegenüber dem Opfer, aber auch gegenüber den meisten Therapeuten, die auf dem Weg dahin geholfen haben!

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Das kann natürlich von einem gegnerischen Anwalt dahingehend "missbraucht" werden, dass die Tatfolgen ja gar nicht so gravierend sind und daher auch weniger Schmerzensgeld zu zahlen sei.

Ich finde es aber entscheidender, wie sich deine Seele dabei fühlt, dem Täter zu vergeben? Dieses Gefühl ist vielleicht auch ein paar tausend Euro wert.


Still  19.05.2024, 08:00

Lese gerade in den Kommentaren, dass der Täter noch immer zahlt und die Tat aus dem Jahr 1997 stammt. Ist die Zahlung. denn von einem Gericht in Höhe und Dauer bestimmt worden?

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Vergebung muss stets mit Blut bezahlt werden.

Auge um Auge. Zahn um Zahn.

Ein Brief ändert gar nichts.

Nur oberflächliches Gewimmer.


Regina3 
Fragesteller
 19.05.2024, 01:15

Das ist Deine Meinung ...

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Dxt4879135  19.05.2024, 01:16
@Regina3

Vergebung muss man sich hart verdienen und mit einem eigenen Opfer aufwiegen um es zu besiegeln.

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AnitaAn  19.05.2024, 01:53
@Dxt4879135

Vergebung kann man sich nicht "verdienen", die kann nur vom Opfer gewährt werden, wenn es dazu bereit ist. Und was soll der Quatsch mit eigenem Opfer und Auge um Auge? Wir leben nicht mehr in der Zeit des Alten Testamentes...

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Dxt4879135  19.05.2024, 09:09
@AnitaAn

Die Schuld bleibt bestehen über der Entscheidung des Opfers hinaus.

Es geht um den Bruch der Menschlichkeit.

Vergeben und Vergessen existiert nur in schlichten Gemütszuständen.

Leid muss immer Leid bezahlt werden.

So oder so.

Das ist endgültig.

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Still  19.05.2024, 08:01
Vergebung muss stets mit Blut bezahlt werden.

Aus welcher Bibel hast du das denn?!

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vergeben heißt nicht verarbeitet noch Korrektur des seelischen Schadens.
Mag sein dass es beginn der Verarbeitung ist hat aber nichts mit dem Gesetz zu tun nachdem der Täter bestraft wird


Regina3 
Fragesteller
 12.05.2024, 14:18

Also bedenkenlos machen? Nichts fürchten in der Hinsicht?

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Also das Vergeben mildert die tat ja nicht ab. Aber es könnte dennoch sein, dass die summe sich dadurch verringert. Die Frage ist, warum sollte man jemanden Schriftlich Vergeben.


Regina3 
Fragesteller
 12.05.2024, 14:21

Ich denke, um es klar zu haben und auch, um es kommuniziert zu haben. Aber ohne erneut in eine Beziehung zu gehen. Im Gegenteil: Als klare Zäsur.

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