Darf man als Türke eine armenische Freundin haben?
12 Antworten
Wenn du sie liebst dann ist es doch egal woher sie kommt und was andere denken, solange man glücklich ist
Wer ernsthaft eine solche Frage stellt, sollte unbedingt an seinem Weltbild und seiner ethischen Gesinnung arbeiten. Es könnten hier erhebliche Defizite hinsichtlich der Toleranz gegenüber anderen Kulturkreisen vorliegen. Aber auch in Deutschland hat ein ähnlicher Wahn ja Tradition, da waren sogenannte Mischehen zwischen Katholiken und Protestanten lange Zeit verpönt. Ich weiß übrigens nicht, wie die offizielle Position der Kirchen zu diesem Thema heute ist. Für mich jedenfalls ist das ein deutlicher Indikator mehr für die Irrationalität von Religionen. Wahnsinn eben!
Sowohl "Türke" als auch "Armenier" müssen nicht eine Staatsangehörigkeit bezeichnen, sondern kann sich auf eine ethnische Zugehörigkeit beziehen.
In gewisser Weise steckt auch eine Religionszugehörigkeit dahinter, indem die meisten Türken eben Muslime sind und die meisten Armenier Christen.
Nun, dann eben (auch) ethnisch. Aber auch daraus geht keine zwingende Religionszugehoerigkeit hervor.
Ich kenne keine Armenier, aber christliche Tuerken. Und natuerlich agnostische und atheistische - die gibt's un jedem religioesen Kulturkreis.
Die Religion der Betroffenen wird in der Frage mit keinem Wort erwaehnt. Ich finde, es ist eine verbreitete Unart, jemandem aufgrund seiner Nationalitaet ungefragt eine Religion zuzuordnen.
"Türke" und "Armenier" bezeichnen aber keine Religions-, sondern eine Staatszugehörigkeit!
Ach was? Wer hat das denn behauptet?"Türke" und "Armenier" bezeichnen aber keine Religions-, sondern eine Staatszugehörigkeit!
Ich habe lediglich eine Analogie zu intolerantem Verhalten unter deutschen Religionen herstellen wollen, um aufzuzeigen, dass nicht nur in anderen Ländern und andern Kulturkreisen in Sachen Toleranz noch Spielraum nach oben ist. Wer das nicht verstanden hat, sollte sich mit belehrenden Kommentaren zurückhalten. Mir hier anzukreiden, einer verbreiteten Unart erlegen zu sein, ist gelinde gesagt, ziemlich dreist.
"Für mich ist das ein deutlicher Indikator MEHR für die Irrationalität von Religionen"
Worauf hattest du diesen Satz denn bezogen, wenn nicht auf die Frage des FS? Die vergangene Intoleranz zwischen Katholiken und Protestanten war dir ja schon bekannt, da gibt's keinen aktuellen zusätzlichen Indikator.
Wenn ich schreibe "ein Indikator mehr", dann meine ich damit, dass ich bereits andere Indikatoren für die Irrationalität der (christlichen) Religionen ausgemacht habe.
Aber noch einmal, mir ging es darum, bei einer kritischen Betrachtung von intolerantem Verhalten nicht immer nur mit dem Finger auf die bösen anderen zu zeigen, sondern auch einmal selbstkritisch vor der eigenen Tür zu kehren.
Welche "neuen" Indikatoren für die Intoleranz der christlichen Konfessionen gehen denn aus der Frage hervor?
Aber gut, belassen wir es dabei, dass du nur das Thema verfehlt hast.
Es geht auch nicht darum, mit dem Finger auf andere zu zeigen (wo habe ich das getan?). Aber vergleichen kann man nur Vergleichbares. Also die Intoleranz einer Religion mit der einer anderen Religion. Und den Nationalismus eines Volkes mit dem eines anderen Volkes. Und die Äpfel von Bauer Müller mit denen von Bauer Meier.
Aber nicht Äpfel mit Birnen.
Es ist schon erstaunlich, wie man meine Beiträge missverstehen kann, wenn man sich genügend anstrengt, vielleicht auch ohne Anstrengung.
Ich kapituliere Frau Lehrerin! Du hast recht und ich bin einer, der das Thema verfeht hat, Äpfel mit Birnen vergleicht und bezichtigende Äußerungen - mit dem Finger auf andere zeigen - macht. Gut dass es aufmerksame User/innen gibt, die auf solche Verfehlungen aufmerksam machen.
Das ist natürlich ein "Argument", keine Armenier zu kennen aber christliche Türken. Letztere gibt es zwar als eine kleine Minderheit, doch ohne Genaueres zu wissen, würde ich eine in der Türkei verbreitete falsche Auffassung vermuten, indem etwa syrisch-orthodoxe Christen als "türkische" oder "kurdische Christen" bezeichnet werden.
Ohne Genaueres du wissen, wuerde ich ueberhaupt nicht auf Religion Bezug nehmen, wenn in der Frage nichts von Religion steht.
Zunächst geht es ja erst einmal "nur" um Freundschaft und noch nicht ums Heiraten.
Bei allem wichtigen Entscheidungen, die zu treffen sind, sollte natürlich das Für und Wider bedacht werden. Man lebt nicht im luftleeren Raum, d.h. die Umgebung (Familie, Verwandte, Freunde, Bekannte) hat einen Einfluß, was das Glücklich- oder Unglücklichsein betrifft. Dies ist jedoch individuell verschieden, so wie auch die jeweiligen "Widerstandskräfte" unterschiedlich sind.
Du darfst aber deine Eltern werden damit nicht einverstanden sein.Sprich mit ihnen bevor du dich unglücklich verliebst.
Armenien und Türkei? hängen die nicht geschichtlich eigentlich im Zusammenhang?
Warum sollte das nicht passen durch Vorgeschichte
So eng wird das ja auch nicht mehr gesehen in der Türkei, wer wen heiratet
Ja schon, aber in einem schlechten Zusammenhang. In der Kriegszeit wurde das Osmanische Reich von mehreren Ländern angegriffen. Daraufhin wollte sich Armenien die Gelegenheit schnappen und sich auch gegen die Türkei wenden. Es wurden mehrere Beamte umgebracht. Die Türkei führte unter anderem aus diesem Grund einen Völkermord gegen das Armenische Volk.
Also macht es nicht so viel Sinn, wenn die Geschichte nicht zusammenpasst. Es ist so, als würde ein Nationalsozialistischer eine Jüdin heiraten. Wo die Eltern natürlich nie dafür wären!
aber in heutiger Zeit wird das anders gesehen
bei mir wohnt ein Türke im Haus, dessen Frau verstarb und der hat vor kurzem eine Frau aus Afghanistan geheiratet; er ist 70 sie ca. 60; die Familien haben sich geeinigt und gut ist es
Was haben die Eltern damit zu tun? Und warum muss eine Partnerschaft, eine Liebe auf historische Ereignisse Rücksicht nehmen? Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter! Und wir müssen erst recht nicht alte Animositäten pflegen. In vergangenen Zeiten wurde beispielsweise häufig versucht, durch Zwangsverheiratungen von Kindern von Potentaten verfeindeter Parteien eine Befriedung herbeizuführen. Das würde ich heute nicht beführworten, aber auf freiwilliger Ebene kann es nur positiv sein.
Massaker an Armeniern wurden nicht erst im Ersten Weltkrieg verübt, sondern schon in den 1890er Jahren - übrigens nicht nur an Armeniern, sondern auch an syrischen Christen.
"Türke" und "Armenier" bezeichnen aber keine Religions-, sondern eine Staatszugehörigkeit!