Bundestagswahl: Macht es für die AfD Sinn, einen Kanzlerkandidaten aufzustellen?

7 Antworten

Eine Kanzlerkandidatur macht auch für die Rechtspopulisten Sinn.

Erstmal: Gauland sagte in etwa, dass der Grund für den Erfolg der AfD in der Schwäche der Ampel liegt, weshalb man keinen Kanzlerkandidaten aufstellen soll. (Inhaltlich und sehr grobe Zusammenfassung)

= Ich gebe Gauland im ersten kursiven Teil des Satzes recht, denn die AfD ist eine populistische Partei, die besonders in Krisen Zuspruch und eben auch Wähler findet und nicht unbedingt durch Inhalte und Lösungen punktet.

Trotzdem gibt es einige Gründe, warum die AfD einen Kanzlerkandidaten stellen sollte:

In repräsentativen Umfragen mit etwa 20% auf Platz zwei (wenn man diesen Glauben schenkt) - einige Differenzierungen:
  • ob wirklich 20% an die AfD bei der BTW gehen ist umstritten, denn einige überdenken dies vielleicht nochmal oder wollten nur der Regierung ihre starke Unzufriedenheit zeigen
  • viele Wähler sind Protestwähler und könnten ihre Wahlentscheidung doch noch einer möglicherweise anderen Lage / Krise anpassen
  • erkennen doch noch rechtzeitig die Nachteile, die die Wahl der AfD mit sich bringen könnte
Machtanspruch / Wille zur Regierungsbeteiligung und / oder Stellen des Kanzlers zeigen
  • warum sollte eine Partei, die heutzutage immer größeren Zuspruch findet, keine Kanzlerkandidaten stellen?

Jede größere Partei möchte gerne an die Macht kommen und den Kanzler stellen. Warum aus AfD-Sicht also nicht, wenn sich immer mehr Menschen vorstellen können, die eigene Partei zu wählen?

  • AfD-Wähler stärker an die Partei binden und Versprechungen machen
Unverhofft kommt oft - alles ist möglich!
  • die anderen Parteien errichten eine "Brandmauer" gegen die AfD und schließen jegliche Zusammenarbeit mit ihr aus. Trotzdem kann man bis jetzt nichts ausschließen, obwohl es aus heutiger Sicht mehr als unwahrscheinlich ist, dass der nächste Kanzler von der AfD ist.
Parteiliche Interessen:
  • Wähler erkennen Machtanspruch
  • Medien berichten über Kandidaten und Partei
  • Einladung in Wahlstudios
  • Weiter steigende Popularität
  • Versuche eines Imagewechsels möglich

Fazit: Die Kanzlerkandidatur bringt vor allem für die AfD Vorteile, könnte jedoch bei einem hohen Wahlergebnis den Ampel-Parteien und der Union klarmachen, warum sich immer mehr Wähler von ihnen abwenden. Man kann die Regierung gerne kritisieren und das ist auch die Aufgabe einer Opposition, aber man muss auch realistische Lösungen anbieten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Interesse an Politik und Geschichte

Hat Scholz damals auch gemacht, als er zur Überraschung vieler auch tatsächlich Kanzler wurde.
Einen Kanzlerkandidaten zu benennen, heißt nur, dass man sich für stark genug hält, dass der Kandidat auch Kanzler werden könnte in einer etwaigen Koalition.
Eine zulässige Werbeaktion.

Hoffentlich machen die das wie in Bremen, wo die sich nicht auf einen Kandidaten einigen konnten und deshalb von der Landtagswahl ausgeschlossen wurde 😂

Eigentlich ist es ja völlig egal, ob man es Spitzenkandidat nennt oder Kanzlerkandidat. Faktisch macht es keinerlei Unterschied. Außer das man damit, als Partei, natürlich den Anspruch nach außen formuliert, dieses Land regieren zu wollen. Das kann man jetzt selbstbewusst nennen oder auch utopisch. Aber es spielt eigentlich keine Rolle. Letztendlich ist es nur Wortklauberei.

Andererseits ist sie in bundesweiten Umfragen mittlerweile auf Platz zwei, hinter der CDU. Aus dieser Position heraus einen Kanzlerkandidaten auszurufen, ist eigentlich normal.

Natürlich macht es aus Sicht der AgD Sinn, sie kommen wieder in die Medien ohne etwas sinnvolles zu tun. Genau deren Methode.