Braucht man wirklich eine Hebamme?

annie80  30.05.2025, 22:00

Warum glaubst du, keine zu benötigen?

Anonym1234450 
Beitragsersteller
 30.05.2025, 22:01

Ich gehe ja regelmäßig zum Frauenarzt und empfinde das auch eigentlich als ausreichend

10 Antworten

Da es einen Hebammenmangel gibt, hat ganz sicher nicht jede Schwangere Betreuung durch eine Hebamme.

Es steht aber jeder Schwangeren zu. An kann die Vorsorge auch zwischen Frauenarzt und Hebamme aufteilen oder auch nur bei der Hebamme machen.

Die meisten Hebammen bieten auch Geburtsvorbereitungskurse, Rückbildungskurse oder Babyschwimmen an.

Nach der Geburt kann man Betreuung im Wochenbett in Anspruch nehmen. Die Hebamme kommt zu dir nach Hause, kontrolliert die Rückmeldung und den Wochenfluss, und ob Geburtsverletzungen richtig abheilen. Sie hilft beim Stillen oder gibt Tipps zum Flasche geben, und schaut allgemein auch auf das Baby, kontrolliert das Gewicht und so weiter.

Beim ersten Kind hatte ich ziemliche Stillschwierigkeiten und war dankbar, dass meine Hebamme jeden Tag kam und geholfen hat. Ohne sie hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft, mein Kind zu stillen.

Bein zweiten Kind hat sie mich dann auch während der Geburt betreut (im Geburtshaus), das war total schön, von jemandem begleitet zu werden, der einen schon kennt und den man selbst auch kennt. Es ist ja doch auch ein intimer Moment.

Im Krankenhaus muss man halt mit derjenigen klar kommen, die gerade Dienst hat (es sei denn, man hat eine Beleghebamme).

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich finde es sehr sinnvoll, Betreuung durch eine Hebamme in Anspruch zu nehmen.

Du solltest dich mit der Suche allerdings beeilen, du bist schon ziemlich spät dran.


nochnefrage  02.06.2025, 09:13

Hi.

Die Antwort deckt sich mit dem, was im Umfeld so erlebt habe. Gerade beim ersten Kind sind viele Frauen dankbar, wenn sie eine Hebamme an der Seite haben, so wie Du es beschreibst.

Mir war meine Hebamme in der Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett sehr, sehr, sehr wichtig. Ich fand für mich die Kombination "viel Hebamme-etwas Frauenarzt" am besten: Ich war für die drei Ultraschalluntersuchungen beim Frauenarzt, für alles andere bei meiner Hebamme. Ich hatte, vor allem beim ersten Kind, so viele Fragen rund um die Schwangerschaft und die Geburt, und da war der Arzt oft nicht der richtige Ansprechpartner. Beim Arzt war alles sehr medizinisch, bei der Hebamme habe ich mich einfach viel persönlicher und intensiver betreut gefühlt. Meine Hebamme hat mich auf die Geburt vorbereitet, sie hat mich während der Geburt begleitet und sie hat mich nach der Geburt betreut, viele hilfreiche Tipps zum Stillen gehabt, und mir überhaupt sehr geholfen bei all den tausend Unsicherheiten rund ums neugeborene Baby. Also, nach meinen Erfahrungen kann ich dir nur raten, dir eine Hebamme zu suchen. Ich habe (m)eine bei all meinen Schwangerschaften gebraucht und hätte nicht auf diese tollen Frauen verzichten wollen.

Nein, das ist nicht nötig. Die sind auch so überlaufen, dass man kaum eine findet. In jedem Krankenhaus mit Entbindungsstation gibt es auch Hebammen. Man kann sich nicht vorher anmelden, da man den Geburtstermin eh nicht kennt, es sei denn, der Frauenarzt empfiehlt einen Kaiserschnitt. Man geht also hin, wenn es so weit ist.

Ich kenne eigentlich keine Mutter, die eine "eigene" Hebamme hatte oder gerne eine gehabt hätte. Wer allerdings eine ambulante Geburt machen will, hat dann keinen Ansprechpartner, wenn es zu Hause Probleme gibt, z. B. mit Rückbildung oder Stillen, Nabelpflege...

In der Klinik, wo meine Tochter entbunden hat, haben die dort angestellten Hebammen allerdings telefonische Beratung angeboten, und notfalls hätte man auch kommen können.


Elli113  02.06.2025, 09:49
 Man kann sich nicht vorher anmelden

Doch. Üblicherweise meldet man sich in der Wunschklinik vorher an, so dass alle Daten und Schwangerschaftsanamnese schon bekannt sind, wenn man mit Wehen dort ankommt.

Blindi56  02.06.2025, 16:28
@Elli113

War weder bei mir vor fast 40 Jahren so, noch bei meiner Tochter vor 5. Man bringt den Mutterpass mit, da steht alles drin. Und, glaub ich, eine Überweisung vom FA.

Aber das mögen einige Kliniken anders regeln.

Elli113  02.06.2025, 17:27
@Blindi56

Naja, wenn man ohne Anmeldung kommt, muss die Klinik die Frau ja trotzdem aufnehmen.

Aber es macht schon Sinn, den Papierkram und zB den Aufklärungsbogen für eine PDA schon vorab zu unterschreiben.

Dann muss man das nicht mehr unter Wehen tun.

Im Vorfeld kann man da auch Wünsche und Vorstellungen äußern, bzw klären, inwieweit das realistisch ist (zB "kein Dammschnitt", "kein Dauer-CTG", Doula-Begleitung usw).

Ich habe vor fünf Jahren auch ein Kind bekommen und fand das Geburtsplanungsgespräch hilfreich.

Ehrlich gesagt kenne ich niemanden, der sich nicht vor der Geburt in einer Klinik angemeldet hat.

Beim zweiten Kind hab ich mich auch angemeldet, obwohl eine außerklinische Geburt geplant war. Aber man weiß ja nie.

Blindi56  02.06.2025, 17:36
@Elli113

Wir waren zur Kreißsaalbesichtigung, da wurde das auch besprochen. Mir zumindest wurde definitiv auf meine Frage, wann man sich denn zur Geburt anmelden müsse gesagt, das gehe ja gar nicht.

Na ja... hat jetzt mit der Frage nicht so viel zu tun.

Du brauchst nicht zwingend eine Hebamme, aber sie kann dir echt vieles leichter machen. Während der Schwangerschaft ist sie für dich da, wenn du Fragen hast, dich unsicher fühlst oder Beschwerden bekommst. Sie kennt sich aus, nimmt sich Zeit und erklärt dir alles – viel persönlicher als beim Arzt, wo oft alles schnell gehen muss.

Nach der Geburt ist sie dann richtig wertvoll. Sie kommt zu dir nach Hause, schaut, ob’s dir gut geht, ob die Rückbildung normal läuft, hilft dir beim Themen wie dem Stillen oder zeigt dir, wie du am besten mit dem Baby umgehst – also wickeln, baden, beruhigen und so weiter. Gerade beim ersten Kind, wenn man noch keine Erfahrung mit sowas hat ist das super hilfreich.

Und da die Krankenkasse das bezahlt, sehe ich keinen vernünftigen Grund auf eine solche Hilfe zu verzichten.


Anonym1234450 
Beitragsersteller
 30.05.2025, 22:06

Ja gut das nach der Geburt klingt ja dann vielleicht doch etwas hilfreich vorallem wenn es das erste Kind ist und man nicht genau weis was man überhaupt tun muss

Nachtmensch0711  30.05.2025, 22:08
@Anonym1234450

Genau, die Unterstützung wenn das Kind da ist, ist eigentlich auch die wichtigste Aufgabe einer Hebamme.

Eine freischaffende private Hebamme braucht man nicht, aber die Anmeldung bei der nächstgelegenen und seriösen Geburtenklinik ist heutiger Standard und wird auch von den Krankenkassen getragen.