Birkenpech- was habe ich falsch gemacht?
Ich habe heute mit meinen Schülern versucht, Birkenpech im Eintopfverfahren herzustellen. Dazu habe ich eine Keksdose verwendet, diese mit Birkenrinde gefüllt, mit dem Deckel verschlossen und sie über einer Konservendose, die im Boden eingegraben war, platziert. Durch ein Loch in der Keksdose hätte das Pech nun eigentlich in die Konservendose ablaufen sollen. Nachdem ich das Feuer über der Dose eineinhalb Stunden habe brennen lassen, war in der Auffangdose aber kein Pech, sondern nur eine wässrige, nach Harz stinkende Flüssigkeit, die zwar leicht klebrig war, aber nicht richtig hart wurde. Die Rinde war komplett verschwelt.
Kennt sich hier jemand aus, wie man Birkenpech macht und was man da beachten muss? Was habe ich falsch gemacht?
4 Antworten
Hier hatte ich auf die Frage
folgende Antwort gegeben:
"Bei der Verschwelung der Rinde unter Luftabschluss dürfte feuchte Rinde eher nachteilig sein, da das Wasser zuerst verdampft werden muss und mehr Energieaufwand erfordert. Wasser spielt bei der Pyrolyse keine (chemische) Rolle. Ich würde daher ohnehin nur getrocknete Birkenrinde einsetzen."
Deine eingesetzte Rinde war wohl zu feucht, das Wasser noch nicht verdampft.
Hier ist ein Hobbyist "Experimental-Archäologe" der hat es geschafft hat.
> http://steinharteknochenarbeit.magix.net/website/#Birkenpech
Hier in Ergänzung die Startseite > http://steinharteknochenarbeit.magix.net/website/#Startseite
Eine weitere Site von ihm >> http://steinharteknochentechnik.magix.net/website/#Startseite
@ MarkusPK,
ich möchte auch noch zur Verwendung der "Keksdose" eine Anmerkung machen.
Diese Weißblechdosen (Regelfall) haben Beschichtungen die sich auch bereits bei mäßiger Hitze auflösen und/oder auch chemische Reaktionen auslösen können, die der Herstellung des Birkenpechs nicht förderlich sein können.
Glas, Keramik (Porzellan-Kaffee-Filter) oder Edelstahl wäre die bessere Wahl.
Ist natürlich schwer, hier deinen Aufbau zu beurteilen. Oder dein Ergebnis. ;)
Hast du denn das, was du in der unteren Dose hattest, noch eindicken lassen? Also so erhitzt, dass Flüssigkeit verdunsten konnte.
Da kommst du nicht drumrum. ;) Das kann auch ziemlich dauern.
Wobei ich jetzt natürlich nicht beurteilen kann, wie das ausgesehen hat, was du in der Dose hattest. Ich würde aber davon ausgehen, dass es entweder die Feuchtigkeit war oder einfach nicht die richtige Temperatur.
Nochmal kochen?
Hier sind die Profis:
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/denkmal/denkmaltag2008/downloads/Teergrubenmeiler2008.pdf
An der Feuchtigkeit kann es gelegen haben. Dann nächstes Mal die Dose nochmal aufs Feuer stellen zum Eindicken?