Biowissenschaften Studium doch zu anspruchsvoll?
Hallo zusammen,
ich stecke in einer echten Krise. Ich studiere Biowissenschaften (3. Semester, SSW Biochemie), aber ich komme einfach nicht mehr klar – vor allem mit Chemie. Mir fehlen die Basics, das Lernen erdrückt mich, und ich weiß nicht, ob ich mich da noch durchkämpfen soll oder ob ein Studium generell nicht das Richtige für mich ist.
Ich liebe Naturwissenschaften (Biologie, Medizin, Sport) und Laborarbeit und ich Interessiere mich für Mode und Reisen, aber mir fehlt der richtige Weg. Ich will keine Zeit verschwenden, sondern endlich eine klare Richtung finden. Ich denke über verschiedene Möglichkeiten nach:
- Studium weitermachen und später in Sportmedizin oder Pharma gehen
- Ausbildung: BTA, MTLA, Pharmakant*in
- Duales Studium (z. B. Adidas)
- Flugbegleiterin – raus in die Welt statt im Labor festsitzen?
Ich brauche dringend Erfahrungsberichte und Ratschläge. Hat jemand ähnliche Zweifel durchgemacht? Ich will eine sichere Zukunft, aber mich nicht jahrelang quälen. Danke für jede Hilfe im Voraus! 🙏
2 Antworten
Wenn dich das Studium überfordert und du es nicht schaffst Grundlagenwissen aufzuarbeiten, dann wird das nichts. Daher setze dich mal hin, schaue was genau dich stört und wo genau deine Lücken sind und dann überlege, ob z.B. ein Semster zu verlängern und da nur sehr wenig Kurse zu machen, um in den anderen aufzuholen, dir helfen könnte ersthaft voran zu kommen oder das ein verlorener Kampf ist.
Nicht jeder ist dazu gemacht, diese Themen so detailiert zu bearbeiten und das in Kombi, mit der Geschwindigkeit und Eigenverantwortung.
Wenn du meinst, das wird nichts mehr, dann stehe dazu und suche dir z.B. eine Ausbildung, wenn du weiter in dem Bereich bleiben willst. Oder überlege, welche anderen Dinge dich sonst beruflich interesssieren würden. Sonst hängst du da nur noch ein, zwei oder noch mehr Jahre, kommst nicht voran und brichst dann noch deprimierter ab.
Zum Thema dualem Studium: Das ist nochmal deutlich stressiger, als ein normales Studium. Da du entweder parallel zu den Vorlesungen schon lernen musst, wenn Klausuren am Ende vom Semester oder du lernen musst, während du Vollzeit im Betrieb arbeitest und dort auch neue andere Dinge lernst, wenn Klausuren am Beginn vom nächsten. Parallel musst du Sstudienarbeiten schreiben usw. und das alles ohne vorlesungsfreie Zeit, mit maximal 30 Tagen normalem Urlaub. Und du weißt immer, du kannst kein Modul schieben und wenn du scheiterst, verlierst du nicht nur Studium sondern auch den Job.
Gerade wenn du generell unsicher bist, ob ein Studium überhaupt was für dich ist, ist ein duales Studium, wo du das gleiche mit noch viel mehr Druck und Zeitstress machst, ggf. nicht die beste Wahl.
Mein Tipp, kläre für dich, ob du überhaupt der Mensch zum Studieren bist. Wenn ja, schaue ob du es für realistisch hälst, die Rückstände noch irgendwie aufzuholen. Wenn nein, dann ist das Thema vom Tisch und du schaust nach Ausbildungen. Dann überlege, ob der Fachbereich was für dich wäre, wenn du noch mal mit mehr Grundlagen in einer Ausbildung starten würdest oder ob du eingestehen musst, dass du es zwar spannend findest, aber einfach nicht gut genug dafür kannst.
Bei so Dingen wie Flugbegleiter: Hinterfrage, ob das wirklich der Job ist den du willst oder ob du aktuell einfach nur frustriert bist und "weg" willst. Bedenke bei der Jobswahl die Auswirkungen. Wie lange meinst du realistisch den Job machen zu können, bist du mit möglichen Einschränkungen bezüglich Freizeit, Familie und Co einverstanden usw.. Flugbegleiter haben, gerade wenn du Langstrecke auch mal tagelang weg, nicht nur Probleme bezüglich eigener Partnerschaft und Kindern, sondern auch was Dinge wie Geburtstage von Familienmitgliedern und Freunden betrifft oder auch mal Beerdigungen, das sollte einem vorher klar sein, denn man kann nicht immer frei nehmen für alles. Ich bin froh, dass andere diesen Job machen, aber für mich wäre das nichts.
Keiner erwartet, dass du nach einem Tag die perfekte Lösung hast. Erlaube dir, da ein wenig drüber nachzudenken und zu schauen, wie es weitergehen soll. Aber wenn die Entscheidung gefallen ist, dann ziehe es auch durch, auch wenn es ggf. eine deutliche Veränderung bedeutet und ggf. auch Angst macht.
Es sollte Dich motivieren, dass Bioenergie für den Klimaschutz eine große Bedeutung hat und dass man als Rohstoffe nicht nur Abfälle, Gülle, Klärschlamm, Agrar-Reststoffe oder gebrauchtes Speiseöl nehmen kann, sondern vielleicht in Zukunft auch maritime Biomasse. Das ist noch sehr unerforscht. Wir haben in vielen Meeren Umweltschäden durch exzessive Biomasse. Blaualgen in Mittelmeer und Ostsee, exzessive Quallen im westlichen Mittelmeer, Braunalgen vor Florida. Wenn es gelänge, solche Biomasse ohne energieaufwändige Pumpen und Filter zu ernten, sondern mit der Kraft der Wellen, wär das doch genial, dann bekäme man eine Reparatur der Umwelt und gleichzeitig klimaneutrale Energie. Ich beobachtete einmal auf Korsika flache geneigte Felsbrocken an der Küste. Jede Welle, die draufklatschte, hinterließ etwas Seetang, und die Schicht wuchs und wuchs.
Du willst Dich nicht jahrelang quälen. Das finde ich schade. Ich habe mich jahrelang gequält, mit einem mathematiklastigen Studium trotz 4 im Mathe-Abi, und bereue das nicht. Irgenwann macht es klick, und alles was bisher gescheitert ist klappt auf einmal.