Regelstudienzeit überschreiten?

3 Antworten

Jetzt müsste man wissen, ob du die politisch korrekte Wahrheit hören willst oder die andere.

Grausam wie ich immer bin, konfrontiere ich dich mit der anderen.

Du studierst Wirtschaftswissenschaft, nicht Sozialpädagogik. Du willst also dahin, wo der knallharte Wettbewerb herrscht, wo sich der Starke gegen den Schwachen durchsetzt. Wo du immer die Ellbogen zeigen und dich durchkämpfen musst. Das war deine Entscheidung.

Dein erstes Problem ist: wo willst du im Lebenslauf darstellen, dass du es durch ein Kind in dieser Zeit "schwer hattest"? Da steht nur ein Zeitabschnitt für Studium und der ist länger als bei anderen.

Damit du deine Säuge- und Erziehungszeit dokumentierne kannst, müsstest du dich exmatrikulieren. Dann kannst du die Kinderzeit im LL eintragen und dein AG könnte grosszügigerweise die reine Nettostudienzeit ohne die Unterbrechung für dich rechnen.

Und dann bleibt trotzdem der Vergleich mit anderen Frauen, die Doppelbelastung irgendwie packen. Du bist also definitiv nicht so hart und leistungsfähig wie die. Sie wären dir klar vorzuziehen.

Verständnis wird dein Arbeitgeber zweifelsohne haben. Verständnis dafür, dass du nicht für die Marktwirtschaft gemacht bist und einen Ort brauchst, an dem es weicher und menschlicher zugeht. Also nicht seinen Arbeitsplatz. Du kommst vielleicht dran. Wenn es keine besser geeigneten Bewerber gibt.

So ist die Marktwirtschaft. Und für die Loser gibts Hartz IV.


Marie764 
Beitragsersteller
 05.08.2024, 23:34

Naja, ich kläre dich mal auf, denn viel über Wiwi scheinst du nicht zu wissen, oder allgemein übers studieren in der heutigen Zeit…. Knallharter Wettbewerb herrscht eher bei Jura oder Medizin, aber definitiv nicht bei Wiwi. Bei all den Fachrichtungen die man Wählen kann bleiben vielleicht 50 Leute übrig die denselben Weg gewählt haben wie man selbst. Von den 50 Leuten wollen sich einige Selbstständig machen, ein Familienunternehmen übernehmen oder haben bereits eine Stelle für welche sie ein zusätzliches Studium absolvieren. Leute welche in der Regelstudienzeit fertig werden sind meistens diejenigen, die Bafög beziehen und null Berufserfahrung haben weil sie Wohnung und sonstiges finanziert bekommen oder immer noch bei ihren Eltern leben. Ich arbeite seit meinem ersten Semester, und tue das immer noch. Ich habe mich mal bei einer Bekannten erkundigt welche in der HR Abteilung arbeitet und nachgefragt. Ihr Fazit:

Die Aussage des Herrn ist Sinnlos, wahrscheinlich ist er älter und lebt ebenfalls nach der Weltvorstellung der älteren Generation. Heutzutage ist es Alltag, wenn man länger für das Studium braucht und kein AG sieht dies Negativ. Diejenigen die es tun, sind keine guten AG. Ich leite hauptsächlich Bewerbungen weiter mit überschrittener Studienzeit, dafür aber mit gesammelter Berufserfahrung. Auch wenn es länger als 1-2 Jahre dauert. Mein Chef nimmt grundsätzlich nur Leute mit Berufserfahrung an, wer ein super Schnitt hat, aber nie im Leben gearbeitet hat, kommt nicht weit im Leben.

Ende

Zu deiner Aussage über Harz IV Bezieher kann ich nur den Kopf schütteln. Nicht jeder sucht sich diesen Lebensstil aus. Es gibt Menschen welche verzweifelt nach Arbeit suchen, oder nicht arbeiten können. Diese Menschen als Loser zu bezeichnen ist einfach nur Respektlos. Ich hoffe du überdenken diesen Teil deiner Aussage, oder musst mal am eigenen Leib erfahren wie es ist Arbeitslos zu sein, ohne Aussieht auf Arbeit.

DocPsychopath  05.08.2024, 23:35
@Marie764

Und das musst du jetzt nur noch dem Fragesteller mitteilen, der genau solche Experten braucht.

Deine Sorgen sind derart unbegründet, dass man sie fast schon weltfremd nennen kann.

Es sind nicht alle Arbeitgeber gleich. Der eine sucht den Absolventen in Regelstudienzeit (der sich die ganze Zeit im Hotel Mama den Arsch hat pudern lassen), die andere zieht eine gestandene Frau vor, die neben ihrem Studium eine der größten Herausforderungen überhaupt angenommen und bewältigt hat.

Ganz nebenbei ist der Fachkräftemangel weiterhin Realität und wird es auf absehbare Zeit auch bleiben. Und die Wirtschaft geht keineswegs den Bach runter.

Es wird kein Problem sein, wenn du länger brauchst