Studium abbrechen?
Ich studiere jetzt seit Oktober und habe seitdem viele Zweifel. Ich Frage mich die ganze Zeit ob ich nicht überstürzt gehandelt hab und zu früh und unvorbereitet ins Studium bin. Meine Kommilitonen kommen alle sehr viel besser mit dem Stoff klar als ich. Meine Motivation sinkt immer weiter. Es gibt neben dem Studium auch noch andere Sachen die ich gerne machen würde wofür ich jetzt halt keine Zeit mehr habe.
Ich bin am überlegen ob ich vielleicht nochmal ein Jahr nach dem ersten Semester Nehm um mir klar zu machen was ich wirklich machen möchte. Gefaulenzt wird natürlich nicht, ich geh dann auch nebenher jobben.
Was ist eure Meinung? Soll ich durchziehen oder mir nochmal Bedenkzeit geben und mein Leben mehr auf die Reihe bekommen
1 Antwort
Ich empfehle eine Berufsausbildung zu absolvieren und nach der Ausbildung zu studieren. Damit hast Du eine Sicherheit und stehst nicht mit 25 J. vor dem nichts, falls das Studium nicht klappt. Ich kenne viele Absolventen, die diesen Weg gegangen sind.
Ich sehe da keine Verschwendung. Nach meinen Erfahrungen haben Studenten mit Berufserfahrung im Studium, bei Bewerbungen und auch beim Einstieg ins Berufsleben nach dem Studium Vorteile. Zudem werden notwendige Praktikumszeiten ersetzt. Die Alternative bei einem Wackelkandidaten könnte ja sein, dass das Studium abgebrochen wird - in technischen Studiengängen keine Seltenheit - und man ohne jeglichen Abschluss dasteht.
Es bringt einem aber die Berufserfahrung in vielen Studiengängen nichts. Man kann ja Praktika in den Ferien machen. Es gibt viele Studiengänge, wo es keine vorgeschriebenen Praktika gibt. Man verliert dann ja auch Ansprüche auf Unterstützung. Man verliert dadurch nun mal paar Jahre und verdient in denen ja auch nicht viel.Man kann ja, wenn man sich für einen Abbruch des Studiums entscheidet immer noch abbrechen.
Ich finde, Du unterschätzt den Wert der praktischen Erfahrungen, die in einer Berufsausbildung gesammelt werden können, auch über Strukturen, Organisation, verschiedene Aufgabenbereiche und berufliche Kontakte. Zudem kann eine Ausbildung mit Abitur oder Fachhochschulreife um 1 Jahr verkürzt werden. Aber letztlich muss das jeder für sich selbst entscheiden.
Für das Studium gewinnt man Orientierung und für die spätere berufliche Tätigkeit - darum geht es ja letztlich - kann man praktische Erfahrungen vorweisen. Zudem fällt man nicht ins Bodenlose, wenn das Studium abgebrochen werden muss. Aber wie gesagt, dass muss jeder für sich selbst entscheiden.
Wo fällt man den ins bodenlose, wenn man das Studium abbricht? Eine ausbildung ist aber meist was komplett anderes als ein Studium. Praktische Erfahrung, die wirklich was mit dem Studium zu tun hat, bekommt man doch erst im Studium. Und wie soll man sich dann das Studium finanzieren?
Wenn man z.B. Mitte Zwanzig nach dem Scheitern im dritten Versuch einer Klausur abgesägt wird, ist die Situation ohne Beruf nicht so rosig. Ich habe mehrere Fälle kennengelernt.
Jedenfalls entspricht es meinen Erfahrungen, dass praktische Kenntnisse durch eine Ausbildung bei Bewerbungen von Vorteil sind und den Einstieg ins Berufsleben erleichtern.
Also erst mal 3 Jahre verschwenden?