bei "wem" fand die hexenverfolgung hauptsächlich statt?

7 Antworten

Hi, warum hätte es bei den Lutheranrn, Calvinisten keine Hexenverfolgung geben sollen? Die glaubten genauso an Teufel und Hexerei. Erst die Aufklärung machte Hexenverfolgung uns Sklaverei ein Ende. Gruß osmond http://www.hexenbrand.de/index.php?option=com_content&view=article&id=53&Itemid=58 Zitat: Luther glaubte ebenso wie Johannes Calvin an die Möglichkeit des Teufelspaktes, der Teufelsbuhlschaft und des Schadenszaubers. Er befürwortete die gerichtliche Verfolgung und gnadenlose Verurteilung von Zauberern und Hexen und begründete sie mit 2. Mose 22,17f: Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen. Dies zeigt eine Hexenpredigt, die er am 6. Mai 1526 dazu hielt:

Es ist ein überaus gerechtes Gesetz, dass die Zauberinnen getötet werden, denn sie richten viel Schaden an, was bisweilen ignoriert wird, sie können nämlich Milch, Butter und alles aus einem Haus stehlen… Sie können ein Kind verzaubern… Auch können sie geheimnisvolle Krankheiten im menschlichen Knie erzeugen, dass der Körper verzehrt wird… Schaden fügen sie nämlich an Körpern und Seelen zu, sie verabreichen Tränke und Beschwörungen, um Hass hervorzurufen, Liebe, Unwetter, alle Verwüstungen im Haus, auf dem Acker, über eine Entfernung von einer Meile und mehr machen sie mit ihren Zauberpfeilen Hinkende, dass niemand heilen kann… Die Zauberinnen sollen getötet werden, weil sie Diebe sind, Ehebrecher, Räuber, Mörder… Sie schaden mannigfaltig. Also sollen sie getötet werden, nicht allein weil sie schaden, sondern auch, weil sie Umgang mit dem Satan haben.“

Luther befürwortete also wie seine Zeitgenossen die Todesstrafe für vermeintliche Schadenszauberei. Er selbst betätigte sich jedoch nicht als eifernder Hexenjäger.

Auch in Luthers Kleinem Katechismus und im reformierten Heidelberger Katechismus finden sich bis heute nachgedruckte Aussagen über Hexerei bzw. Zauberei. Darauf beriefen sich bis etwa 1800 zahlreiche lutherische Theologen, Prediger und Juristen.

Entgegen der landläufigen Meinung waren Hexenprozesse eher typisch für PROTESTANTISCHE Regionen. Die (katholische)Inquisition verfolgte mehr die "Ketzer".-- Aus Wikipedia: Besonders während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) wütete die Hexenverfolgung in Mitteleuropa. Der Krieg hatte Felder verwüstet, Häuser zerstört, die Bevölkerung dezimiert; Seuchen im Gefolge des Krieges und Mißernten im Zuge der sogenannten Kleinen Eiszeit, die allmählich ihrem Höhepunkt entgegenstrebte, forderten weitere Todesopfer. Gerade in dieser kriegerischen Zeit verdächtigten viele Leute angebliche „Hexen“ und lieferten sie an die Gerichte aus. Bei den spätesten Verfolgungswellen im 17. Jahrhundert (z. B. Hexenprozesse von Salem) wurden Beschuldigungen durch Kinder in Form einer weitverbreiteten Hysterie ernst genommen.

Hexenverfolgungen waren dabei Ausdruck von weitverbreiteten Ängsten und Hysterien, die oft gegen den Willen der Obrigkeit wie auch der Kirchen als regelrechte Volksbewegung aufflammten[4]. Bekannte kirchliche Kritiker waren u. a. Johannes Brenz, Johann Matthäus Meyfart, Anton Praetorius, Friedrich von Spee. Verbreitung [Bearbeiten]

In Regionen, in denen die katholische Kirche die Oberhand hatte, wie in Italien und Spanien, waren Hexenverfolgungen selten. Anders sah die Situation in den protestantischen Regionen Deutschlands (einschließlich der Schweiz) aus. Zahlenmäßig lässt sich sagen, „daß protestantische Territorien des Alten Reiches nicht minder, sondern eher mehr daran beteiligt waren“.[5]

KHLange  14.11.2010, 14:30

Das kann ich so nicht stehen lassen. Wie die Beiträge an dieser Stelle trefflich belegen, hat es natürlich auch in protestantischen Gebieten Hexenverfolgungen gegeben, aber die Schwerpunkte lagen doch in katholischen Gebieten wie etwa dem Bistum Würzburg.

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Ich möchte zu den vielen Beiträgen noch einen zeitlichen Aspekt hinzufügen. Entgegen einer oft genannten Redensart waren mittelalterliche Hexenverfolgungen eher selten, denn für den gläubigen Menschen des Mittelalters gab es eigentlich keinen Grund, Hexen zu verfolgen, war doch der endzeitliche Sieg Gottes mit seinen Engeln über Satan mit seinen Dämonen vorbestimmt, warum sich also ein Bein ausreißen. Erst als mit Renaissance-Humanismus-Reformation-mündend, in der Aufklärung dieses Weltbild ins Wanken geriet, Kriege und Pstilenz wüteten, da glaubt man, in diesen Kampf des Guten gegen das Böse eingreifen zu müssen, nichts war mehr so ganz sicher. Besser ein Hexenfeuer, zumal es den Denunzianten ja einen Teil der Besitztümer der bedauernswerten Opfer brachte, Emanzipationsversuche weiser Frauen im Keime erstickt und so manche persönliche Rechnung beglichen wurde.

Weiter gefasst - und in die Gegenwart projiziert - wütet eine Religion oder eine zur Religion hochstilisierte Weltanschauung dann am schlimmsten, wenn es spürbar wird, dass ihr die Felle davon zu schwimmen beginnen. Das gilt für die fanatischen Vertreter des Christentums (die Christi Botschaft nie begriffen haben) in der Zeit des 16./17.Jahrhunderts wie für den Nationalsozialismus oder den Terrorismus, der sich auf den Islam beruft (den die Jihadisten -hoffentlich- auch nicht verstanden haben). Es bleibt zu hoffen, dass dieser Spuk in Hundert Jahren Geschichte sein wird, nur, nach Einstein ist nur der Kosmos und die menschliche Unvernuft unendlich, und nach eigenem Bekunden war er sich nur bei der Unendlichkeit des Kosmos nicht sicher.

Hexenverfolgung gab es nicht nur in katholischen, sodnern auch in protestantischen Gegenden, z.B. in Salem, Massachusetts. siehe Arthur Millers Drama: Die Hexenjagd. --- http://www.welt.de/kultur/history/article1993365/MassenhysterieumdieHexenvon_Salem.html

d00fmann 
Fragesteller
 13.11.2010, 14:05

ah ok danke, und weißt du auch wo es es zuerst gab?

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Bswss  13.11.2010, 18:45
@d00fmann

Aus Wikipedia: Hexenverfolgungen: Besonders während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) wütete die Hexenverfolgung in Mitteleuropa. Der Krieg hatte Felder verwüstet, Häuser zerstört, die Bevölkerung dezimiert; Seuchen im Gefolge des Krieges und Mißernten im Zuge der sogenannten Kleinen Eiszeit, die allmählich ihrem Höhepunkt entgegenstrebte, forderten weitere Todesopfer. Gerade in dieser kriegerischen Zeit verdächtigten viele Leute angebliche „Hexen“ und lieferten sie an die Gerichte aus. Bei den spätesten Verfolgungswellen im 17. Jahrhundert (z. B. Hexenprozesse von Salem) wurden Beschuldigungen durch Kinder in Form einer weitverbreiteten Hysterie ernst genommen.

Hexenverfolgungen waren dabei Ausdruck von weitverbreiteten Ängsten und Hysterien, die oft gegen den Willen der Obrigkeit wie auch der Kirchen als regelrechte Volksbewegung aufflammten[4]. Bekannte kirchliche Kritiker waren u. a. Johannes Brenz, Johann Matthäus Meyfart, Anton Praetorius, Friedrich von Spee. Verbreitung [Bearbeiten]

In Regionen, in denen die katholische Kirche die Oberhand hatte, wie in Italien und Spanien, waren Hexenverfolgungen selten. Anders sah die Situation in den protestantischen Regionen Deutschlands (einschließlich der Schweiz) aus. Zahlenmäßig lässt sich sagen, „daß protestantische Territorien des Alten Reiches nicht minder, sondern eher mehr daran beteiligt waren“.[5]

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