Wieso hat man Protestanten früher so gehasst (Religion)?

11 Antworten

Ich denke, das waren - gerade wo Du evangelische und katholische Dörfer ansprichst - nicht primär theologische oder kirchenpolitischen Gründe, sondern ganz einfach ein Zusammengehörigkeitsgefühl als Gruppe - "wir" und "die anderen". Einfach ein Unterscheidungsmerkmal, so wie Sprache, Hautfarbe oder Kleidungsstil.

Das ist eine Eigenart von Religionen, die eigene Meinung als absolut zu setzen, und dann müssen natürlich alle anderen Meinungen absolut schlecht sein.

Weil der Protestantismus im direkten Kontrast zum Katholizismus stand. Über Jahre hinweg gab es "das" Christentum, eine neue, bewegende Einheit kam auf die Menschen zu. Es lässt sich aber nicht sagen, dass alle Menschen den Protestantismus nicht anerkannten oder nicht mochten. Lediglich waren dies die konservativen Menschen, die den Worten des Papstes mehr trauten als dem eigenen Wort durch das Lesen der Heiligen Schrift. Das strebte Luther nämlich an mit seiner Protestbewegungen 1517.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich lese und forsche gern!

Weil Martin Luther nicht argumentiert hat, sondern die Katholische Kirche und auch die Gläubigen, die nicht zum Protestantismus übergelaufen sind, auf das Übelste mit Hasstiraden überschüttet hat.

Der Herr Professor wollte keinen Dialog sondern Unterwerfung für seine Reformation.

Ein kleines Beispiel gefällig!

So wir Diebe mit Strang, Mörder mit Schwert, Ketzer mit Feuer strafen, warum grei- fen wir nicht viel mehr an diese schädlichen Lehrer des Verderbens als Päpste, Kardinäle, Bischöfe und das ganze Geschwür der Römischen Sodoma mit allerlei Waffen und waschen unsere Hände in ihrem Blut ...? Aber Gott, der da spricht: die Rache ist mein, wird diese Feinde zu rechter Zeit wohl finden, die zeitlicher Strafe nicht wert sind, sondern müssen ewiglich im Abgrund der Hölle ihre Strafe haben. ... Der Papst ist der Teufel; könnte ich den Teufel umbringen, warum wollte ich’s nicht tun? (1) 

Na ja, das beruht auf Gegenseitigkeit, hat sich aber gewaltig verbessert seit der NS-Zeit. Vordem herrschte fast Krieg zwischen katholischen und "lutherischen" Dörfern, was oft in Kirchweihschlägereien ausartete. Wehe wenn ein "Lutherischer" versuchte ein katholisches Mädchen zu poussieren, dann musste er damit rechnen verprügelt zu werden! Dass dem nicht mehr so ist, ist eines der wenigen Verdienste der Zeit als man noch "Volksgenosse" war!