Aufdringliches Kind im Kindergarten. Wie gehe ich damit um?
Hi, im Kiga meiner Tochter (2 3/4) ist ein Junge, etwa 4, andere Kultur, der sehr aufdringlich ist. Mal abgesehen davon, dass er auf seine Mutter überhaupt nicht hört und sich beim Bringen oder Abholen beim Anziehen schreiend auf dem Boden im Kiga-Flur rumwirft (was mir persönlich ja egal ist), habe ich folgende Beispiele:
Eingewöhnung: Meine Tochter möchte rutschen.Er sieht das, steigt die Rutsche von unten hoch und bleibt drauf sitzen. Meine Tochter und ich bitten ihn, runter zu gehen. Nichts. Seine Mutter redet (in welcher Sprache auch immer) auf ihn ein. Nichts! Ende vom Lied: ich hebe meine Tochter vom Klettergerüst herunter, weil sie sonst nicht runter kommt.
Anderes Beispiel: Meine Tochter holt aus ihrer Schublade beim Abholen ihre gemalten Bilder heraus. Er nimmt sie ihr ab und rennt weg. Meine Tochter (weil sie ja kleiner und jünger und etwas schüchterner ist) staunt und schaut mich ratlos an. Ich sage ihm, er solle sie ihr zurückgeben! Nichts! Seine Mutter wie immer: Bla bla! Nichts! Er deutet an, sie zerreißen zu wollen. ICH also hin und reiße ihm die Blätter aus der Hand. Von seiner Mutter kam NICHTS! Kein Zurechtweisen, keine Entschuldigung…
Anderes Beispiel: Heute Morgen kommen wir im Kindergarten an. Er zerrt an meiner Tochter herum, sie sagt: „Hör auf!“. Stört ihn nicht. Ich sage ihm, dass ich meine Tochter gerne verabschieden möchte und nehme sie schützend hoch. Er hängt doch trocken einfach an mein Hosenbein! Die Mutter bekommt mit, dass wir das nicht wollen, wieder nur BLA BLA, sonst nichts. Keine Konsequenz, keine Entschuldigung. Die ERZIEHERIN, hat sich dann, aufmerksam wie sie war, dafür entschuldigt und ihn dann von mir losgerissen und ihn mit rein genommen.
Ständig fummelt er an meiner Tochter rum, versperrt ihr den Weg etc.
Mittlerweile traut sie sich auch mal, was zu sagen, aber es hilft halt nicht. Im Kindergarten bekommen das die Kolleginnen gut geregelt, aber in der Bring- und Abholzeit….PUHHH! Ich hab der Mutter auch schon gesagt, sie möge das Verhalten ihres Sohnes bitte, was UNS betrifft, unterbinden, das tut sie aber nicht.
Von den anderen Eltern, die ebenfalls genervt sind, wird es weggelächelt. Ist halt „eben die Kultur!“
Was kann ich tun, dass dieser Junge, hört sich jetzt echt blöd an, uns nicht immer in der Bring- und Abholzeit belästigt? Ich möchte mich nämlich anständig von meiner Tochter verabschieden oder diese begrüßen, ohne diesen Nervzwerg wortwörtlich am Hosenbein hängen zu haben? Da die Mutter ja nichts unternimmt, welche Möglichkeiten, bleiben MIR, um das zu unterbinden?
Ps: Ignorieren bringt leider nichts!
11 Antworten
Das Problem liegt offenbar im Wesentlichen an der nicht gelungenen Erziehung des Kindes. Grenzen scheint das Kind nicht zu akzeptieren. Die Mutter ist vielleicht überfordert und weiß selbst nicht mehr weiter.
Auf der anderen Seite stehst dann du als vielleicht auch ein wenig "überbesorgte Mutter".
Da müssen die Erzieher wohl tätig werden und versuchen, auf den Jungen einzuwirken und damit beiden Kindern gerecht zu werden.
Auch Kinder können sich ineinander auf kindliche Art "vergucken". Vielleicht mag der Junge deine Tochter, findet sie hübsch und sucht auf diese Art und Weise ihre Nähe?
Vielleicht fühlt er sich auch fremd und ausgeschlossen und ist neidisch, weil du so besonders liebevoll mit deinem Kind umgehst, während er selbst vielleicht die Liebe seiner evtl. überforderten Mutter mit vielen Geschwistern teilen muss? Wer weiß, was in einem so kleinen Kopf und Herzen tobt ...
Ich würde die Erzieher nochmals ansprechen und mir erklären lassen, welcher Weg der pädagogisch "richtige" Weg wäre, als Mutter mit der Situation umzugehen. Und ich würde wissen wollen, wie die Erzieher die Sachlage einschätzen und wie sie damit umzugehen gedenken. Wahrscheinlich wäre auch ein Gespräch mit der Mutter angeraten.
Der Junge braucht offenbar mehr Unterstützung. Ich könnte mir vorstellen, dass sich sein Verhalten verändert, wenn man ihm diese Unterstützung gibt.
Nu ja, dein Tipp war halt mehr ein empathischer Witz und damit sicher auch hilfreich für die Fragestellerin. Und klar, Kinder brauchen Unterstützung. Aber sie brauchen ebenfalls klare Grenzen und verlässliche Konsequenzen, wenn diese Grenzen überschritten werden. Sonst zieht man sich einen kleinen Tyrannen heran...
Das wäre auch bestimmt nicht die Lösung. Denn dann müssten sich andere mit dem "Problem" herumschlagen, nur man selbst hätte seine Ruhe.
Der Junge ist 4 Jahre jung ...
Entschuldigung, dass ich mich da mal einklinke...
Das mag ja ein "empathischer Witz" gewesen sein, der der FS sicher aus dem offenbar etwas erkalteten Herzen gesprochen hat (was aus Sicht einer Mutter auch verständlich wäre, mich aber andererseits bei einer selbst als Erzieherin tätigen Frau verwundert) Aber inwiefern dieser "empathische Witz" hilfreich gewesen sein soll, erschließt sich mir nicht.
Notfalls kann sie ja immer noch die Kita wechseln. Das wäre mal ein hilfreicher Tipp.
Du hast dich unter meiner Antwort auf einen an mich gerichteten Kommentar hin unter Bezugnahme eines Teils meiner Aussage zu Wort gemeldet. Okay. So ist das hier eben öfter mal.
Ansonsten zwei Dinge - 1. Enthielt mein Kommentar keine implizierte Frage, sondern lediglich Aussagen.
2. Warum, sollte ich denn auf ein anderes Thema springen? Ich kann mir zwar vorstellen, worauf du am liebsten hinaus möchtest, aber das führt mir zu weit vom Thema weg. Deshalb gibt's auch keine Beantwortung dieser Frage hier, an diesem Platz. Wenn du eine Extrafrage dazu stellen möchtest, schaue ich vielleicht auch mal vorbei.
Es gibt also hier bei mir keine offenen Fragen, die von dir zu beantworten wären.
Aber inwiefern dieser "empathische Witz" hilfreich gewesen sein soll, erschließt sich mir nicht.
Das ist durchaus eine implizite Frage.
Auch finde ich nicht, dass das vom Thema weg führt. Genauso wie bei den Rettungskräften geht es hier um das wichtige Thema "Psychohygiene".
Wenn du aber nicht darüber sprechen möchtest, ist das natürlich in Ordnung.
Ich habe jetzt Schluss für heute. Ich mache das hier zwischendurch. Ich muss jetzt mal los. 😃
Ich habe dich schon verstanden und vielleicht glaubst du es mir ja - ich kann bis zum jüngsten Tag quatschen, wenns denn sein muss. Auch hierüber.
Aber das Thema hier ist von meiner Seite aus erschöpfend behandelt worden, es muss also nicht sein. Ich bin mir übrigens darüber im Klaren, dass mein bescheidener Beitrag für die FS nicht hilfreich war. Ich will es nicht noch schlimmer machen. 😃
Es gibt 🌟, über die freue ich mich. Und dann gibt es die Sterne, die mich überraschen und über die ich mich besonders freue. Dies ist so einer.
Dankeschön ⭐️
Du hast nur die Möglichkeit, mit den Erzieherinnen darüber zu sprechen und sie zu bitten, mit der Mutter zu reden. Wenn das nichts bringt, kannst du nichts machen.
Von den anderen Eltern, die ebenfalls genervt sind, wird es weggelächelt
Warum bist du mehr genervt als die anderen Eltern und kannst es offenkundig nicht auch weglächeln?
Ich finde das Benehmen des Jungen und das Verhalten seiner Mutter auch nicht gut. Allerdings verstehe ich nicht, was es mit der anderen Kultur zu tun haben soll. Würdest du genauso reagieren, wenn der Junge Deutscher wäre? Es gibt nämlich auch deutsche Eltern, die ihre Kinder gar nicht oder schlecht erziehen. Mit der Kultur hat das nichts zu tun!
Es ist schon so, dass Jungs in manchen Kulturen, insbesondere wenn es Einzelkinder sind, wie "kleine Prinzen" behandelt werden. Das hast du in dem Ausmaß nicht in der westlichen Kultur.
Ich weiß, was du meinst. Das ist aber sehr selten und wird meistens nur zu Hause in der Heimat praktiziert, aber nicht im Ausland.
Es sei denn, man bringt die Heimat mit nach Deutschland.
Ja, es ist nicht die Regel, aber diese Fälle gibt es und da trifft das Klischee leider den Nagel auf den Kopf.
Es sei denn, man bringt die Heimat mit nach Deutschland
Um so wichtiger ist es, dass die Erzieherinnen sich einmischen und mit der Mutter reden, damit der Junge lernt, wie er sich hier zu benehmen hat. Ich bin mir nicht sicher, ob in der Frage ein Unterton von Rassismus steckte. Deshalb habe ich darauf hingewiesen, dass es auch sehr ungezogene deutsche Kinder gibt. :-)
Aber in DIESEM Beispiel ist es eben KEIN Deutsches Kind. Und dann wird alles entschuldigt mit „das ist halt so“. DAS finde ich rassistisch und einseitig! Auch ungerecht. Die deutschen Kinder sind „unerzogen“, die ausländischen Kinder „haben eben eine andere Kultur“.
Bring doch einfach deiner Tochter bei, dem Lümmel immer mal eine liegen zu lassen. Dann kein Zurechtweisen, keine Entschuldigung ... solche Kinder lernen es nicht anders, wenn sie von Zuhause keine Erziehung bekommen
Naja es gibt eigentlich wenn du die Kita nicht wechseln kannst/willst nur eine Option.
Die beiden werden getrennt gebracht/abgeholt.
Heißt, wenn du mit deiner drin bist zum umziehen ist er draußen oder im Raum für die Kids, er hat dann in dem Bereich nichts zu suchen.
Es obliegt der Kita das durchzusetzen, das bringen/abholen klappt nicht, dann eben so, Kind für Kind.
Gibt es mehrere Gruppen? Wenn ja würde ich darauf bestehen dass die beiden getrennt werden, er in einer sie in der anderen.
Das ist die Realität, ob es schön ist oder nicht. Ich befürchte, derartige Szenen gibt es in vielen Kindergärten. Allerdings ist es allein die Aufgabe des Personals, diese Probleme zu bewältigen, auch wenn es dem Mutterherz schwer fällt.
Schön formuliert, jetzt fühl ich mich fast schlecht mit meinem Tipp das Kind wegzuschallern.