An die Lehrer: Welche Seite seid ihr?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Was sie sagt ist richtig 93%
Was sie sagt ist falsch (+ kleine Begründung) 7%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Was sie sagt ist richtig

Selbstverständlich seid Ihr NUR auf der Schule, um zu lernen, ob Fachinhalte, Sozialverhalten oder anderes.

Ob das, WAS ihr lernt, FÜR DAS KÜNFTIGE LEBEN sinnvoll ist, ist / wäre eine ganz andere Frage !!

Einfach alles ist schlecht am deutschen Schulsystem: das dreigliedrige Schulsystem (=Drei Klassen-Gesellschaft), die Lehrer-Ausbildung (Studium und Referendariat), der Zustand von Schulen und nicht zuletzt die völlig überalterten Richtlinien verschiedener Fächer !

Warum nichts dagegen getan wird ? Ganz einfach: Die Politik interessiert sich (trotz aller heuchlerischer Lippenbekenntnisse) nicht für Bildung !! Anstatt Milliarden (!) in die Bildung zu investieren, wird unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt, werden just in den letzten Tagen 60 neue Kampf-Jets bestellt...

Im Jahre 1964 erschien der Bestseller "Die deutsche Bildungskatastrophe".

Seitdem hat sich nichts - ich wiederhole: nichts ! - geändert.

(Zitat Werner Fuld, "Die Bildungslüge" / Vorwort: 'Ein Großteil der Richtlinien gehört auf die geistige Müllhalde des 19.(!!) Jahrhunderts.' ")

Schule / Bildung war, ist und bleibt ausschließlich ein Spielball politischer Interessen, die sich in blindem Aktionismus erschöpfen !!!

Ich glaube, viele Lehrer sind nicht minder genervt als die zu Unterrichtenden - und NICHT SIE sind ursächlich für euren VERSTÄNDLICHEN Stress verantwortlich, sondern die bescheuerten Fach-Richtlinien = Curricula, nach denen sich die Pädagogen zu richten haben !!

Hätten wir ein SINNVOLLES Schulsystem u.a. mit Richtlinien, die nicht wie viele auf die geistige Müllhalde des 19. (!!!!!) Jahrhunderts gehörten, u.a. nicht G 8, das glücklicherweise weitgehend gekippt wird - hätten wir Bildungsministerien, die Lehrer nicht mit immer mehr ÜBERFLÜSSIGER Bürokratie überhäuften; hätten wir überhaupt eine gänzlich andere, vereinfachte Lehrer-Ausbildung, die auf Praxis-Bezug Wert legt anstatt auf pseudo-pädagogisches GESÜLZE (Referendariat !!!), würde DAS das Dasein beider "Parteien" - Schüler wie Lehrer - erheblich vereinfachen, entkrampfen...

Schule könnte "im schlimmsten Falle" sogar Spaß bringen !!!

PISA

EIN Grund, möglicherweise der Hauptgrund, ist die umstrittene so genannte PISA-Studie. Die Kultusminister der Bundesländer sagten sich plötzlich: "HUCH ! So schlecht sind wir im internationalen Vergleich ?!?! Wir müssen unseren Bildungs-Standard umgehend erhöhen !" Das taten die Fachidioten indes mitnichten, sondern senkten das Bildungsniveau enorm !

Anders: Gute / sehr gute Noten wurden den Gymnasiasten nachgeworfen - und siehe da: "Deutschland" war wieder "besser" geworden - SELSTBETRUG ohnegleichen.

Bis 2013 habe ich 42 Jahre lang Kurse zum (Deutsch)-Abi geführt; die Lächerlichkeit der zu erbringenden Leistungen ist an Peinlichem nicht zu überbieten - in den meisten Fächern -

  • besonders im Vergleich zu dem, was wir Schüler in den 60ern leisten mussten:

deutlich (!!!) höhere Lern-, Leistungs-Ansprüche UND -Niveaus als heute ("Faust" in Klasse 10, Existenzialisten (Camus, Sartre... im Fach Französisch) in Klasse 9 (!!!), "Animal Farm" / "Brave new world" / "Babbitt" / Shakespeare-Dramen in Englisch ab Klasse 10 und und und...

Ich hatte meine entsprechende Antwort, da schon 100mal gegeben, prophylaktisch gespeichert - ist aber leider verloren gegangen.

Deshalb nur kurz:

  • radikal veränderte Lehrer-Ausbildung (Referendariat) --->>> Verantwortung übernehmen statt unterwürfig-kniefällig Kopfnicker gegenüber dem Seminar und seinen ach so klugen "Experten"/Fachleitern zu sein,
  • Maximal-Klassen-, Kursgröße: 15 - höchstens 20*** ,
  • Abertausende von Lehrern einstellen (einfach Hunderte von Millionen Euro vom "Verteidigungs"-Etat abzwacken),
  • gnadenlose Entrümpelung der hoffnungslos veralteten, fossilen Curricula (= Richtlinien, Unterrichts-Inhalte)

und vieles andere mehr.

  • Petra Gerster (ja, genau DIE): "Erziehungsnotstand Deutschland"
  • Prof. Jörg Jegge: "Geh zur Schule ! Dummheit ist lernbar !"
  • Ernst Gasser: "Alle Wege führen nach PISA !"
  • Werner Fuld: "Die Bildungslüge".

pk, 42 Jahre lang Lehrer am Gynasium gewesen

***Meine Abi-Klasse (daaamals gab es noch keine Kurse) bestand aus elf - ELF - Schülern !!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Was sie sagt ist im Endeffekt korrekt. Spaß sollte in der Schule nicht im Vordergrund stehen, sondern das Lernen.

Das heißt aber natürlich nicht, dass Lernen nicht auch mit dem Nebeneffekt dass es Spaß macht einhergehen kann. Das ist wünschenswert. Aber es ist nicht Hauptzweck des Schulunterrichts.

Was sie sagt ist richtig

Hallo lieber SunnyH2008,

ich finde die Aussage deiner Mathelehrerin richtig. Trotzdem bin ich aber auch der Meinung, dass Schule und Lernen schon Spaß machen sollte. Lernen kann nämlich auch Spaß machen und man wird als Schüler mehr gebildet. Man sollte als Schüler aber trotz allem nicht mit Angst zur Schule gehen.

Liebe Grüße

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Was sie sagt ist richtig

Lernen steht im Vordergrund. wenns Spaß auch macht, um so besser. aber Bedingung isses keine.

Was sie sagt ist falsch (+ kleine Begründung)

ziemlich obsolete Einstellung. Zucht und Ordnung etc. Mittlerweile geht man eigentlich davon aus, dass ohne Spass am Lernen, dieses nicht nachhaltig moeglich ist.