Wie finder ihr das Deutsche Schulsystem?
Ich gehe momentan selbst noch zur Schule und finde es irgendwie nicht so toll geregelt. Vor allem in der Coronasituation, war meine Schule SEHR schlecht koordiniert (ich weiß nicht, wie es in anderen bundesländern ist, aber auch meine Freunde meinen, dass es an ihren Schulen ebenfalls sehr schlecht gehandhabt wurde): die Lehrer haben kaum etwas gemacht, die Schulwebsides haben schlecht bis gar nicht funktioniert. Wir haben z.B. in Mathe nicht Mal DIE HÄLFTE des Stoffes Geschäft, was wir entweder selbst aufholen mussten, oder uns einfach fehlt. Fast meine gesamte Klasse hat Probleme mit Grammatik, weil es uns einfach nicht richtig beigebracht wurde: in meiner Grundschule haben wir z.B. schreiben, so wie man es hört gemacht und nie richtige rechtschreib Regeln gelernt und plötzlich sind wir in der weiterführenden Schule und müssen alles können. Außerdem wird häufig total lebensunnötiges beigebracht, wie Gedichts Analysen und weitere Sachen, die uns in viel zu kurzer Zeit eingetrichtert werden und nach dem wir einen Test/ eine Arbeit dazu geschrieben haben, ist der großteil wieder verschwunden. Wäre es nicht besser AGs auszuweiten und, wenn man etwas dazu ausprobieren möchte oder sich schon dafür interessiert, kann man dann in die AGs und im Unterricht, wird nützliches gemacht? Meine Mutter rechnet von beruf her und sie nutzt kaum bis nichts, was nach der 7. Klasse im Unterricht kommt. Man könnte dich stattdessen lernen, wie man sich um sich selbst kümmert, mehr zu dem macht, was man in der Zukunft braucht, steuern, Miete, Selbstversorgung, psychologische Sachen, halt etwas, was man wirklich braucht. Außerdem sollte sich auch mehr um Lehrer gekümmert werden. Durch den Lehrermangel, sind viele bis alle Lehrer überarbeitet, was sich wiederum auf die Schüler auswirkt, und auch für die Lehrer ist es so echt (entschuldigung) scheiße: 6 Stunden mit nem Haufen lauter Kinder alleine zu sein ist anstrengend. Aber deren Anstrengung und überlastung, führt (zumindest bei meinen Lehrern) sehr oft zu Ausrastern. Meine Lehrer schreien uns an und sind extrem reizbar.
Was sagt ihr dazu und wie ist es bei euch?
19 Stimmen
8 Antworten
Früher fand ich es gut. Nach einem Auslandsjahr in Kanada hat sich meine Meinung komplett geändert. Ich bin kein Fan der frühen Teilung mehr, sondern bin eher für eine längere gemeinsame Grundschulzeit. Dann würde ich mir spätestens ab der Oberstufe einen größeren Fokus auf gewisse Bereiche legen, den man selbst setzten kann. Effektiv entschied sich der Unterricht in der Kursstufe kaum vom vorherigen Unterricht. Zumal hier in Niedersachsen auch die EA Fächer (sind quasi unsere Leistungskurse) wie die meisten Grundkurse vierstündig sind. Ich würde mir einen Fokus auf weniger Fächern wünschen, die dann intensiver unterrichtet werden. Auch generell früher schon verschiedene Kurse parallel. Dann könnte jemand, der z.B. eine Schwäche in Mathe hat hier einen Förderkurs besuchen während er aber z.B. in den Sprachen ja wesentlich weiter sein kann.
Eigentlich eine reine Gesamtschule. Ab der 10. Klasse bei uns in der Provinz ein Kurssystem bei dem man die Kurse wählte. In der 12 gab es dann nur noch ein Pflichtfach (Fach musste aus dem Bereich Gesellschaftskunde sein). Das bedeutete aber nicht, dass nun keiner mehr Mathe, Englisch und co hatte. Denn die Vorgaben kamen maßgeblich von den Colleges/Unis etc
Wollte also jemand z.B. Science studieren, dann war es gut möglich, dass verschiedene Naturwissenschaften und Mathe auf Niveau der Klasse 12 belegt werden mussten. Zudem gab es z.B. in Mathe und Englisch parallel verschiedene Kurse mit verschiedenen Themen. In Englisch z.B. moderne/regionale Literatur und dann Klassische Literatur. Wenn es also keine Vorgaben seitens z.B. eines Colleges gab, konnte man hier auch nach Interesse wählen. Je weiter es ging, desto weniger Pflichtfächer gab es. Also Klasse 10 hatte z.B. noch einige mehr und darunter war eh eigentlich alles gemeinsam. Hier musste ich im Gegenzug Musik belegen, obwohl ich genau wusste, dass meine berufliche Zukunft nicht in diesem Bereich liegt.
Das deutsche Schulsystem ist wirklich schlimm. Weil irgendein Idiot-Politiker ohne Kinder mal darauf gekommen ist, einfach ein Jahr wegzustreichen muss man jetzt offenbar dieses ganze Jahr in Hausaufgaben machen. Ich sitze teilweise von 15:00 bis 1 Uhr nachts an meinen Hausaufgaben und Tests. Und man denkt vielleicht die 7 Tests pro Woche mit 2 Klassenarbeiten die immer vor den Ferien kommen wären einzeln? Nöö. Nach den Ferien geht es weiter mit Vorträgen, unmengen an hausaufgaben und ganzen Wochenenden voll mit Schule. Und dann "ohh triff dich doch mal mit freunden oder geh mal raus" NEIN! Es ist einfach keind Zeit! Ich habe am Tag ~2 Stunden zeit zum essen und mal entspannen, der Rest ist Schule
Es muss von vorne bis hinten reformiert werden. Die Schullaufbahn ist zu lang und mit einer Vielzahl unbedeutender Elemente überladen. Eine individuelle Förderung ab der 8. Klasse (nach Erlangung der Grundkompetenzen in allen Fächern von Klasse 1–7) wäre deutlich sinnvoller. Ferner sollte eine absolut freie Fächerwahl der Abiturfächer gewährleistet werden, um das „unnötige“ rauszustreichen und sich nur auf das zu konzentrieren, was man belegen will, um einen möglichst guten Abschluss zu erlangen und nicht durch unüberwindbare Hürden in Form von Fächern, für die man kein Talent hat, zu überwinden. Die Länge der Schullaufbahn sollte von 13 auf maximal 11 Jahre beschränkt werden, was durch den Wegfall der unbedeutenden Elemente und eine geziele Talentförderung durchaus möglich wäre.
Ich finde deine Idee gut. Meine Freunde und ich haben am auch schon Mal über sowas gesprochen.
Ich habe mich auch bereits mit Freunden und Bekannten darüber unterhalten. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich auch selbst "Opfer" des jetzigen Systems war. So hatte ich zum Beispiel immer Bestnoten in Geschichte, Politik und Geschichte, war aber der Jahrgangsschwächste in Mathe und hatte zudem auch in anderen Naturwissenschaften (die ich zwangsmäßig belegen musste) keine guten Noten, und hatte deshalb auch nicht das Zeugnis, was ich eigentlich verdient hätte.
Das finde ich auch blöd. Man braucht zwar ein gewisses Grundwissen aber es sollte (sobald man das Grundwissen erlangt hat) keine Pflicht mehr sein z.B. Mathe zu belegen und dadurch seine sonst vielleicht Einser schnitt zu versauen.
Genau. Deswegen wäre ich für einen verbindlichen Grundstock bestehend aus allen Fächern von der Klasse 1 bis 7.
Woher weiß man denn welche Fächer unnötig sind?
Man hat von G9 auf G8 und wieder zurück gewechselt. Ich denke nicht, dass es sinnvoll ist die Schulzeit wieder zu kürzen. Was sollen die zwei gewonnenen Jahre überhaupt bringen? Längere Arbeitszeit?
Die Corona-Situation war eine Ausnahmesituation und da ist nicht alles gut gelaufen.
Wenn du lernen willst dich selbst zu versorgen, was Miete, Nebenkosten, Steuern, Kochen, Putzen angeht, dann mach das zu Hause. Es ist nicht Aufgabe der Schule sowas beizubringen.
Dass du schlechte Lehrer hast (was z.t. auch mit der Klasse zusammenhängen kann, nebenbei), ist auch kein problem des Systems. Ich (und alle mit denen ich so zu tun hatten), hatte dieses grundlegende Verteilungsschema von guten Lehrern, mittelmäßigen Lehrern und eben auch Lehrern, die man als schlecht empfunden hat.
Und das wirst du, nebenbei, auch im Studium oder später im Beruf so vorfinden, dass du mit manchen Leuten eben besser und mit anderen weniger gut klarkommst.
Wenn du lernen willst dich selbst zu versorgen, was Miete, Nebenkosten, Steuern, Kochen, Putzen angeht, dann mach das zu Hause. Es ist nicht Aufgabe der Schule sowas beizubringen.
Lehrkräfte sagen, die Schule solle einen "auf das Leben vorbereiten". Aber genau das tut sie nicht. Was wenn die Erziehungsberechtigten das auch nicht wissen?
Aber wozu ist die Schule denn da, wenn nicht um uns auf das erwachsene leben vorzubereiten? Und zum erwachsenen leben gehören nuneinmal auch Versorgung, putzen kochen usw.
Und auch in einer Ausnahme Situation (welche über zwei Jahre war) hätte man die Situation besser regeln müssen.
Ja, man kommt mit manchen Lehrern besser, und mit manchen schlechter klar. Aber es kann nicht sein, dass Lehrer einfach nicht mehr können und anstatt sich z.b. um das Problem (wie beispielsweise einen/ mehrere Laute Person(en)) angemessen zu kümmern (ein gespräch, festere regeln), die schüler einfach anzuschreihen, zu beleidigen und mit Hausaufgaben bombardieren.
Es kommt halt irgendwie drauf an. Einerseits sind die meisten Schulen veraltet und es gibt massenweise Lehrermangel. Aber andererseits geht es irgendwie noch klar.
Aber ist "es geht irgendwie nicht klar" nicht noch zu wenig? Sollte die Schule nicht gut für alle sein und nicht nur etwas, was man ein paar Jahre ertragen muss ?
Wie war es denn in Kanada?