An die Christen?

16 Antworten

Es gibt auch antitrinitarische Christen. Und nicht-paulinische Christen. Schließlich ist die Trinität ein unbegründetes Kirchendogma. Auch Häretiker können Christen sein, es hat sich ein Dogma vermehrt durchgesetzt, das heißt nicht, dass es korrekt ist. Andere urchristliche Gruppen wurden diskreditiert und/oder abgeschlachtet. Das ist für mich kein Grund, dem "wahren", "reinen" Christentum abzuschwören.

Ich persönlich bin im religiösen Sinne "Mystiker" und somit ohnehin nicht an religiöse Rahmen gebunden, aber ich orientiere mich im Christentum an a) dem was Jesus gelehrt hat (soweit man das kritisch herauskristallisieren kann, auch aus manchen Apokryphen) und b) am jüdischen Glaube.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Anthropologie, Orientalistik & Biologie-Studium

Wenn du ein Hologramm projizierst, ist auch in jedem Bildpunkt die selbe Bildinformation enthalten.

Das bedeutet, wenn du etwa mit einem Karton einen Teil des Bildes ausblendest, hast du dennoch das ganze Bild angezeigt. Und so ist Gott - er zeigt sich als Einer, in dem alle drei enthalten sind. Die Drei sind die Präsenzen/Hypostasen des Einen.

Es gibt keine Dreieinigkeit. Schon das Wort steht nicht in der Bibel. Wir sollen aber ein Muster gesunder, also biblischer Worte haben (2 Tim 1,13).

"Gott ist Geist" (Joh 4,24). Das sind nicht zwei, sondern einer, das ist ein und derselbe.

Jesus Christus, der Sohn Gottes, das Abbild des unsichtbaren Gottes (Kol 1,15), der Mittler zwischen Gott und Menschen (1 Tim 2,5) -- nur im Fleisch konnte Er alle Sünden aller Menschen sühnen (1 Joh 2,2) --, war und ist Seinem Gott und Vater immer untergeordnet. Gott ist niemandem untergeordnet. Auch zum Abschluss der Äonen, bei der Vollendung, wird Jesus Christus untergeordnet sein und bleiben (1 Kor 15,20-28).

"Gott" ist ein Titel und bedeutet "Verfüger". Da Jesus der Herr ist, dem alle Vollmacht übertragen wurde, darf Er auch als Gott bezeichnet werden, aber nur im abgeleiteten Sinne (1 Kor 8,5.6). Der absolute Gott ist nur Einer.

Dieter Landersheim

Midgardian  29.02.2024, 12:34

In der Bibel steht vieles nicht, was es aber trotzdem gibt.

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Glaube ist immer ambivalent. Egal, welchem Gott man anhängt - da fängt es doch schon an:

Jede Religion muss sich selbst für die einzig Richtige halten und alle anderen in die Hölle oder das entsprechende Äquivalent schubsen. Daraus ergibt sich, dass jeder Mensch der richtigen Religion angehört und KEINER nach dem Tod der Dumme ist.

Religion kann man nicht logisch erfassen, entweder nimmt man sie hin - oder verstrickt sich in Widersprüchen.

Das Christentum kennt rund 200 Konfessionen. Nicht in allen wird Gott als heilige Dreifaltigkeit gesehen.

Ich bin zum Beispiel zwinglianisch erzogen worden (unterdessen konfessionslos). Da gibt es nicht einmal ein Glaubensbekenntnis - sprich, du darfst glauben, was du willst.

Du bist aber aufgefordert, die Bibel zu lesen und dir selber Gedanken zu machen, welche hilfreichen und ermutigenden Botschaften du daraus ziehen könntest. Du darfst dich auch mit anderen austauschen und dir in der Predigt anhören, welche Gedanken sich der Pfarrer zu einer Passage gemacht hat und ob dich das irgendwie weiterbringt.

Eine Dreifaltigkeit ist unter Zwinglianern keine mir bekannte Ansicht.

Somit hast du einfach eine christliche Konfession erwischt, die dir a) einen Glauben vorgab, der für dich keinen Sinn ergab und b) dir gar keine eigene Freiheit liess, selber auf eine für dich stimmige Antwort auf deine Fragen zu kommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung