Ab welchem Bildungsabschluss kann man eigentlich stolz sein? Abitur? Fertiges Studium? Also Bachelor oder erst ab Master? Oder erst ab einem Doktortitel?

25 Antworten

Es ist immer ein Erfolge, wenn man etwas abgeschlossen hat,  man darf dann immer stolz auf sich sein.

 Aber man sollte stets neues dazu lernen, das können auch banale Dinge sein.

Darum freue dich über alles was du erreicht hast und halte Ausschau was dich danach wieder interessiert, so bleibst du bis ins hohe Alter fit und wach. 

Stolz sein hat wenig mit dem Grad des Abschluss zu tun. Stolz sein darf man unter folgenden Voraussetzungen:

  1. Wenn man seine Fähigkeiten und Begabungen gut benützt hat und nicht weit unter seine Möglichkeiten geblieben ist.
  2. Wenn man den Abschluss wirklich selbst ,,erarbeitet" hat
  3. Wenn man mit dem erreichten Abschluss ein gut gebildetes, wertvolles Mitglied der Gesellschaft geworden ist.

Daraus folgt, dass --je nach Situation-- ein Werkmeister mehr Grund hat, Stolz zu sein als ein Prof.Dr.Dr.

Der Abschluß ist nur die halbe Miete, eine Art Sprungbrett, mehr nicht. Er nützt Dir nichts, wenn Du nichts daraus machst. Ich kenne Ingenieure, die sitzen gerade mal als Rechenknecht in ihrer Kemenate und schreiben den ganzen Tag auf Befehl Angebote. Und ich kenne Leute, die ihr Studium abgebrochen haben und als Unternehmer sehr erfolgreich im Beruf sind. Dazu gehört dann allerdings ein gerüttet Maß an sozialer Kompetenz, Eloquenz, Auffassungsgabe, Fleiß und Risikobereitschaft.

Natürlich hängt Respekt nicht vom Abschluß ab. Mich beeindrucken allerdings Lebensläufe, die sowohl handwerkliche Ausbildung als auch akademische Einschließen. Ich kannte mal einen Prüfstatiker, der war nicht nur Ingenieur sondern auch gelernter Zimmermann und Maurer. Solche Leute wissen, wovon sie reden - im Gegensatz zu vielen Elfenbeinturmbewohnern.

zetra  27.07.2017, 20:48

Du setzt zu hoch an. Ein guter Facharbeiter ist das Rueckgrat einer guten Wirtschaft, ohne die anderen natuerlich schmaelern zu wollen.

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Hegemon  27.07.2017, 21:48
@zetra

Jein. Ohne meine detaillierte Planung vom ersten Spatenstich bis zur letzten Silikonfuge (einschließlich Statik) und ohne die Beaufsichtigung der Facharbeiter, wären alle meine Bauvorhaben Ruinen. Ausnahmslos. Das können Facharbeiter nicht leisten. Von der prolligen Optik, die dabei herauskäme, mal ganz abgesehen.

Und ohne meine Ausschreibung und Vergabe wär der Bauherr pleite.

Einer muß nun mal sagen, wo's lang geht. Und das fachübergreifend. Sonst rennen se alle zusammen gegen 'n Boom und wundern sich, warum das weh tut.

Der Ingenieur ist kein bißchen weniger Rückgrat als der Facharbeiter. Daß ich Wirtschaft eher aus meiner Perspektive betrachte, liegt freilich in der Natur der Sache.

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zetra  27.07.2017, 21:59
@Hegemon

Nun, lese meine Saetze noch einmal. Chef bleibt Chef, das weis ich selber. Der sagt wo es lang geht, allerdings die "Ameisen" sollte man nicht vergessen, das war mein Anliegen.

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Hegemon  27.07.2017, 22:07
@zetra

Ich vergesse die "Ameisen" nicht. :-)  Ich schätze ihre Leistung hoch, und ich möchte mit ihnen nicht tauschen, weil ich weiß, wie anstrengend das oft ist. Und ich freue mich über jede geleistete gute Arbeit. Mir ging es auch weniger um den "Chef" als um die Ingenieurleistung, die dahintersteht. Chef spielen kann jeder Psychopath. Dafür muß man nicht zwingend Ahnung haben.

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zetra  28.07.2017, 12:08
@Hegemon

Aber bedenke, die Handwerksordnung in DE verlangt eine Qualifikation bei einer Gewerbeanmeldung. 

Schuster bleib bei deinen Leisten.

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Hegemon  28.07.2017, 12:17
@zetra

Ja, da hast Du Recht.

Ich kenne freilich im Bauwesen persönlich diverse Chefs, die unfachmännische Psychopathen sind und sich einen Handwerksmeister als Konzessionsträger halten.

Wie ist bei Euch das Wetter? Hier ist es herrlich. Ich mach jetzt Wochenende und geh in den Garten. :o)

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zetra  28.07.2017, 12:27
@Hegemon

Du wirst lachen, wir haben ja Winter und z,Zt. 25 Grad +.

Ich denke wir haben hier eine kleine Aufklaerung, ueber das Recht vom betreiben eines Betriebes, gemacht. Es koennte fuer so manchen User hilfreich sein, denn wir plaudern ja aus Jahrzehnten von Erfahrung.

Kurs Maler: Er geht wie ein Graf, wie nur ein Graf gehen kann. 

Koennen ist gefragt.

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Sorry wenn die Antwort zu pathetisch klingt, aber JEDER Abschluss bedeutet immer, dass man etwas zu Ende gebracht hat und darauf kann man immer stolz sein... egal ob Grundschule, Hauptschule, usw...

Wenn man es etwas differenzierter betrachten möchte, muss man schon sagen, dass seit der Bologna-Reform der Bachelor als Abschluss eines Studiums relativ zu betrachten wäre... im Grunde ist das nichts besseres als ein Berufsausbildungsabschluss. Die Bachelorthesis am Ende wäre noch am ehesten mit einer akademische Leistung zu verbinden, aber selbst dabei bekommen viele Studenten regelrecht Stützräder von ihren Dozenten...

Aber ein Dr.-Titel wäre imho schon etwas, auf das man immer besonders stolz sein kann.

Der Schulabschluss hat gar nichts mit der Persönlichkeit eines Menschen zu tun. Ich kenne Leute mit einem geringeren Schulabschluss, die es viel weiter gebracht haben als andere mit einem höheren Abschluss.

Das ständige Umfeld mit den Mitmenschen kann die eigene Persönlichkeit sehr stark prägen. An einer Hauptschule können die Schüler auch supernett und hilfsbereit sein. An einem Gymnasium kann man auch gemoppt werden...

An einer Universität gibt es viele unterschiedliche Studiengänge... Mal mit mehr Lernaufwand, mal mit weniger Lernaufwand. Sind diese Bachelors/Masters in der Gesellschaft gleichgestellt? Warum studiert man? Um mehr Ansehen in der Gesellschaft zu haben oder aus "eigenem" Interesse?

Es gibt Leute, wie mich, die haben neben der Arbeit ihr Abitur an einem Abendgymnasium nachgeholt. (Bin sehr stolz auf mich!) Verdiene ich dadurch mehr Respekt als andere Leute?

Ich studiere nun etwas (wieder neben der Arbeit), was nichts mit meinem Beruf zu tun hat. Einfach nur aus Interesse (Sinologie und Geschichte). Verdiene ich dadurch weniger Respekt als andere Leute?

Es gibt mehr als nur eine Schublade im Leben und alles ist relativ. Wichtig ist, dass man glücklich ist und das Beste aus seinem Leben macht :-)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bachelor in Sinologie (HF) und Geschichte (NF)