Ab wann ist man ein Rassist?

14 Antworten

Ein Rassist sieht nicht das Individuum, sondern das Individuum nur als Stellvertreter einer Gruppe.

Wenn die Merkmale, nach dem das Individuum als Stellvertreter dieser Gruppe identifiziert wird, sich auf phänotypische Eigenschaften beziehen spricht man von Rassismus (Bezöge es sich z.B. auf sozio-ökonomische Eigenschaften spräche man von Klassismus. Bezöge es sich auf religiöse Eigenschaften spräche man in Abhängigkeit der Religion von Antisemitismus, Islamfeindlichkeit oder Christenfeindlichkeit usw.).

Als Beispiel: Wenn dir dein Vermieter die Miete erhöht oder sich weigert für Schäden aufzukommen, denken die wenigsten: "Sche!ß Deutsche", man denkt sich eher: "4rschloch". Der Vermieter wird also als Individuum betrachtet und bewertet. Hört man hingegen davon, dass ein Syrer seine Freundin mit einem Messer abstach denken sich viele: "Sche!ß Ausländer (Syrer, Flüchtlinge, Asylanten, Moslems etc.)". Der Täter wird also nicht als Individuum, sondern als Vertreter einer Gruppe gesehen, die aribiträre Korrelationen zueinander haben wie Sprache, Religion oder Hautfarbe.

WilliamDeWorde  13.07.2023, 12:02

Wenn man aber sagt, dass viele Syrer Messer mit sich führen und die auch locker sitzen? Ist das eine Beobachtung oder eine rassistische Äußerung?

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KolnFC  13.07.2023, 12:13
@WilliamDeWorde

Es ist erstmal einfach eine Behauptung.

Ob die Behauptung rassistischen Ursprungs ist hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen müsste die Aussage erstmal faktisch korrekt sein, zum anderen müsste strenggenommen auch die Korrelation zwischen Syrer und 'Messer bei sich tragen' kausal sein und auf der Eigenschaft 'Syrer sein' beruhen. Flüchtlinge teilen häufig z.B. sozio-ökonomische Faktoren wie mangelnden Sprachkenntnisse, wenig Kaptial, kein finanzielle Perspektive, teilweise keine Bleibeperspektive... Aus diese Eigenschaften bildet sich auch ein Milieu, in dem z.B. gewisse Straftaten statistisch überproportional begangen werden. Ursächlich dafür wäre dann aber nicht die Herkunft.

Aber alleine mit der Selbstverständlichkeit getätigt, dass diese Aussage ja korrekt sein müsse, würde ich aber dazu tendieren sie eine rassistische Äußerung zu nennen.

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WilliamDeWorde  13.07.2023, 12:19
@KolnFC

Nun, die Messer sind aus kulturellen Gründen ein männliches Statusssymbol und überproportional viele Messerangriffe werden von Syrern ausgeführt, insbesondere gegen Ex-Partnerinnen. Auch wenn das beileibe nicht die Mehrheit der Syrer betreffen mag. Mentalitätsunterschiede kann man aber nicht leugnen. Und wenn es um Prävention und Messerverbot geht, ist es sinnvoll, dass die Polizei nach der Gruppe mit der höchsten Messerdichte schaut. Einfach, weil man dort in vorgegebener Zeit die meisten Messer einsammeln kann. Geschwindigkeitskontrollen werden ja auch auf der Bundesstraße und nicht auf dem Feldweg nebenan durchgeführt.

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KolnFC  13.07.2023, 12:24
@WilliamDeWorde
die Messer sind aus kulturellen Gründen ein männliches Statusssymbol

Das ist wieder erstmal eine Behauptung.

überproportional viele Messerangriffe werden von Syrern ausgeführt

Das ebenfalls.

insbesondere gegen Ex-Partnerinnen

Wie auch diese Aussage.

Mentalitätsunterschiede kann man aber nicht leugnen

Aufgrund von Behauptungen? Doch...

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WilliamDeWorde  13.07.2023, 12:32
@KolnFC

Dann bist du halt ein Leugner. Aus ideologischen Gründen. aber kein Antirassist.

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KolnFC  13.07.2023, 12:43
@WilliamDeWorde

Ich bin ein Leugnet, weil ich wahlose Behauptung, die du als Fakt darstellst, nicht einfach übernehme?

Nein, so funktionieren Aussagen nicht. Wenn du eine Aussage tatigst und sie als wahr kenntlich machen willst, liegt es an dir diese Aussage zu belegen.

'Ich glaube daran', ist kein Beleg.

Meinen ideologischen Hindergrund kennst du nicht, dass o.g. ist simple Aussagenlogik und hat mit Ideologie nichts zu tun.

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Rassismus ist eine Ideologie, die Menschen aufgrund ihres Äußeren, ihres Namens, ihrer (vermeintlichen) Kultur, Herkunft oder Religion abwertet. In Deutschland betrifft das nicht-weiße Menschen – jene, die als nicht-deutsch, also vermeintlich nicht wirklich zugehörig angesehen werden. Wenn Menschen nicht nach ihren individuellen Fähigkeiten und Eigenschaften oder danach, was sie persönlich tun, sondern als Teil einer vermeintlich homogenen Gruppe beurteilt und abgewertet werden, dann ist das Rassismus.

Quelle: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/rassismus/was-ist-rassismus/

Ab dem Moment wo du jemand nur aufgrund seiner Herkunft/ "Rasse" ablehnst/ausschließt/verurteilst.

Dann, wenn man sie nur aufgrund ihrer Herkunft und/oder Rasse hasst/nicht mag. Wenn man Allerdings das Verhalten von vielen Südländern kritisiert, ist man kein Rassist, wird aber oftmals als einer abgestempelt.

Lg ThexSun

leChatNoir267  13.07.2023, 12:05
Wenn man Allerdings das Verhalten von vielen Südländern kritisiert,

Doch, auch dann, da es nicht "die Südländer" gibt und man einer selbst willkürlich eingegrenzten Gruppe negative Merkmale aufgrund der Zugehörigkeit zu dieser nichtexistenten Gruppe zuschreibt.

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ThexSun  13.07.2023, 12:07
@leChatNoir267

Das ist einfach falsch, wenn sich eine Gruppe falsch verhält, darf man das Verhalten kritisieren. Ich würde bereits mehrmals von Südländern bedroht. Frage sich warum.

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leChatNoir267  13.07.2023, 12:32
@ThexSun

Es ist aber nunmal keine Gruppe. Das st eine Gruppe, die du als Mittel zum Zweck konstruiert hast. Du kannst sinnvollerweise die jeweiligen Menschen kritisieren und analysieren, wo die Ursache für dieses Verhalten liegt. Wer sind denn "Südländer"? Griechen, Assyrer, Chaldäer, Jesiden, Amazigh, Spanier...?

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ThexSun  13.07.2023, 12:40
@leChatNoir267

Größenteils Türken, mit Schwarzen z.B. hatte ich noch nie Probleme und habe daher auch nichts gegen ihr Verhalten. Da finde ich Deutsche tatsächlich schlimmer.

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leChatNoir267  13.07.2023, 13:06
@ThexSun

Jetzt sind wir also schon von allen "Südländern" bei "Türken".

Was waren das für Menschen? Welchen Bildungsstand hatten sie? Welches Alter? Welches Einkommen? Welches Einkommen hatten die Eltern? Welchen Bildungsstand hatten die Eltern? Woher aus der Türkei und welcher Ethnie angehörend? Wie ist die Familiengeschichte, mit welchem Kontext kam die Familie einst nach Deutschland? Als angeworbene Gastarbeiter aus potenziell ärmeren Verhältnissen, als Geflüchtete vor Verfolgung und Gewalt (z.B. kurdische Gruppen)? Welche Familiengeschichte hatte sie in der Türkei und aus welchen Verhältnissen kam sie?

Inwiefern möchtest du für die negativen Erfahrungen als Begründung die Nationalität "Türke" verwenden? Wie funktioniert das?

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Wenn sie bei dir "nicht beliebt" sind, hast du doch etwas gegen sie?

Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen.» (Albert Memmi, Rassismus, Frankfurt a.M. 1987, S.164)
Rassismus umfasst Ideologien und Praxisformen auf der Basis der Konstruktion von Menschengruppen als Abstammungs- und Herkunftsgemeinschaften, denen kollektive Merkmale zugeschrieben werden, die implizit oder explizit bewertet und als nicht oder nur schwer veränderbar interpretiert werden.» (Johannes Zerger, Was ist Rassismus?, Göttingen 1997, S.81).
[https://www.humanrights.ch/de/ipf/menschenrechte/rassismus/dossier/was-ist-rassismus/]
Rassismus oder Rassenideologie ist eine Weltanschauung, nach der Menschen aufgrund äußerlicher Merkmale oder negativer Fremdzuschreibungen, die übertrieben, naturalisiert oder stereotypisiert werden, als „Rasse“, „Volk“ oder „Ethnie“ kategorisiert und ausgegrenzt werden.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Rassismus

Nüchtern gesagt bist du also Rassist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Anthropologie,Orientalistik & Bio-Studium, Flüchtlingshelfer