3 Monate unbezahltes Praktikum vor Informatikausbildung?

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Nein, normal ist es ganz bestimmt nicht. Und wieso? Weil er 3 Monate für die Firma arbeitet!

Praktikum und eine Lehre machen ist nicht das gleiche. Als Praktikant arbeitest du (je nachdem) Mo-Fr. Als Lehrling gehst du 1-2 Tage in die Schule.

Als Praktikant sollte man (normalerweise) mehr als ein Lehrling verdienen.

Ich bin auch ein Praktikant und habe im 1. Praktikums Jahr etwas mehr als ein Lehrling verdient.

KathaHohenfels 
Fragesteller
 29.04.2021, 15:25

Bist du als Informatiker Praktikant?

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Joel2312  29.04.2021, 15:26
@KathaHohenfels

Nein, als Kaufmann. Aber es spielt keine Rolle, welchen Beruf man macht. Praktikum ist Praktikum.

Und man sollte für die Arbeit auch was verdienen. Ich meine, 3 Monate sind keine 3 Tage oder 3 Wochen! Dein Freund soll das wirklich abklären weil meiner Meinung nach geht das echt nicht

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Rolajamo  29.04.2021, 15:31
@KathaHohenfels

Ich kann das von Joel bestätigen, denn mein Bruder ist genau in der Situation. Er bekommt im Praktikum (Informatik) 150 Euro mehr als in der Ausbildung Brutto.

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Ich sehe daran jetzt nichts Ungewöhnliches und fände es persönlich sogar extrem dreist, als vollkommen ungelernter Praktikant auch noch Geld zu verlangen. Man wird in der Position halt ausgenutzt, das ist Fakt, aber ich kenne niemanden, der für sein Praktikum irgendwas bekommen hat 🤷🏼‍♀️ Speziell in der Informatikbranche habe ich allerdings keine Erfahrungen.

Nur als Beispiel, ich musste fürs Medizinstudium auch 3 Monate (90 Tage) Vollzeit in der Pflege ein Praktikum machen - acht Stunden täglich, Montag bis Freitag - und bekomme gar nichts dafür. Das höchste der Gefühle war in einem Krankenhaus noch ein Gutschein fürs Mittagessen, aber 450 Euro als Praktikant? In meinen Augen utopisch.

Er muss halt klären, wie’s mit der Bezahlung nun wirklich (und nicht nur „vermutlich“) aussieht. Aber wenn das Ganze wirklich nicht vergütet werden sollte, muss er entweder damit leben oder den Ausbildungsplatz jemandem mit mehr Arbeitswillen überlassen, denke ich 🤷🏼‍♀️

KathaHohenfels 
Fragesteller
 29.04.2021, 15:39

Dieses Praktikum ist aber ein Pflichtpraktikum IM Studium. Du hast dein Studium sicher.

Die könnten ihn nach 2 Monaten einfach rauswerfen und dann hat er nichts.

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Lucysyy  29.04.2021, 15:42
@KathaHohenfels

Nö, das Praktikum kann man auch vor dem Studium absolvieren ohne jegliche Zusage eines Studienplatzes. Und man muss es vor dem ersten Staatsexamen machen; wenn man Letzteres dann nicht schafft, hat man Lebenszeit mit dem Praktikum „verschwendet“, ohne jemals das Studium beenden zu können.

Rausgeworfen wird man in erster Linie, weil man sich als unnütz für den jeweiligen Betrieb herausstellt. Er kann sich schon entsprechend anstrengen und so die Wahrscheinlichkeit einer vorzeitigen Absage zumindest deutlich minimieren.

Außerdem steht es ihm frei, sich nebenher andere Optionen offenzuhalten.

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Lucysyy  29.04.2021, 15:47
@KathaHohenfels

Was fragst du dann hier? Wenn er keinen Bock hat, sich anzustrengen, soll ers halt lassen. Aber dann am besten direkt absagen und die potentielle Stelle nicht für andere, wirklich Motivierte blockieren.

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KathaHohenfels 
Fragesteller
 29.04.2021, 16:36
@Lucysyy

Ich wollte nur wissen, ob es seriös ist, wenn das Unternehmen in dieser Branche sowas verlangt.

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Lucysyy  29.04.2021, 16:38
@KathaHohenfels

In anderen Branchen ist es jedenfalls völlig normal, deswegen wüsste ich nicht, wieso es hier nicht auch absolut gewöhnlich sein sollte.

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Wenn du in seine Gegend ziehst, dann habt ihr doch alle Zeit der Welt. Was machst du so einen Wind um sein Praktikum? Ein Praktikum, das sind max. 8 Stunden/Tag. Der Tag hat aber 24 Stunden, und das Wochenende ist völlig frei.

Ausbildung und Beruf gehen selbstverständlich vor.

Du kannst dich im Übrigen mit der Einrichtung der gemeinsamen Wohnung beschäftigen. Dann hast du etwas zu tun. Was willst du selbst denn nach dem Abi machen? Hast du keine Ausbildungs- oder Studienpläne?

KathaHohenfels 
Fragesteller
 29.04.2021, 15:43

Ich möchte Pharmazie studieren und in die Forschung. Da ich deshalb jeden Tag erst um 20 Uhr nach Hause komme und lernen muss und das ca 6 Jahre lang, hatte ich mir halt wenigstens einen gemeinsamen Monat gewünscht.

Es ist nicht so als hätte ich nichts zu tun. Ich mache nur gerne Tagesausflüge mit ihm. Lernen würde ich so oder so, zur Vorbereitung auf das Studium empfiehlt es sich, 700 Seiten Chemie durchzumachen.

Es geht also nicht darum, dass ich mich langweilen werde, sondern ich Angst habe, dass ich dann im Studium zusammenbreche, wenn ich mich nicht vorher mit gemeinsamer Zeit aufgetankt habe...

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spanferkel14  29.04.2021, 19:59
@KathaHohenfels

Ach, du lieber Himmel! Im Studium zusammenbrechen! Es ist heute eine weitverbreitete Unart von Schülern -zumindest auf GF- herumzustöhnen, wie schwer sie es in der Schule haben, wie sie ständig gefordert werden und an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gehen müssen, um das Abitur "vorzubereiten". Dieses Gejammer geht dann im Studium weiter. Und du fängst damit schon an, bevor du überhaupt mit deinem Studium begonnen hast. Nun mach mal halblang! Vor dir haben auch schon Leute Pharmazie studiert, und sie leben noch. Du wirst auch nicht 365 Tage im Jahr erst um 20 Uhr nach Haus kommen und dann noch lernen müssen. Dass ein Pharmazie-Studium 12 Semester dauert, wäre mir neu. In der Regel dauert es 8 Semester; es kann natürlich sein, dass der eine oder andere Student etwas länger braucht. Das Praktische Jahr zähle ich natürlich nicht mehr zum Studium. O.k., in Pharmazie muss (wie in Medizin) ziemlich viel gepaukt werden. Das hat aber wiederum den Vorteil, dass ihr immer schön ans Händchen genommen und geführt werdet (ein wenig wie in der Schule!). Ihr müsst euch also nicht den Kopf zerbrechen, wie ihr euer Studium sinnvoll aufbaut, und die Wahrscheinlichkeit, dass euch das Studium abhanden kommt oder ihr die Spur verliert, ist dementsprechend gering.

Für gemeinsame Stunden und auch gemeinsamen Urlaub wird Zeit sein, das kannst du mir glauben. Wer das nicht hinkriegt, macht etwas falsch.

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KathaHohenfels 
Fragesteller
 30.04.2021, 13:00
@spanferkel14

Das ist kein Herumstöhnen von mir, sondern eine tief sitzende Sorge. Ich habe mich informiert, mit einigen Pharmaziestudenten geschrieben. Manche sind psychisch krank geworden oder haben anderweitige Krankheiten wegen dem Stress im Studium entwickelt, viele meinten, dass sich das nicht gelohnt hat, um am Ende dann in der Apo zu stehen.

Ja, viele haben es vor mir geschafft, die Frage ist nur wie. Mir wurde auch gesagt, dass im Pharmaziestudium kaum jemand eine neue Bez anfängt und nur eine Handvoll derer, die mit einer Bez ins Studium gestartet sind, diese noch führen.

Das Pharmaziestudium dauert nur 4 Jahre - richtig. Aber nach diesen 4 Jahren ist man in vielen Fällen nicht genug für die Forschung qualifiziert, weshalb man in Tübingen dann einen Master anhängen kann (Pharmaceutical Sciences and Technologies). Dieser dauert weitere 2 Jahre.

Zudem schaffen die allermeisten das Studium bei Weitem nicht in der Regelstudienzeit, weshalb man zu diesen 6 Jahren noch mindestens eins addieren müsste.

Davon, dass mir das Abi zu viel ist, habe ich übrigens gar nichts gesagt.

Und das Wochenende -jaaa. Hm. Da man unter der Woche keine Zeit zum Lernen hat, wird dieses sowie die Semesterferien dazu genutzt, in denen man übrigens auch einige Pflichtpraktika absolvieren muss.

Ich persönlich habe da noch das Problem, dass ich ungewöhnlich viel Schlaf brauche, um halbwegs zu funktionieren (minimal 8h). Das heißt, wenn ich um 20 Uhr nach Hause komme und um 6 Uhr aufstehe, bleiben mir abends nur 2h, in denen ich vllt auch noch etwas kochen und essen muss sowie den Haushalt erledigen. Und alle 2 Tage 30 Minuten duschen.

Da bleibt nicht mehr viel Zeit zum Lernen und schon gar nicht für meine Beziehung oder vielleicht auch mal meine Familie zu besuchen.

Alles in allem bin ich also sehr besorgt und habe auch viel mit mir gehadert, ob ich besser Medieninformatik studieren soll. Da die Forschung allerdings mein Ziel ist, will ich selber Erfahrungen sammeln und es mit der Pharmazie wenigstens versuchen.

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KathaHohenfels 
Fragesteller
 01.05.2021, 10:15
@spanferkel14

Ich habe mir das Ganze jetzt noch mal durch den Kopf gehen lassen. Es ist bei mir in letzter Zeit immer ein hin und her, ob ich Pharmazie studieren soll. Ich glaube, Pharmazie ist das Problem. Ich fühle mich nicht wohl dabei. Deshalb macht es mich so fertig.

https://www.gutefrage.net/frage/so-viel-lernen-dass-man-den-sinn-fuer-die-realitaet-verliert

Dass ich zu wenig lerne, zu undiszipliniert bin, kann auch nicht sein. Ich lerne sogar so viel, so durchgehend von frühs bis spät abends, dass ich manchmal psychische Probleme habe, da es dadurch zum Realitätsverlust kommt und zu Burnout-Symptomen.

Seltsamerweise geht es mir damit seit ich nicht mehr in der Schule bin, sondern micn allein daheim aufs Abi und Lernen konzentrieren kann, wesentlich besser. Ich fühle mich absolut wohl seit dem, von 9 bis 18, manchmal auch bis 21 Uhr abends zu lernen. Und mir auch am Wochenende nur einen Tag "frei" zu nehmen.

Das Lernen sowie mangelnde Disziplin sind bei mir also nicht das Problem.

Meine Beziehung auch nicht, denn wie verstehen uns sehr gut und das Bild, das ich hier von ihm vermittelt habe - so wie es wirkt, so ist er nicht. Es ist nicht so, dass er gar nicht "seinen Arsch hochbekommt". Er ist auch nicht faul. Zwar bin ich eher die treibendere und auch richtungsgebendere sowie diszipliniertere und organisierende Kraft, aber er ist all das immer noch weit über dem Durchschnitt. Er hat tatsächlich Zeitmanagement- und Perfektionismusprobleme, die seine Leistung beeinträchtigen, aber das an sich belastet unsere Beziehung nicht. Alles in allem gibt es keinen Menschen, mit dem ich mich so gut verstehe wie mit ihm, also auch so gut (Meinungs-)Verschiedenheiten austragen kann.

Deshalb bin ich gestern darauf gekommen, dass ich mich mit Pharmazie unwohl fühle und das verdrängt habe, da ich nicht sterben will und durch Pharmazie Hoffnung hatte, einen Beitrag in der Altersforschung zu leisten. Aber diese niedrige Wahrscheinlichkeit, dies wirklich über diesen harten Weg schaffen zu können, hat mich fertig gemacht. Gestern musste ich mir ehrlich eingestehen, dass ich mir das mit der Pharmazie nur eingeredet habe. Ich kann mir nicht vorstellen, so zu leben. Mir ein solches Leben auszumalen, bereitet mir jetzt schon Angst. Nicht, weil ich mir das nicht zutrauen kann, sondern weil es bisher absolut nicht mein Ding ist: das pure Auswendiglernen. Und im Labor stand ich auch noch nie.

Meine Leistungsfächer sind Bio, Mathe und Latein. Gestern habe ich mich in allen 3 für die Prüfung vorbereitet. Und mit Bio fühle ich mich am unwohlsten!

Warum? Den Unterricht über hatte mich Bio fasziniert. Jetzt finde ich es einfach nur noch langweilig. Bis ins letzte Detail soll man gentechnische Verfahren können, alles auswendiglernen, das geht mir so zuwider.

Mathe und Latein dagegen machen mir Spaß, je mehr ich weiß.

Wenn ich in Bio eine Aufgabe löse, habe ich das Gefühl, ich sei eine Kuh, die alles wiederkäut.

In Mathe oder Latein habe ich ein Erfolgserlebnis nach dem anderen, wenn ich knifflige Aufgaben verstehe, gelöst habe oder knifflige, elendig lange philosophische Sätze entziffert und begriffen habe.

In Bio fühle ich mich wie jemand, der sich einfach nur Wissen aneignet, der nicht nur verstehen, sondern auch 1:1 auswendig lernen soll.

In Mathe muss ich "nur" die Formeln können oder aus bestehenden herleiten können und muss diese in den verschiedensten Aufgaben anwenden. Ich fühle mich dabei, als hätte ich einen dritten Arm bekommen, ein Tool, das mir im Alltag weiterhelfen, das ich vielfältig einsetzen kann.

Genau so Latein. Je mehr Begriffe ich verstehe, je mehr Zusammenhänge ich erkenne, desto besser fühle ich mich.

Latein war die letzten Jahre mein Hassfach. Ich konnte mich nie im Unterricht beim Übersetzen konzentrieren, während die anderen über alles AUßER Latein, teils sogar mit der Lehrerin, redeten.

Jetzt stehen wir kurz vor den Prüfungen, jetzt kann sich meine Lehrerin meinen Fragen nicht mehr entziehen, ich kann daheim übersetzen und fühle mich dabei sehr gut.

Aber ich möchte nichts mit Sprachen machen. Das habe ich schon vor vielen Jahren gesagt. Die Auseinandersetzung mit ihnen macht mir Spaß, aber ich sehe mich dort nicht beruflich.

Ich habe auch schon einige Kurse in Informatik besucht. Das hat mir immer ungemein Spaß gemacht und war wie eine vierte Hand oder ein paar weitere Finger an der dritten Hand der Mathematik.

Doch hatte ich die Informatik vor 2 Jahren nach einem Praktikum verworfen gehabt, wobei ich meinen Freund zur Informatik "hingebracht" habe, der sich seit der Zeit dafür begeistert und jetzt eben auch die Ausbildung hat, der bezüglich ich jetzt dann doch stolz bin.

Wenn ich nicht Pharmazie studiere, fühle ich mich bei dem Gedanken an sein Praktikum sogar sehr wohl! Ich bin stolz, dass er dieses bekommen hat und das gleich auf Anhieb bei seiner ersten Bewerbung, nach seinem ersten Vorstellungsgespräch bei seiner Priorität Nummer 1.

Ich hatte schon länger Medieninformatik im Blick. Vielleicht ist das tatsächlich die bessere Wahl...

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KathaHohenfels 
Fragesteller
 01.05.2021, 10:19
@spanferkel14

Vor Mathe schrecke ich jedenfalls nicht zurück. Auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass die Schulmathematik nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Ich glaube dennoch, dass ich mich da gut weiterentwickelt habe - von 10 Punkten im ersten über 12, 13 bis 14 Punkte im jetzigen Halbjahr.

Ich glaube, ich werde es einfach mit Medieninformatik probieren. Da fällt mir jetzt schon eine ungemeine Last ab. Beispielsweise die mangelnde Vereinbarkeit von medizinischer Forschung mit Familie/Kindern.

LG Kath

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spanferkel14  05.05.2021, 22:49
@KathaHohenfels

Dazu kann ich leider gar nichts sagen, denn ich habe weder einen Bezug zur Pharmazie noch zur Medieninformatik. Ich finde es aber wirklich gut, wie sehr du dich mit deinen Fähigkeiten, Präferenzen etc. auseinandersetzt und wie du beide Studienfächer gegeneinander abwägst, um zu einer sinnvollen Entscheidung zu kommen. - Was Bio und Mathe betrifft, sehe ich das zwar nicht ganz so wie du (von wg. "nur auswendig lernen" und oder "nur Formeln kennen und anwenden müssen"), denn im Studium stellen sich beide Fächer, vor allem Mathe, doch etwas anders dar, als du sie vielleicht in der Schule erfährst, aber trotzdem Hut ab, wie viele Gedanken du dir machst!

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Joa, mit so einer DAME würde ich an seiner Stelle auf keinen Fall zusammen ziehen. Was ist denn wichtiger? Euer 3 monatiges aufeinander hocken oder seine Berufschancen? Was kann er denn in der Firma leisten, dass er bezahlt wird?

Du musst das ganze mal erwachsen betrachten, dir fehlt nämlich Berufserfahrung und damit einhergehend Gespür für den Arbeitsmarkt.

Alle Schüler stürzen sich jetzt auf Informatikberufe und sehr sehr viele brechen die Ausbildung nach kurzer Zeit ab, weil sie merken, dass dieses Programmieren und immer vor dem Computern hocken + eine hohe Arbeitsbelastung nichts für sie ist. Um dem vorzubeugen machen Unternehmen das mit dem unbezahlten Praktikum. Dein Freund kommt gerade von der Schule und hat überhaupt keine Ahnung vom Arbeitsleben. Wenn er sich gut einfügt in seinem Praktikum, schnell lernt und eigenständig Aufgaben übernehmen kann, dann kann er auch über eine Bezahlung reden. Ansonsten stehen hinter ihm genug Leute Schlange, die diesen Platz gerne hätten. Ob das gesetzlich alles so richtig ist, kann dem Unternehmen egal sein!

Du gehst mit deinem Freund einen Schritt, indem ihr euer Leben teilt. Anstatt ihn zu unterstützen, ihm Mut zu machen und zu sagen wir schaffen das, machst du ihm jetzt ein schlechtes Gewissen und stellst deine Bedürfnisse in den Vordergrund. Mach dir mal Gedanken darüber, ein guter Partner tut soetwas nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
KathaHohenfels 
Fragesteller
 29.04.2021, 15:35

Also, erstens kommt mein Freund nicht gerade von der Schule, sondern vom Studium.

Und ich finde es ziemlich dreist von dir, meine Enttäuschung nicht zu verstehen, wenn mir seit mehreren Jahren immer wieder mit diesen Sommerferien von seiner Seite aus Hoffnung gemacht wurde! Anders hätte ich diese Fernbez vermutl nie durch gemacht, wenn ich nicht Hoffnung auf gemeinsame Zeit gehabt hätte. Jetzt überlege dir mal, was mir das nimmt.

Des Weiteren waren diese Ferien für mich ein Anker, da ich danach etwas studieren möchte, wo ich kaum Freizeit haben werde. Und dann das.

Die Arbeitswelt ist hart. Und deshalb habe ich seit Monaten deprimierte Phasen, weil ich Angst habe, die falsche Entscheidung zu treffen.

Es ist nicht so als wäre ich ein fauler Sack o.Ä. Das wäre die erste Zeit in meinem Leben seit meiner Kindheit gewesen, zu der ich mich mal (mit ihm) hätte entspannen können.

Und wenn du seine Geschichte kennen würdest, würdest du sicherlich Rücksicht auf mich nehmen. Denn er hat bereits zwei Sachen abgebrochen und ich war IMMER diejenige, die ihm stundenlang beim Bewerben geholfen hat. Du bist hier also leider gänzlich an der falschen Stelle.

Und nur weil ich nach ü5 Jahren Kämpfen jetzt enttäuscht bin, macht mich das noch lange nicht zu einem schlechten Partner.

LG Kath

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Lucemo  29.04.2021, 15:57
@KathaHohenfels

Ganz ehrlich meine Liebe, wie alt bist du? Ich habe Abi mit 19 noch mit 3 Jahren Dauer gemacht, also bist du jetzt wahrscheinlich 18. Für euch beide beginnt dann jetzt langsam mal der Ernst des Lebens. Dein Freund bricht sein Studium ab? Wenn er jung ist, dann kann er sich das erlauben. Ein Mal. Dann sollte er die Ausbildung jetzt durchziehen und ich kann das Unternehmen jetzt noch mehr verstehen, ihm vorher ein 3 Monatiges Praktikum aufzubrummen, denn Studium abbrechen hat immer den Beigeschmack, dass jemand nicht das durchzieht was er begonnen hat.

Du siehst die ganze Sache sehr emotional und wenn ich mich 10 Jahre zurück in dieses Alter versetze, dann würde ich lügen, wenn ich damals auch nur eine rationale Entscheidung treffen konnte. Trotzdem, das Leben ist kein Ponyhof und das wirst du in den nächsten Jahren begreifen und dann kommen dir diese Probleme klein und unbedeutend vor. Ihr beiden stellt jetzt die Weichen dafür, dass ihr erfolgreich zusammen durchs Leben geht und finanziell abgesichert seid. Wenn du schon bei diesem kleinen Problemchen so eine Szene veranstaltest, dann bist du (noch) keine Frau, mit der man zusammen sein Leben verbringen kann. Du musst lernen die Dinge nicht so emotional zu betrachten. Aus deinen Kommentaren liest man einfach, dass es dir hauptsächlich gar nicht um die Bezahlung des Praktikums, sondern um deine Bedürfnisse geht. Du wirst auch während des Studiums genug Zeit haben mit ihm Zeit zu verbringen. Das Leben besteht nicht aus Reisen und chillen! Also braucht ihr die 3 Monate auch nicht um euch etwas von einem rosaroten Leben vorzumachen. Diese Situation ist eine Bewährungsprobe und als gute Partnerin musst du erkennen, dass diese Chance für deinem Freund sehr wichtig ist, denn er bricht sein Studium ab!

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Lucemo  29.04.2021, 16:04
@Lucemo

Und noch etwas zu deiner Aussage, dass du Angst hast die falsche Entscheidung zu treffen. Du wirst viele falsche Entscheidungen treffen in deinem Leben. Das gehört einfach dazu. Ich war nach meinem Abi, dass ich mit Ach und Krach geschafft habe, bei der Bundeswehr und danach Müllmann, weil ich meinen Arsch nicht hoch gekriegt habe. Dann habe ich eine Ausbildung zum Mechatroniker gemacht und war danach Anlagenführer auf Kontischicht. Nach einem Jahr hat es dann endlich mal Klick gemacht. 4 Jahre nachdem ich mein Abi hatte. Bis dahin war es eine turbulente Zeit, die einfach zu meinem Leben dazu gehört. Ich habe berufsbegleitend Maschinenbau studiert und leite heute eine Abteilung als Ingenieur. Da wäre ich nicht, wenn ich vorher nicht viele falsche Entscheidungen getroffen hätte. Also bitte.....werd erwachsen. Es ist Zeit.

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KathaHohenfels 
Fragesteller
 29.04.2021, 16:33
@Lucemo

Ich möchte mir nicht anhören, dass ich erwachsen werden soll. Das hat einen ziemlich negativen Beigeschmack.

Mein Abi ist auch 3-jährig, also G9. Ich werde bald 19.

Meinen Freund habe ich kennengelernt, als er auf der Hauptschule war. Ich habe ihn dazu animiert, weiterzumachen, als er immer wieder keine Ausbildung bekommen hat. Damals war ich gerade mal 14. U.a. durch meine Unterstützung hat er es bis zum Abi geschafft.

Dann hat er freiwilligen Wehrdienst machen wollen und nach 2 Monaten abgebrochen. Während ich mich eig aufs Abi konzentrieren sollte, musste ich ihm helfen, einen Job zu finden. Bestimmt 5 verschiedene Bewerbungen geschrieben, nur Absagen oder für einen Probetag Arbeiten ausgenutzt.

Dann hat er nach Monaten Arbeitslosigkeit spontan das Mechatronikstudium begonnen, gemerkt, dass er doch lieber Informatik will, bevorzugt die Ausbildung. Und die Bewerbungen gingen von vorne los.

Jetzt hat er die Zusage, aber eben dieses Praktikum, das mich 1. stutzig und 2. traurig machte. Stutzig, weil unbezahlt und ich mich tatsächlich rechtlich etc nicht auskenne und nicht will, dass er wieder ausgenutzt wird und am Ende ohne Ausbildung dasteht.

Das ganze Hin und Her hat mich extrem belastet, vor allem da ich gerade kurz vor meinem Abi stehe und selbst meine eigenen Probleme habe, mich nicht zwischen dem Informatik- und Pharmaziestudium entscheiden zu können.

Es freut mich, dass du es geschafft hast und ich glaube und will auch, dass mein Freund es schafft. Bloß möchte ich nicht, dass er monatelang unbezahlt arbeitet und dann wieder vor nichts steht.

Von mir aus auch weil er sich nicht zusammengerissen hat, was ich aber nicht glaube. Aber Unternehmen sind, was ich mitbekommen habe, auch einfach dreist. Nach einem Probetag wurde er z.B. nicht angenommen, weil er angeblich nicht offen genug war.

Ich will einfach mal durchatmen können und mich ein bisschen so fühlen können, dass wir unseren Platz halbwegs sicher gefunden haben.

Zwei Punkte, die mich ziemlich angreifen, sind, dass du mich nicht als gute Partnerin wahrnimmst und nicht für "erwachsen genug" hältst.

"Das Leben besteht nicht aus Reisen und chillen! "

Ich war noch nie reisen, außer alle paar Jahre Klassenfahrten. Und chillen? Was du für eine Vorstellung hast! Es ist nicht so, dass wir Netflix schauen o.Ä. Wir gehen wandern, schwimmen, fahren Fahrrad, lesen zusammen Sachbücher, arbeiten an Projekten wie beispielsweise der Programmierung einer App und Erstellung ihrer Inhalte etc etc.

Einfach nur passiv zu chillen - das mache ich so selten, es kommt quasi nie vor. Du scheinst eine falsche Vorstellung von mir zu haben.

Und das mit der Bewährungsprobe -Ich bin es so leid, das zu hören. Früher wollten mir die Leute ausreden, dass Fernbeziehungen klappen und das in dem Alter (wir sind ja zsm gekommen, als ich 13 war).

Die Beziehung zu beenden kommt nicht in Frage. Wenn es ein Problem gibt - und davon gab es schon sehr viele, u.a. durch meine Eltern - wird dieses gelöst.

Eine Beziehung ist immer eine Bewährungsprobe. Und ich entscheide mich jeden Tag erneut für die Herausforderung.

LG

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Lucemo  29.04.2021, 16:50
@KathaHohenfels

So. Und jetzt lies dir diese Antwort von dir mal durch und dann deine anderen. Wenn du dich Tag für Tag neu für diese Beziehung entscheiden musst, dann ist es entweder die falsche oder sie ist es wert. Wenn es letzteres ist und dein Freund so ist, wie du ihn beschreibst, dann musst du dir Gedanken darüber machen, dass du offensichtlich diejenige bist die macht und Entscheidungen trifft. Diesen Part übernimmt nun mal einer in der Beziehung. Wenn du rational entscheiden kannst, dann stell dir die Frage, ob dein Freund sich wirklich den Arsch aufreißt etwas zu machen, oder ob du ihm den Arsch nachtragen musst. Und dann welche Alternativen er beruflich noch hat. Bisher hat er noch nichts geleistet. Das Verhalten der Firma ist in meinem Augen normal und auch berechtigt, so wie du deinen Freund beschreibst. Wenn du der Part sein musst, der in eurer Beziehung die Richtung angibt, dann tu es oder beende es. Ich wünsche euch alles Gute.

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spanferkel14  29.04.2021, 22:06
@KathaHohenfels

Ich habe mir alles, was du in diesem Thread geschrieben hast, aufmerksam durchgelesen. Genauso aufmerksam habe ich aber auch Lucemos Meinung zu all dem gelesen. Meiner Ansicht nach hat er völlig recht. Er geht sachlich auf deine Probleme (mit deinem Freund) ein. Ich könnte es nicht besser, und deshalb lasse ich es auch. Nimm dir seine Worte zu Herzen und überleg dir gut, ob du wirklich immer diejenige sein willst, die deinen Freund in den Hintern treten und die Kastanien für ihn aus dem Feuer holen muss - und das vielleicht (d)ein Leben lang!

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Du schreibst "vermutlich unbezahlt". Das sollte man doch klären.. niemand kann ohne weiteres davon ausgehen das waren für 3 Monate von Luft und Liebe leben kann.

Ein so langes Praktikum ist bei der heutigen Rechtslage unbezahlt praktisch nicht mehr möglich.

Zum zweiten ist deine Enttäuschung über die gestohlenen 3 Monate für euch deutlich zu spüren. Aber eigentlich sind das zwei verschiedene Themen, die du nicht vermischen solltest.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Beratung in beruflichen Fragen
KathaHohenfels 
Fragesteller
 29.04.2021, 15:27

Ich habe vermutlich geschrieben, weil mein Freund sich bis eben noch nicht bereit erklärt hatte, dass 100%ig abzuklären. Er liest hier gerade auch mit und meinte, dass er das jz doch abklären wird...

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KathaHohenfels 
Fragesteller
 01.05.2021, 10:21
@Rheinflip

Er bekommt doch Geld😅. Nicht viel, aber mMn so viel, wie er auch für die Leistung bekommen sollte.

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millilovesyou  29.04.2021, 15:32
Ein so langes Praktikum ist bei der heutigen Rechtslage unbezahlt praktisch nicht mehr möglich.

Ein Praktikum, das nicht länger als 3 Monate dauert, muss nicht bezahlt werden und unterliegt auch nicht dem Mindestlohn. Erst informieren, bevor man Blödsinn schreibt.

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Rheinflip  29.04.2021, 15:38
@millilovesyou

In der Tat, die Rechtsprechung bezieht sich auf Praktika von über drei Monaten. Nichtsdestotrotz muss der junge Mensch von irgendetwas leben

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millilovesyou  29.04.2021, 16:16
@Rheinflip

Da gibt es eine Menge Unterstützung staatlicherseits. Und die meisten haben ein Elternhaus, das sie versorgt. Sorry, aber da geht mein Verständnis gegen null. Ich studiere und lebe von knapp 600 € im Monat. Meine zahlreichen Praktika, die für mein Studium notwendig sind, wurden alle nicht bezahlt. Insgesamt habe ich ca. 12 Monate völlig ohne Bezahlung Praktika absolviert. Und nachts gehe ich dann putzen oder - wie vor Corona - am Wochenende kellnern. Leider sind viele Jugendliche so weichgespült, dass sie immer glauben, die Welt schulde ihnen was.

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KathaHohenfels 
Fragesteller
 29.04.2021, 16:35
@millilovesyou

Ich denke nicht so, ich wollte nur wissen, ob das vllt ein Indiz ist, dass das Unternehmen unseriös ist.

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millilovesyou  29.04.2021, 18:38
@KathaHohenfels

Nein. Das Unternehmen handelt völlig normal. Welchen Beitrag will eine ungelernte Kraft in 3 Monaten leisten? Der Praktikant kann doch noch gar nichts. Er muss erst angelernt werden. Und sobald er was gelernt hat, ist er schon wieder weg. Für das Anlernen muss Personal zur Verfügung gestellt werden, das sein Tun auch noch überwachen muss und in dieser Zeit selbst nichts leisten kann. Der Praktikant hat demnach überhaupt keinen Nutzen für den Betrieb. Mit welcher Berechtigung will er dafür Geld bekommen?

Das Unternehmen will durch solch ein verpflichtendes Praktikum nur prüfen, ob der Azubi überhaupt irgend etwas taugt.

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Rheinflip  01.05.2021, 10:23
@millilovesyou

Man kann durchaus in 14 Tagen prüfen ob man zueinander passt. Alles was darüber hinausgeht sollte meiner Meinung nach finanziert werden

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