Ehemalige "Zeugin Jehovas" erzählt ihre Geschichte öffentlich – wer ist Anika Brem?
Die Anika Brem ist eine ehemalige Zeugin Jehovas, die offen über ihre Erfahrungen in der "Organisation" der Zeugen Jehovas spricht. Auf einer bekannten Videoplattform hat sie eine Serie veröffentlicht in der sie über ihre Kindheit in der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas, ihren Ausstieg aus derselbigen und den Weg danach berichtet.
Dabei geht es um Themen wie psychische Belastungen durch religiösen Druck, familiäre Konflikte, die Rolle der Frau und den Mut ein neues Leben aufzubauen. Ihre Inhalte richten sich vor allem an Menschen die Ähnliches erlebt haben oder sich kritisch mit religiösen Gemeinschaften auseinandersetzen wollen.
Ihr Ziel ist es aufzuklären, Verständnis zu schaffen und anderen Betroffenen Mut zu machen.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
3 Antworten
ihr mann war im bethel, und war bi sexuell, er hat sich heimlich mit männern getroffen um sex zu haben, anschliessend ist er zu frau und kind heim.
in die versammlung gegangen und hat so getan als wäre nix.
natürlich ist das ein einzelfall. wie gesagt, das trifft sie jetzt im speziellen fall.
aber sie erzählt ihre geschichte, könnte ja auch von mormonen oder adventisten, sein, sie war halt bei den zeugen.
und sie wird deswegen nicht lügen.
natürlich ist das ein einzelfall.
Nein, das ist kein Einzelfall. Mir ist ein persönlicher Bericht einer Frau bekannt, die das Pech hatte, im Bethel Brooklyn einen Mann zu heiraten, der schwul war, wie sich für sie leider erst danach herausstellte.
Als Ehemann getarnt ging er weiter seinen Liebschaften nach. Brooklyn Bethel war wohl bekannt dafür, dass vorwiegend schwule Männer dort dienten und es erging wohl deshalb der interne Ruf, dass sich keine weiteren 'Schwulen' bewerben sollten.
Ich gehe schwer davon aus, dass es aufgrund der gelebten Homophobie der ZJ zu etlichen solchen Fällen kommt. Schwule und Lesben heiraten einfach, weil sie gar keine andere Wahl haben und sich erhoffen, dass es schon irgendwie funktionieren wird, was es natürlich nicht tut.
Klar und strukturiert schreiben, dass musst Du noch üben….….…
Es gilt bei so etwas immer Folgendes:
Hast Du Dir bereits die drei wichtigsten Fragen gestellt:
- Ist es wahr, was Du hier behauptest?
- Ist es gut, was Du hier behauptest?
- Ist es notwendig, das Du das hier behauptest?
Musst Du eine oder mehrere der o.g. Fragen mit Nein beantworten, dann ist meine Empfehlung:
Dann, Freund, lass uns schnell GOTT Dank sagen, dass wir der Gefahr entronnen sind, unbekannte Fehler eines Nächsten ohne Not zu offenbaren oder tu vergrößern. Meinst Du nicht auch?
Illl
Der Beweis ist in den Aufzeichnungen der Personalakte zu finden, die für jeden ZJ angelegt wird. "Verkündigerkartei" nennt sich das wohl.
Ich finde es stark, wenn Menschen wie Anika Brem ihre Erfahrungen offen teilen. Das gibt anderen Betroffenen Mut und hilft, Verständnis für das zu entwickeln, was hinter den Kulissen der Wachtturm-Gesellschaft passiert.
Ich kenne den Kanal von Anika Brem und finde es stark, wie offen und reflektiert sie über ihre Erfahrungen spricht. Es braucht viel Mut, öffentlich über das eigene Leben in einer Organisation wie den Zeugen Jehovas zu erzählen besonders, wenn man weiß, mit welchen Reaktionen man da oft rechnen muss.
Was sie schildert, deckt sich in vielen Punkten mit dem, was ich selbst erlebt oder von anderen Ehemaligen gehört habe:
Der enorme psychische Druck, der durch das Schwarz-Weiß-Denken entsteht, die strengen Rollenbilder (vor allem für Frauen), die Angst vor Harmagedon, der Verlust von Familie und Freunden nach dem Ausstieg, das ist für viele traurige Realität, auch wenn es nach außen oft ganz anders dargestellt wird.
Ich finde es besonders wertvoll, wie sie ihre Perspektive als Frau und Mutter einbringt. Auch wenn sie von ein paar wirklich heftigen Dingen berichtet, die sicherlich nicht bei allen Zeugen Jehovas Alltag sind, so sind es doch Erfahrungen, die niemand einfach abtun sollte. Ohne zu spoilern: Was sie mit ihrem (Ex-)Mann erlebt hat, ist eine sehr bewegende und harte Geschichte. Noch einmal: mein tiefster Respekt dafür, wie sie das verarbeitet und teilt.
Was ich besonders wichtig finde: Sie klärt nicht mit Hass oder pauschalen Angriffen auf, sondern mit Einblicken und Erfahrungen, die vielen anderen helfen können, sei es zum Verstehen oder zur Selbstverarbeitung.
Ob man nun selbst betroffen ist oder sich einfach kritisch mit geschlossenen religiösen Systemen auseinandersetzen will: Solche Stimmen sind wichtig. Denn je mehr öffentlich wird, desto weniger kann unter den Teppich gekehrt werden.
Man kann schon gut an einigen Reaktionen hier sehen, wie manche Menschen ticken und sie zeigen sehr deutlich, warum sich so viele von dieser Organisation distanzieren.
Statt sich ehrlich mit den geschilderten Erfahrungen auseinanderzusetzen oder Empathie zu zeigen, wird direkt mit Unterstellungen, Schuldzuweisungen und Schwarz-Weiß-Denken reagiert.
Wer die Organisation verlässt, tut das nicht, weil er „Gott nicht standhalten“ kann sondern weil er erkennt, dass vieles dort nicht mit einem gesunden, liebevollen Glaubensleben vereinbar ist. Psychischer Druck, Ausgrenzung, rigide Regeln oder fehlende Selbstbestimmung: Das ist für viele der wahre Grund zum Ausstieg.
Der Glaube an Jesus braucht keine bestimmte Organisation. Wer das Gegenteil behauptet, will Menschen in einem kontrollierten System halten. Doch echter Glaube zeigt sich nicht durch Gebäude, Vorschriften oder Unterordnung , sondern in Liebe, Aufrichtigkeit und dem Mut, für Wahrheit einzustehen. Auch dann, wenn sie unbequem ist.
Im Bethel mit Kind? Unglaubwürdig…QED……
Aber selbst wenn: Was hat das mit Gott, der WAHRHEIT UND der „Gemeinde“ zu tun?
Illl