Warum verwenden sie gegenüber Außenstehenden eher „Gott“ als „Jehova“?

Wenn Zeugen Jehovas mit Nicht-Zeugen sprechen, etwa bei der Haustürpredigt oder in Gesprächen mit Interessierten, passen sie ihre Sprache bewusst an. Das hat mehrere Gründe:

    1.    Verständlichkeit: Viele Menschen verbinden damit falsche oder negative Vorstellungen. Um Ablehnung zu vermeiden, beginnen Zeugen Jehovas oft mit allgemeineren Begriffen wie „Gott“ oder „der Schöpfer“.

    2.    Taktik der schrittweisen Einführung: Die Lehren der Zeugen Jehovas werden oft schrittweise vermittelt. Zuerst wird eine gemeinsame Grundlage geschaffen – etwa der Glaube an Gott oder an die Bibel – bevor spezifischere Begriffe oder Lehren eingeführt werden (z. B. die Wichtigkeit des Namens „Jehova“).

    3.    Image und Wirkung: Der Name „Jehova“ wird von vielen Menschen mit der Organisation der Zeugen Jehovas direkt assoziiert. Um zu vermeiden, dass das Gespräch sofort blockiert wird, benutzen sie anfangs bewusst neutralere Begriffe.

    4.    Predigtdienst-Schulung: In Schulungen und Literatur der Zeugen Jehovas wird oft dazu geraten.

Zusammenfassung:

    •    Intern: Häufige, bewusste Verwendung des Namens „Jehova“ – Teil der Identität.

    •    Extern: Anpassung der Sprache, um Zugänglichkeit, Akzeptanz und Gesprächsbereitschaft zu fördern.

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Das berührt mich wirklich. Zu wissen, dass ihre Oma im KZ gelitten hat, weil sie an ihrem Glauben als Zeugin Jehovas hatte — und trotzdem den Mut jetzt zu finden, selbst irgendwann aufzuwachen und ihren eigenen Weg zu gehen, das ist unglaublich stark.
So viel innere Größe und Ehrlichkeit verdient tiefsten Respekt.

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Ich finde es stark, wenn Menschen wie Anika Brem ihre Erfahrungen offen teilen. Das gibt anderen Betroffenen Mut und hilft, Verständnis für das zu entwickeln, was hinter den Kulissen der Wachtturm-Gesellschaft passiert.

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Ja, ich kenne ihn — ich finde sein Engagement wertvoll und seine Beiträge sind wirklich ermutigend für Aussteiger.

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Der Umgang von Rutherford mit dem Wachstum der Bewegung.

In den 1930er Jahren erlebten die Bibelforscher (wie die Zeugen Jehovas damals genannt wurden) ein signifikantes Wachstum.

Die Lehre von der begrenzten Anzahl der "Gesalbten" (basierend auf einer bestimmten Interpretation von Offenbarung 7 und 14) bot eine Erklärung dafür, warum nicht alle aktiven Mitglieder von den Symbolen nehmen sollten.

Dies könnte geholfen haben, die Teilnahme am Abendmahl zu "regulieren" und eine mögliche Verwirrung oder Infragestellung der Lehren über die himmlische Berufung zu vermeiden, wenn die Zahl der Abendmahlsteilnehmer stark anstieg.

Dies führte zu der 2 Klassengesellschaft bei den Zeugen Jehovas, die die zugucken beim Abendmahl und die -die extrem wenigen- die Brot und Wein nehmen.

Taktisch geschickt gemacht.

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Hinter dem Schleier: Die rätselhafte Welt der Zeugen Jehovas?

In einer Welt voller Gegensätze wird eine Gruppe beobachtet, die durch ihren Glauben auffällt: die Zeugen Jehovas. Oft als „Gefangene des Gewissens“ bezeichnet, sind sie Menschen, deren Überzeugungen sie in eine besondere Position bringen – geprägt von Standhaftigkeit und Abgrenzung. Wer sind diese Gläubigen, die zwischen Tradition und Konflikt ein einzigartiges Leben führen?

Ein Glaube mit klaren Regeln

Die Zeugen Jehovas vertreten eine Lehre, die auf der Bibel basiert und wörtlich ausgelegt wird. Sie lehnen den Kriegsdienst ab, bewahren politische Neutralität und betrachten das Predigen ihrer Botschaft als zentrale Aufgabe. Diese tief in ihrer Weltanschauung verankerten Prinzipien werden konsequent gelebt. In manchen Ländern wie Russland oder Eritrea sind ihre Versammlungen verboten, und ihre Schriften werden eingezogen – eine Situation, die ihre Entschlossenheit auf die Probe stellt.

Spuren in der Geschichte

Über die Jahrhunderte hinweg wurde den Zeugen Jehovas eine Rolle zugewiesen, die von Herausforderungen geprägt ist. Während des Zweiten Weltkriegs wurden sie in Konzentrationslager gebracht und waren am lilafarbenen Dreieck zu erkennen, das sie als Symbol tragen mussten. Heute werden sie in bestimmten Staaten erneut eingeschränkt: Versammlungen werden untersagt, Familien auseinandergerissen. Ihre Reaktion – das unbeirrte Festhalten an ihren Überzeugungen – macht sie zu einem faszinierenden Studienobjekt.

Ein Leben in der Gemeinschaft

Innerhalb ihrer Kreise wird eine Struktur geschaffen, die den Zusammenhalt stärkt. Regelmäßige Treffen werden organisiert, Bibelstudien abgehalten, und ein klarer Moralkodex wird eingefordert. Wer diese Regeln hinterfragt oder die Gemeinschaft verlässt, wird ausgeschlossen und von den übrigen Mitgliedern gemieden. So entsteht ein Alltag, der Schutz und Strenge vereint – ein Gleichgewicht, das Außenstehende neugierig macht.

Ein Erbe der Beständigkeit

Letztlich wird deutlich: Die Zeugen Jehovas werden sowohl durch ihre Überzeugungen als auch durch die Umstände, die sie umgeben, definiert. Ihre Geschichte, geprägt von Beharrlichkeit und Anpassung, eröffnet einen Blick in eine Welt, die oft im Verborgenen bleibt. Ihre Präsenz – leise und doch markant – regt zum Nachdenken an.

Mehr Details zu dieser Gemeinschaft werden im Originalartikel „Prisoners of Conscience: Jehovah’s Witnesses – Who Are They?“ auf actfiles.org enthüllt. Der Beitrag bietet einen tieferen Einblick in ihre Wurzeln und Realitäten:

 🔗 actfiles.org/prisoners-of-conscience-jehovahs-witnesses-who-are-they

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1. Manipulation und Kontrolle der Mitglieder: Die Zeugen Jehovas üben eine extrem restriktive Kontrolle über das Leben ihrer Mitglieder aus. Die Organisation verlangt uneingeschränkte Loyalität und gehorcht blind der Führung der leitenden Körperschaft, die als unfehlbar angesehen wird. Diese unkritische Akzeptanz der Führung macht die Mitglieder zu Marionetten der Organisation, die ihre eigenen Überzeugungen und Entscheidungen aufgeben müssen. Wer wagt, die Lehren zu hinterfragen, wird als „ungläubig“ abgestempelt und aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.

2. Zwangs-Ausschluss und soziale Isolation: Die Praxis des „Ausschlusses“ stellt eine der grausamsten Methoden der Kontrolle dar. Wer gegen die strengen Regeln verstößt, wird öffentlich ausgeschlossen und von der gesamten Gemeinschaft, einschließlich der eigenen Familie, gemieden. Die Praxis, den Kontakt zu einem ausgeschlossenen Mitglied zu verweigern – selbst wenn es sich um ein Familienmitglied handelt – ist ein menschenverachtendes Instrument, das das psychische Wohl der Betroffenen systematisch zerstört. Viele Ex-Mitglieder sind gezwungen, sich von allem, was sie je gekannt haben, zu trennen, was zu tiefen emotionalen Traumata und sozialer Isolation führt.

3. Verlogene Prophezeiungen und Inkompetenz der Führung: Die Geschichte der Zeugen Jehovas ist geprägt von einer Reihe von falschen Prophezeiungen, die die Glaubwürdigkeit der Organisation nachhaltig schädigen. Die wiederholten Vorhersagen des Weltuntergangs, die nicht eintraten – 1914, 1925, 1975 – wurden entweder abgestritten oder mit fadenscheinigen Erklärungen abgeschwächt. Diese wiederholte Fehlerhaftigkeit in den Lehren zeigt nicht nur das Versagen der Organisation in der Wahrheitsfindung, sondern auch ihre Unfähigkeit, Verantwortung für falsche Behauptungen zu übernehmen. Statt sich zu entschuldigen, wird weiterhin eine unkritische, fast religiöse Haltung verlangt, die von den Mitgliedern verlangt, die Fehler der Organisation zu ignorieren.

4. Psychische und physische Schädigung durch die Isolation: Der ständige Druck, der auf den Zeugen Jehovas lastet, ist eine der größten Quellen von psychischem Stress. Die ständige Angst vor „Verfehlungen“, die zu Ausschluss führen können, und die Ermutigung zur vollständigen Abkehr von jeglichem Kontakt zu Außenstehenden führt zu einer Atmosphäre von Angst und Schuld. Diese toxische Kultur führt zu ernsthaften psychischen Problemen, darunter Depressionen, Angststörungen und ein vermindertes Selbstwertgefühl. Mitglieder werden in einer Art gedanklicher Gefangenschaft gehalten, die ihre Fähigkeit zur unabhängigen, kritischen Reflexion und zur Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse massiv einschränkt.

5. Misogynie und patriarchale Strukturen: Frauen innerhalb der Organisation der Zeugen Jehovas sind auf eine untergeordnete Rolle beschränkt. Sie dürfen keine leitenden Positionen übernehmen, werden in religiösen Fragen von Männern dominiert und haben keinen Einfluss auf die Entscheidungen der Organisation. Die religiöse Hierarchie und das patriarchale System unterdrücken Frauen systematisch, was die Gleichberechtigung und die Förderung von Frauenrechten in einer modernen Gesellschaft völlig missachtet.

6. Absoluter Glauben als Vorwand für Verfolgung und Isolation: Die Zeugen Jehovas lehnen die Teilnahme an staatlichen Institutionen ab – etwa an Wahlen oder dem Militär – und sehen sich als vom Rest der Welt getrennt. Dieses elitäre Gefühl von „Besonderheit“ führt zu einer gefährlichen Isolation von der Gesellschaft und fördert eine gefährliche Weltsicht, die alles, was außerhalb der Gemeinschaft liegt, als „falsch“ oder „böse“ abwertet. Es ist eine religiöse Isolation, die als Vorwand für eine gespaltene und konfliktbeladene Gesellschaft genutzt wird.

Zusammengefasst: Die Zeugen Jehovas perpetuieren ein System der geistigen und sozialen Kontrolle, das ihre Mitglieder systematisch manipuliert und ausnutzt. Die ständigen Prophezeiungen von Weltuntergang und die daraus resultierenden psychologischen Schäden, die rigide Hierarchie und die ständige Zensur von abweichenden Meinungen machen die Organisation zu einer der manipulierendsten religiösen Bewegungen der modernen Zeit. Sie fördern einen gefährlichen Glauben an absolute Wahrheit, der zu Isolation, Missbrauch und psychischer Zerstörung führen kann.

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Was ich an ehemaligen Zeugen Jehovas besonders schätze, ist der Mut und die Offenheit, mit denen sie ihre Erfahrungen teilen.
Viele von ihnen haben den schwierigen Schritt gemacht, ihre Gemeinschaft zu verlassen, und ihre Berichte bieten wertvolle Einblicke in die Auswirkungen der Lehren und Praktiken.

Sie helfen, ein vollständigeres Bild der Organisation zu zeichnen und ermöglichen es anderen, zu verstehen, warum manche den Weg aus der Gemeinschaft wählen.

Ob diese Berichte kontraproduktiv sind, hängt davon ab, wie man sie betrachtet. Sie sind für viele eine wichtige Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen zu verarbeiten und anderen zu helfen, informierte Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig können sie auch dazu beitragen, Missverständnisse oder Vorurteile zu überwinden.
Wichtig ist, dass jeder, egal ob ehemalig oder aktuell, in der Lage ist, respektvoll zuzuhören und die Perspektiven des anderen zu verstehen. Der offene Dialog kann zu mehr Empathie und einer ausgewogeneren Sichtweise führen.

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Der Wachtturm stammt aus dem Jahr 1953 – eine Zeit, in der die WTG (Wachtturm-Gesellschaft) deutlich radikaler in ihrer Ausdrucksweise war. Doch auch wenn sich der Ton in offiziellen Schriften heute geändert hat, zeigen sich viele dieser Haltungen (wie z. B. strikter Kontaktabbruch bei Gemeinschaftsentzug) bis heute in der Praxis wieder.

Es ist ein besorgniserregendes Beispiel für religiösen Extremismus in Sprache und Denken. Auch wenn er formal die weltlichen Gesetze anerkennt, klingt durch, dass man „unter anderen Umständen“ bereit wäre, noch weiterzugehen. Es geht hier nicht um geistliche Erkenntnis, sondern um Macht, Kontrolle und die Bereitschaft zur Isolation Andersdenkender – sogar innerhalb der eigenen Familie.

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Stell dir vor, du bist ein Zeuge Jehovas, geboren im Jahr 1900, und du lebst heute noch.

Schon als Kind erzählt man dir, dass die Welt im Jahr 1914 untergehen wird. Du wirst mit Schildern um den Hals auf die Straße geschickt, um diese Botschaft zu verkünden.

Deine Familie verkauft ihr Haus, gibt das Geschäft auf, nimmt dich aus der Schule – alles für den Dienst für Jehova.

Als du 14 bist, beginnt der Erste Weltkrieg. Du glaubst, dass euer religiöser Führer Recht hatte. Du und deine Geschwister erwarten voller Hoffnung die Entrückung, um bald im Himmel bei Jesus zu sein. Doch nach dem Oktober 1914, als das Ende hätte kommen sollen, verschiebt Pastor Russell die Prophezeiung – erst auf 1915, dann auf 1918.

Trotz der Enttäuschung bleibst du überzeugt: Der Herr hat einen Plan – ihr müsst nur weiter predigen und andere warnen.

Mit 16 stirbt Pastor Russell. Joseph Rutherford übernimmt die Führung der Bewegung. Er verkündet mutig: Das Ende kommt nun 1925!

Der Krieg tobt weiter, die USA steigen ein.

Mit 17 werden Rutherford und elf andere wegen ihres neuen Buchs „Das vollendete Geheimnis“ verhaftet – darin findet sich kriegskritische, patriotismusfeindliche Sprache.

1918 endet der Krieg. 22 Millionen Menschen sind tot. Kurz darauf sterben durch die Spanische Grippe 50 Millionen. Du bist 18 und glaubst weiter: Das Ende ist nah.

Arbeit, Gesundheit, Ruhestand oder Heirat sind für dich nebensächlich – du willst lieber Jesus im Himmel dienen. 1919 werden Rutherford und die anderen freigelassen. Er startet die Kampagne: „Millionen jetzt Lebender werden nie sterben“ – mit Vorträgen und Büchern.

1920: Du bist 20 Jahre alt. Das Ende kam immer noch nicht – aber du bleibst aktiv. Die Hoffnung lebt.

Wie würdest du weiter leben wollen?

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Du bist 25 Jahre alt, du und alle anderen Bibelschüler, die sich entschieden haben, zu bleiben, erwarten aufgeregt auf das wirkliche Ende der Welt und man hat dir gesagt, dass du sehr wohl erwarten könntest, treue Männer der alten Zeit auferstehen zu sehen, um die Herrschaft über die Erde zu übernehmen. 

Männer wie Abraham, Mose, Noah und andere, die im Buch der Hebräer erwähnt werden. Tatsächlich baut Bruder Rutherford ihnen sogar ein schönes Haus in San Diego, das sie nutzen können, wenn sie zurückgebracht werden. Er nennt dieses Haus "Beth Sarim". Während er auf die Auferstehung dieser Männer wartet, beschließt er, dieses Haus für sich selbst zu nutzen. So sah das Jahr 1925 aus.

Als die Vorhersagen der Watch Tower Society erneut scheitern, diesmal für das Jahr 1925, verlassen viele Menschen die Gesellschaft und bilden ihre eigenen Gruppierungen von Bibelforschern.  Diejenigen, die gingen, sollen von Jehova "ausgesiebt" worden sein, der den Glauben der Gläubigen testete, indem er seine irdischen Vertreter über das kommende Ende lügen ließ.

Dann, 1929, im Alter von 29 Jahren, begann die Große Depression, eine weltweite Wirtschaftskrise, die mit dem Zusammenbruch der New Yorker Börse begann und Inflation, Arbeitslosigkeit und Hunger verursachte.

Während der Großen Depression verbringt Rutherford die meiste Zeit im Beth Sarim, fährt in einem seiner beiden Luxus-Cadillacs herum und säuft sich trotz der Prohibitionsgesetze voll.

Im Jahr 1930 wird enthüllt, dass 1914 nicht das Ende der Welt war, sondern der "Anfang vom Ende der Welt!" Es wurde auch verkündet, dass 1914 der Zeitpunkt war, an dem Jesus unsichtbar als König an der Seite seines Vaters im Himmel eingesetzt wurde, wodurch der Beginn seiner Parusie von 1874 auf 1914 verschoben wurde und der Anfang des Endes von 1799 auf 1914. Auch Satan und die Dämonen wurden 1914 aus dem Himmel geworfen, Ereignisse, die zum 1.Krieg führten.

Im Alter von 31 Jahren nimmt die Watch Tower Society, Rutherfords Fraktion von Bibelschülern, am 26. Juli 1931 auf einem Kongress in Columbus, Ohio, den Namen Zeugen Jehovas an.

Mit 33 Jahren kommen die Nazis an die Macht. Rutherford schickt den Nazis einen Brief, in dem er seine Unterstützung für ihre Ideale zum Ausdruck bringt, zusammen mit einer vernichtenden Nachricht, die seine eigenen antisemitischen Ansichten zum Ausdruck bringt.

Im Jahr 1939, als du 39 Jahre alt wirst, beginnt der Zweite Weltkrieg. Rutherford schafft schreckliche Situationen für seine Anhänger der Zeugen Jehovas im von den Nazis besetzten Europa, sowie für die Amerikaner in den USA. Die Verfolgung, die aus dem Brief resultiert, den er an Hitler geschickt hat, und die antipatriotischen Regeln, die er in den Staaten etabliert hat, schleudern unschuldige Zeugen Jehovas in Mobgewalt, Gefängnisse, Konzentrationslager und einige finden ihr Ende in gewalttätigen Zusammenstößen mit patriotischen Weltlichen!

Als du 44 Jahre alt bist, stirbt dein Anführer, Joseph Rutherford, und die Zügel werden an Nathan Knorr und Fred Franz übergeben. 

3.

Ein Jahr später, 1945, revidierte die Wachtturm-Gesellschaft ihr Verständnis dessen, was die Apostelgeschichte meint, wenn sie sagt, man solle sich "des Blutes enthalten", und machte es zu einer Sünde, eine Bluttransfusion anzunehmen. 

Der Zweite Weltkrieg endet, als ich  45 Jahre alt war. Während des Holocausts sterben 6 Millionen Juden. Ebenso wie etwa 600 JWs. Nachdem alle Opfer des Krieges zusammengezählt wurden, wird es über 60 Millionen Tote geben.

Wenn Sie 47 Jahre alt sind, schreibt der Wachtturm 1947 einen vernichtenden Artikel über die Verwendung der Exkommunikation durch die katholische Kirche als Mittel, ihre Mitglieder vom Austritt abzuhalten, und nennt diese Praxis "heidnisch" und "unbiblisch".

Im Alter von 52 Jahren beginnt der Koreakrieg, aber auch die Wachtturm-Gesellschaft überdenkt ihre Exkommunikationspolitik und beginnt das, was wir heute größtenteils sehen, die erzwungene Meidung ehemaliger Mitzeugen, selbst wenn es sich um Familienmitglieder handelt.

Im Jahr 1964, im Alter von 64 Jahren, beginnt der Vietnamkrieg. Zwei Jahre später, 1966, beginnt die Wachtturm-Gesellschaft ihre Kampagne, die auf das Jahr 1975 als das Ende der 6000 Jahre seit Adams Erschaffung hinweist, aber auch auf den wahrscheinlichen Beginn der Tausendjährigen Herrschaft Christi. 

*Sie sind jetzt 65 Jahre alt und würden gerne in den Ruhestand gehen, um öfter in den Pionierdienst zu gehen, aber Sie können nicht, weil Sie keine Altersvorsorge haben. Also arbeiten Sie weiter in Teilzeit.

Sie nähern sich jetzt dem 75. Lebensjahr, und endlich ist das Ende in Sicht! Die Gesellschaft hat nicht nur gesagt, dass die Generation von 1914 noch am Leben sein würde, wenn Jesu 2. Wiederkunft stattfinden würde, sondern sie nannte jetzt einen bestimmten Monat und ein bestimmtes Jahr, den Oktober 1975! Jesus sagte "niemand kennt den Tag oder die Stunde", aber er sagte nichts darüber, dass er einen Monat und ein Jahr nicht kennt! 

1974, wenn man 74 Jahre alt wird, macht die Gesellschaft es zu einem ausschließenden Vergehen, Zigaretten zu rauchen, und gibt ihren Mitgliedern 6 Monate Zeit, damit aufzuhören. Dies, obwohl Experten seit Jahrzehnten die mit dem Zigarettenrauchen verbundenen Gesundheitsprobleme kennen. Mehrere Ihrer Freunde und Familienmitglieder haben es schwer, sich die Gewohnheit abzugewöhnen und werden deshalb exkommuniziert. Dies verursacht eine Menge Angst, da das Ende für das nächste Jahr vorausgesagt wird! 

*Da das Ende absehbar ist und Sie aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht mehr arbeiten können, beschließen Sie, Ihr fast abbezahltes Haus zu beleihen. Sie stecken das Geld auf ein Sparkonto, von dem Sie kleine Abhebungen machen, um Ihren mageren Sozialversicherungsscheck aufzubessern, den Sie anfingen, um sich selbst zu unterstützen. Sie sind jetzt mit Ihrer Hypothek überschuldet und haben insgeheim Angst, Ihr Haus zu verlieren, wenn das Ende nicht nächstes Jahr kommt!

*Trotz Ihrer begrenzten finanziellen Mittel und der neuen Schulden, die Sie aufgenommen haben, fühlen Sie sich jedoch verpflichtet, der WT-Gesellschaft eine monatliche Spende zu geben.

Der Vietnamkrieg endet 1975, wenn Sie 75 Jahre alt sind. Und der Oktober kommt und geht, ohne dass etwas passiert, worauf die Wachtturm-Führung spekuliert hat. Tatsächlich konnten sie ihre Erwartungen noch einige Jahre verlängern, indem sie behaupteten, dass es keine Möglichkeit gäbe, zu wissen, wann Eva nach Adam erschaffen wurde, und dass dieses besondere Ereignis der Zeitpunkt sei, an dem der siebte Schöpfungstag, der Tag der Ruhe, tatsächlich begonnen hätte. Obwohl sie in den letzten zehn Jahren mit Evas Erschaffung spielten, verschoben sie sie von "nicht wissbar" zu "wahrscheinlich innerhalb von Wochen oder Monaten, NICHT Jahren nach Adams Erschaffung" zu "vielleicht Jahren" und dann zurück zu "es gibt keine Möglichkeit, es zu wissen." Dies erleichterte vielen JWs die Aussetzung der Erwartungen für weitere Jahre, einschließlich all der Hunderttausenden von neuen Mitgliedern, die durch diese Kampagne aufgeschnappt wurden. Viele Mitglieder verließen jedoch die Organisation, als diese Vorhersage von 1975 nicht eintraf.

4.

1981 führt die Gesellschaft ihre neuen Regeln ein, wie mit jedem JW umzugehen ist, der aufhören will, ein JW zu sein, und sich formell von der Religion distanziert. Unabhängig vom Grund soll jeder, der aus der Religion austritt, so behandelt werden, als ob er nicht existierte, wobei die Regeln für den Ausschluss auf die Distanzierung ausgedehnt werden, sogar für Familienmitglieder!

Als Sie 1984 84 Jahre alt wurden, waren es 70 Jahre seit 1914, und die Gesellschaft feierte, indem sie Sie daran erinnerte, dass die Generation von 1914 noch Vertreter auf der Erde hatte. Sie setzten sogar einige ihrer Porträts auf die Titelseite ihrer Zeitschrift. Aber Sie wurden auch daran erinnert, dass die Bibel sagt: "Einige werden 80 Jahre alt, mit besonderer Kraft!" Ihre Hoffnungen und Erwartungen würden sich also wieder um ein weiteres Jahrzehnt verlängern.

*Etwa zu dieser Zeit geht Ihnen das Geld für die zweite Hypothek auf Ihr Haus aus, Sie geraten in Zahlungsverzug und die Bank pfändet Ihr Haus. Es bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als zu Ihrem weltlichen Bruder zu ziehen, der tatsächlich ein anständiges Leben geführt und für den Ruhestand gespart hat. Trotz Ihres entfremdeten Verhaltens während Ihres gesamten Lebens nimmt er Sie liebevoll in sein Haus auf.

Die ganze Zeit über war die Gesellschaft darauf bedacht, Sie an ihre Definition dessen zu erinnern, was Jesus mit "dieser Generation" meinte. Und obwohl sich diese Definition 7-8 Mal änderte, blieben Sie ihren Änderungen treu, weil sie behaupteten, dies alles sei "neues Licht" von Jehova.

Als du 1994 94 Jahre alt wurdest, musst du zugeben, dass du und die anderen jetzt ziemlich aufgeregt waren! Sicherlich stand das Ende kurz bevor, und die Gesellschaft sprach sogar davon, dass es noch vor der Jahrhundertwende kommen müsse. Na endlich! 

Aber Y2K kam und ging ohne Probleme. Nix! Nada! Nicht einmal Computerpannen aufgrund einiger aufgeblasener Nachrichten über Computerkalender und Uhrenprogrammierung. Die einzige große Ankündigung in diesem Jahr für Sie und Ihre Zeugen-Freunde war, dass es Jehova nichts ausmachte, wenn Sie Blutprodukte akzeptierten, die mit "Blutfraktionen" hergestellt wurden, da die Bibel nichts über diese Fraktionen sagte, die aus Fässern und Fässern von gespendetem Blut hergestellt wurden, sowohl von Menschen als auch von Kühen!

Als Sie 110 Jahre alt wurden, im Jahr 2010, führte die Wachtturm-Gesellschaft ein neues "Verständnis" dessen ein, was Jesus mit "dieser Generation" meinte.  Sie erklärten Ihnen, dass "Jesus offensichtlich meinte, dass diejenigen, die gesalbte Mitglieder der christlichen Gemeinde waren und 1914 lebten, als Jesus auf dem Thron errichtet wurde, dass sich ihr Leben mit jüngeren gesalbten Mitgliedern überschneiden würde. Diese Zeitgenossen, sowohl jung als auch alt, würden also die "Generation bilden, die nicht vergehen wird, bevor all diese Dinge geschehen." Und dann wurde man daran erinnert, dass es selbstsüchtig wäre, sich zu wünschen, dass das Ende zu irgendeinem Zeitpunkt früher kommt, da so viele neue Menschen in die Organisation gekommen sind, die gerettet werden können! Ist Jehova nicht liebevoll und wunderbar?

Als du 112 Jahre alt wurdest, im Jahr 2012, begann die WT-Gesellschaft mit ihren Videoübertragungen, verkaufte ihre Zweigstellen, ihre Liegenschaften im Bethel in Brooklyn, entließ Betheliten, Sonderpioniere, Bezirksaufseher und andere Vollzeitdiener. Sie begannen auch eine weltweite Säuberung von schrumpfenden Gemeinden, indem sie benachbarte Königreichssäle zusammenlegten und viele dieser Gebäude der Anbetung, die Jehova zur wahren Anbetung gewidmet waren, verkauften. Die WT-Gesellschaft hat auch kürzlich liebevoll alle Königreichssaal-Darlehen "vergeben", aber dann die Bombe platzen lassen, dass sie es gerne hätten, wenn alle Gemeinden geloben würden, auf unbestimmte Zeit genau den gleichen Betrag an sie zu zahlen! Was für ein liebevolles Arrangement! Und die Gesellschaft räumt das Bankkonto Ihrer Gemeinde aus, lässt aber freundlicherweise ein paar tausend Dollar darauf liegen.

Etwa zu dieser Zeit werden Sie gebeten, die Gemeinde zu einem Königreichssaal zu wechseln, der jetzt 45 Minuten von Ihrem Haus entfernt ist. Sie werden gebeten, in einen anderen Saal zu gehen als Ihre engsten Freunde und Ihre Familie, und Sie werden in einem Video daran erinnert, dass Sie sich nicht darüber beschweren sollten, von ihnen getrennt zu sein. Ihre alte Halle, die 10 Minuten von Ihrem Haus entfernt ist, die Halle, für die Sie das Land gespendet, mitgebaut und bezahlt haben, wird nun zum Verkauf angeboten!

Im Jahr 2020, wenn Sie 120 Jahre alt werden, sehen Sie Hinweise darauf, dass die WT-Gesellschaft das Datum für die Ereignisse ändern könnte, von denen sie behauptet, dass sie unsichtbar im Jahr 1914 stattfanden. Diese Änderung würde auch wieder die Definition von "dieser Generation" ändern.

Im selben Jahr erlebten und durchlebten Sie die weltweite Pandemie von Covid-19. Sie und alle Brüder weltweit begannen, sich über Videoverbindungen zu treffen, der Dienst von Tür zu Tür wurde eingestellt, ebenso wie alle Kongresse und Versammlungen.

Ein JW, der 1985 geboren wurde, hat keine Ahnung, wie viele "Enden der Welt" oder "Enden dieses Systems der Dinge" Sie durchlebt haben. Sie haben keine Ahnung, wie oft Sie Ihr Verständnis dessen, was Jesus mit "dieser Generation" meinte, anpassen mussten.

Ein JW, der 1995 geboren wurde und jetzt 25 Jahre alt ist, der heiratet und eine Familie gründet, der Kinder großzieht, der in einem Job arbeitet, der eine Hochschulausbildung erfordert, hat keine Ahnung, wie oft Sie diese Dinge tun wollten, es aber nicht taten, weil jedes Mal, wenn Sie den Gedanken hegten, ein neues "Ende der Welt" erwartet wurde.

Als älterer, treuer JW, der all diese Veränderungen beobachtet, wird einem gesagt, dass man sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern soll, wenn man jüngere JWs sieht, die Dinge tun, von denen man einst sagte, sie seien falsch. Diese Dinge sind jetzt akzeptabel für diejenigen, deren Gewissen es ihnen erlaubt, das "Neue Licht" anzunehmen.

Sie schütteln Ihren gealterten Kopf, während Sie mit einer jungen JW-Familie auf der Tribüne der Highschool sitzen und ihrer Tochter zusehen, wie sie mit einem Haufen weltlicher Schulkameraden einen Fußball auf dem Feld herumkickt. Die Nationalhymne beginnt, und Sie sehen, wie die Familie, bei der Sie sind, als Zeichen des Respekts aufsteht, und Sie erinnern sich daran, wie man in den 40er Jahren mit Dingen beworfen wurde, weil man sitzen blieb und tat, was die WT-Gesellschaft einem sagte, um Jesus und Jehova angemessenen Respekt zu erweisen.

Auch Sie stehen auf, nehmen Ihre Mütze ab und blicken ungläubig auf das junge Zeugenmädchen, das auf dem Spielfeld mit Blick auf die Flagge steht, Schulter an Schulter mit ihren nicht-jüdischen Mannschaftskameraden, und denken an die Zeit zurück, als Sie als Jugendlicher so verzweifelt Baseball spielen wollten.

"Was zum Teufel habe ich mit meinem Leben gemacht?", fragen Sie sich, während eine stille Träne über Ihre Wange läuft.

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