Wieso lehnen andere Konfessionen das Fegefeuer ab?
Wieso lehnen Protestanten und Orthodoxen das Fegefeuer ab, wenn Matthäus 5:22-26 das Beste Beweisstück ist?
Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du (gottloser) Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen. Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.
12 Antworten
In dieser Stelle geht es um die Hölle und nicht um das Fegefeuer.
Das Fegefeuer ist eine Erfindung der katholischen Kirche aus dem 6. Jahrhundert. Genauer formuliert wurde diese Lehre 593 von Papst Gregor I. aufgestellt.
Im biblischen Kontext findet sich diese Lehre nicht. Die hauptsächliche Passage in der Schrift, auf die katholische Kirche im Bezug auf das Fegefeuer hinweisen, ist in 1. Korinther 3,15, wo es heißt, „wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so, wie durchs Feuer hindurch“. Diese Passage (1. Korinther 3,12-15) ist eine Illustration von Dingen, die durchs Feuer gehen als eine Beschreibung der Werke der Gläubigen, wenn sie gerichtet werden. Wenn unsere Werke/Taten von guter Qualität sind „Gold, Silber, kostbare Steine“, dann werden sie unbeschädigt durch das Feuer hindurch gehen, und wir werden dafür belohnt werden. Wenn unsere Werke jedoch von schlechter Qualität sind „Holz, Heu und Stroh“, so werden sie im Feuer verbrennen und es gibt keine Belohnung. Diese Verse sprechen nicht davon, das die Gläubigen durchs Feuer gehen, sondern das die Taten/Werke der Gläubigen durchs Feuer gehen. 1. Korinther 3,15 bezieht sich auf den Gläubigen, wie er „den Flammen entkommt“, nicht „von den Flammen geläutert“ zu werden.
Der bloße Gedanke des Fegefeuers und die Lehren, die oft damit verhaftet sind (für die Toten zu beten, Ablass, verdienstvolle Werke für die Toten, usw.), mangeln alle am Verständnis, das der Tod Jesu ausreichend war, um für ALLE unsere Sünden zu bezahlen. Jesus, der die Verkörperung Gottes war (Johannes 1-1, 14), hat einen unendlichen Preis für unsere Sünden bezahlt. Jesus ist für unsere Sünden gestorben (1. Korinther 15,3). Jesus ist das Sühneopfer für unsere Sünden (1. Johannes 2,2). Das Opfer Jesu als Sühne der ursprünglichen Sünde oder für Sünden, die vor der Erlösung begangen wurden zu begrenzen ist ein Angriff auf die Person und das Werk Jesu Christi. Falls wir auf irgendeine Art für unsere Sünden bezahlen, büßen oder leiden müssten – würde das darauf hinweisen, das der Tod Jesu nicht ein perfektes, komplettes und ausreichendes Opfer war.
Für die Gläubigen bedeutet es, nach dem Tod „weg vom Leib und daheim beim Herrn“ zu sein (2. Korinther 5,6-8; Philipper 1,23). Beachte, dass es nicht heißt „weg vom Leib und in das läuternde Fegefeuer“. Alle, die an Gott glauben und Vergebung ihrer Sünden durch das stellvertretende Opfer von Jesus am Kreuz, der für unsere Schuld gestorben ist, erhalten haben, kommen in den Himmel.
Dort wird es sehr unvorstellbar schön werden, wenn wir Gott ins Angesicht sehen können und er unser Licht sein wird. Hier leben wir in einer gefallenen Schöpfung; die Welt ist schön, es gibt aber auch Leid, Kriege, Terrorismus, Krankheiten, Tod usw. Im Himmel bei Gott in Herrlichkeit wird das alles nicht mehr sein - dann wird das eigentliche Leben, für das wir bestimmt sind, anfangen. Darauf freue ich mich schon sehr.
Irgendwann wird diese Erde nicht mehr sein und Gott wird eine neue Welt erschaffen. Alle Gläubigen, die nach ihrem Tod im Himmel sind und auch die zu dieser Zeit lebenden Gläubigen werden in dieser neuen Welt - in der es auch kein Leid und keine Sünde mehr gibt - leben dürfen.
In der Bibel steht:
- "Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird" (Jesaja 65,17).
- "Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!" (Offenbarung 21,4-5a).
Ich denke nicht, dass damit neue Regierungen und neu organisierte menschliche Gemeinschaften gemeint sind. Das wäre ja fürchterlich...
Denn ich freue mich darauf, wenn Gott alles neu macht und es kein Leid mehr geben wird (vgl. Offenbarung 21,4-5a). Das wird unvorstellbar schön und wunderbar werden!
Im Hebräischen ist der Begriff für ewig = olam. Olam bedeutet nicht ewig im Sinne von immer, sondern im Sinne von einer gewissen Zeitspanne (bis zur nächsten Heilszeit oder einer bestimmten Heilszeit). So ist es auch mit dieser Erde, die in Psalm 104,5 beschrieben steht.
Gott wird eine neue Erde erschaffen und das wird wunderbar werden:
- "Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb in der Nacht; dann werden die Himmel mit Krachen vergehen, die Elemente aber vor Hitze sich auflösen und die Erde und die Werke darauf verbrennen. Da nun dies alles aufgelöst wird, wie sehr solltet ihr euch auszeichnen durch heiligen Wandel und Gottesfurcht, indem ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt, an welchem die Himmel sich in Glut auflösen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden! Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt" (2. Petrus 3,10-13).
Und diese Petrus-Stelle passt dann auch wieder genau zu Offenbarung 21,4-5a und Jesaja 65,17).
Darauf dürfen wir und sehr freuen und Gott schon heute dafür danken!
Natürlich wird JHWH die neue menschliche Gesellschaft schaffen und die neuen himmlischen Regierungen unter seiner Leitung. Es werden nur Menschen am Leben sein dürfen, die dankbar und gehorsam die Leitung JHWHs suchen und akzeptieren.
Gott wird diese Erde und die Himmel zerstören und neu erschaffen.
Alle Gläubigen werden dann dort gemeinsam mit Gott wohnen.
Das wird wunderbar werden!
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SuchergebnisseHervorgehobenes Snippet aus dem Web"Eine Generation kommt, und eine Generation geht; aber die Erde besteht in Ewigkeit." Ps 104,5 Er hat die Erde gegründet auf ihre Grundfesten. Sie wird nicht wanken immer und ewig. 2Petr 3,13 Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt.
Querverweise – Prediger 1,4 — Elberfelder Bibel - BibleserverHallo Logdiix,
ich kann Dir nicht sagen, warum andere Konfessionen das Fegefeuer ablehnen, aber ich kann Dir sagen, warum ich es tue.
Zunächst einmal: In dem von Dir angeführten Text aus Mattäus 5:22-26 ist ja gar nicht vom Fegefeuer die Rede. Im griechischen Text der Bibel steht an der Stelle, wo hier vom "Feuer der Hölle" die Rede ist, das Wort "Gehenna". Was meinte Jesus damit? Sprach er wirklich von der Hölle oder vom Fegefeuer?
Gehenna ist die griechisch-lateinische Form des hebr. Ausdrucks Gē Hinnóm, oder "Tal Hinnom". Diese Tal liegt im Süden und Südwesten von Jerusalem. Was aber hat es damit auf sich?
Im 8. Jahrhundert v. Chr. wurden in diesem Tal heidnische Kulthandlungen durchgeführt und Kinderopfer dargebracht. Unter anderem deswegen sagte der Prophet Jeremia voraus, dieser Ort würde ein Hinrichtungsort für die abtrünnigen Judäer werden.
In den Tagen Jesu war das "Tal Hinnom" dann zu einem Müllabladeplatz vor den Mauern Jerusalems geworden, auf dem mittels Schwefel ein ständiges Feuer unterhalten wurde, um dort die Abfälle, Tierkadaver und sogar die Leichen hingerichteter Verbrecher, die für ein würdiges Begräbnis nicht in Frage kamen, zu verbrennen. Die damaligen Zuhörer kannten diesen Ort und so war es sehr passend, dass ihn Jesus als eine Sinnbild für die ewige Vernichtung gebrauchte.
Hier ist eine der Stellen, in denen Jesus sich auf die Gehenna bezog:
"Auch wenn dein Auge dich straucheln macht, so reiß es aus und wirf es von dir weg; es ist besser für dich, einäugig ins Leben einzugehen, als mit zwei Augen in die feurige Gehẹnna geworfen zu werden" (Matthäus 18:9).
Könnte das, was Jesus hier sagte, als ein Hinweis auf die "Hölle" gewertet werden? Nein, denn die buchstäbliche Gehenna, also der besagte Müllabladeplatz bei Jerusalem, war kein Ort der Qual (denn niemand wurde bei lebendigem Leib dort hineingeworfen), sondern, wie gerade beschrieben, ein Ort vollständiger Vernichtung!
Es ist also klar geworden, dass Jesus hier eindeutig nicht von der Hölle sprach. Und auch an anderer Stelle spricht die Bibel nirgendwo von einer Hölle! Der Ursprung der Höllenlehre liegt nicht in der Bibel, sondern ganz woanders!
LG Philipp
Die von Philipp genannten Hinweise sollten unbedingt beachtet werden, um ein genaues Verständnis biblischer Lehren zu erhalten.,, Lgdix und Chrisbird
Weil das Fegefeuer absolutest unbiblisch ist und Jesu' Opfer am Kreuz auch noch mit den Füßen tritt. Ich lese auch in diesem Vers nicht davon, sondern nur von der Hölle.
Das Fegefeuer selbst wurde von der Kirche missbraucht, um Geld einzutreiben, Macht auszuüben usw.usf.
Wenn du möchtest, kann ich dir auch einen Beitrag zu dem Thema verlinken, der dir auch weiterhelfen kann.
LGuGS ♡
Ich habe den Eindruck Du setzt hier das Fegefeuer mit der Hölle gleich. Das ist falsch. Sowas lehren auch Katholiken nicht.
Es existieren wder das Fegefeuer noch die Feuerhölle und der Limbus.
chrisbird, du hast sehr viele Punkte gut und richtig erkannt. vergiß aber nicht, daß mit den "neuen Himmeln und der neuen Erde" neue Regierungen und eine neue organisierte menschlicdhe Gesellschaft gemeint sind. Die bestehenden ungerechten Systeme, die unter dem Gott dieser Welt, Satan, dem Teufel, stehen, werden durch das seit langem erbetene "Reich Gottes" ersetzt werden. Die Erde besteht ewiglich" heißt es in der Bibel.
"Eine Generation kommt, und eine Generation geht; aber die Erde besteht in Ewigkeit." Ps 104,5 Er hat die Erde gegründet auf ihre Grundfesten. Sie wird nicht wanken immer und ewig. 2Petr 3,13 Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt.