Wie stellst du dir eine Gesellschaft vor, in der Geld keine Rolle spielt?
14 Antworten
Nicht Funktionsfähig. Geld ist ein Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen und sorgt so für Verbindlichkeiten untereinander. Wenn wir kein Geld hätten bräuchte es ein anderes System das die Funktion ersetzt.
Es ist ideologisch und naiv zu glauben eine Gesellschaft könne alleine auf Vertrauensbasis funktionieren. Das würde erfordern, dass alle Menschen ähnliche Denkweisen und Philosophien vertreten aber das ist nicht der Fall. Deshalb braucht es stabile Systeme und Institutionen die für Recht und Ordnung sorgen.
Wer weiß ob der Mensch eines Tages im Kollektiv eine Bewusstseinsstufe erreicht wo Institutionen zur Regulierung nicht mehr notwendig sind also eine Welt in der keine Polizei mehr gebraucht wird, keine Gerichte usw und eine Gesellschaft geradezu Instinktiv adaptiert funktioniert. Also wir verhalten uns sozusagen instinktiv korrekt weil wir instinktiv auf natürliche Weise verstehen und integriert haben, dass es das eigene Überleben maximiert das haben wir allerdings noch lange nicht. Wir sind nicht über unsere Instinkte erhaben und archaische Anteile lenken und immer noch im unbewussten. Die alle auch immer noch einen Überlebenswert haben.
Der glaube darüber erhaben zu sein war nichts anderes als Leugnung und psychologische Abspaltung. Sinnvoller ist aber eine echte Integration dessen, denn die Evolution hat uns nicht grundlos mit Instinkten und trieben ausgestattet. Es dient unserem übetleben, optimierung und Fortpflanzung.
zumal der Wert der Arbeit / zwischen verschiedenen Berufen(und damit die Bezahlung in Geld) z. T. völlig fasch und somit ungerecht bemessen wird.
Das mag sein. Dennoch ist der Versuch mit dieser Idee genau das zu dezimieren der eigentliche motivator gewesen. Natürlich hat es noch Schwachstellen die Ungerechtigkeit zulassen dieses Problem gilt es zu lösen aber wie?
So kommen die Überlegungen über Wirtschaftssysteme die das verbessern sollen und alternativen schaffen sollen.
Sollen wir z.b. planwirtschaftlich handeln? Und welche Philosophie steht dahinter? Totalitarismus? Sozial Konstruktivismus? Oder wäre das kapitalistische Wirtschaftssystem sinnvoller und doch näher an der Natur des Menschen und somit integrativ? So zumindest hat es Adam Smith es im 18. Jahrhundert beschrieben. Sein Werk gold bis heute als die Bibel des Kapitalismus.
Es schien als hätte adem Smith Recht behalten. Der Kapitalismus erwies sich als erstaunlich stabil (siehe Geschichte) aber trotzdem hat der Kapitalismus Schwachstelle und die von Adam Smith postolierte unsichtbare Hand die alles regelt, war doch nicht so Ideal wie angenommen.
Und so entwickelte sich die Idee, es müsse nur etwas regulierter ablaufen und hier sind wir nun. Die soziale Marktwirtschaft. Wenn du Ideen hast das noch besser zu machen....
Die größte Schwachstelle der sozialen Marktwirtschaft ist, dass der regulierende Staat auch nur aus Menschen besteht und die Natur des Menschen nach Smith eher kapitalistisch ist.
Aber die einzige Macht die der Staat hat ist über Bürokratie Regulierungen durchzusetzen die der Staat für richtig empfindet.
Damit aber die Wirkung der unsichtbaren kapitalistischen Hand zumindest die Vorteile bieten kann von denen wir tatsächlich profitieren, darf die Bürokratie nicht zu groß werden. Sie muss sogar so klein wie nur irgendwie möglich gehalten werden. Eine Ideale Welt ist eine Welt wo der Staat überflüssig ist. Die Aufgabe des Staates ist es sich ÜBERFLÜSSIG zu machen. Und welcher Mensch will schon "überflüssig" sein wir wollen alle relevant sein. Da unser Instinkt uns sagt, dass es überlebenswichtig ist.
Verstehst du diese Zwickmühle? Das ist unser gegenwärtiges Problem.
Je mehr Regeln und Gesetze der Staat durchsetzt, je mehr der Staat die Wirtschaft reguliert, desto systemrelevanter ist der Staat und wenn der Staat auf diese Weise zu mächtig wird, steuern wir in Richtung einer planwirtschaftlichen Struktur zu. Das heißt du hast keinen eigenen Besitz mehr, kannst nichts mehr selbst bestimmen.
Je mächtiger hingegen der Kapitalismus wird, desto größer die Gefahr vor Monopolbildung und die gilt es eigentlich zu regulieren. Einzelne Unternehmen dürfen nicht zu mächtig werden.
Es braucht also ein Kräftegleichgewicht und du kannst nicht einfach sagen: "ja dann hören wir halt auf uns so dumm zu verhalten!" Das geht im kollektiv nicht 😂
Wirklich. Es lohnt sich wirklich damit zu beschäftigen und ich weiß, das das Thema sensibel und emotional ist aber beschäftige dich damit! Adam Smith hat Recht, dass dein persönlicher Wachstum am Ende des Tages auch anderen zu gute kommt!
Das ist schade, aber klingt logisch. Besonders das mit den unterschiedlichen Denkweisen trifft den Nagel auf den Kopf, finde ich. Und dass es ein neues System bräuchte sowieso.
Denkst du, man könnte mit den richtigen Argumenten auch Menschen überzeugen mehr an ein gemeinsames Füreinander zu glauben oder ist das einfach Utopie?
Was könnte man gegen Gier, Egoismus oder Neid in der Gesellschaft tun?
Denkst du, man könnte mit den richtigen Argumenten auch Menschen überzeugen mehr an ein gemeinsames Füreinander zu glauben oder ist das einfach Utopie?
Klar. Religionen haben das ja getan.
Das System besierte dabei auf ein "Glaubenssystem" wovon Menschen überzeugt waren.
Ich beschreibe das mit dem Konzept des "Framings" das in der Manipulationszene sehr bekannt ist. Dabei wird ein Rahmen geschaffen das aus Ünerzeugungen und Weltansichten geschaffen wurden und im Grunde nichts anderes sind als Interpretationen der inneren und äußeren Wahrnehmung.
Jeder Mensch verfügt über einen solchen Frame und hier gelten soziale Dynamiken die jetzt so langsam immer besser erwmforscht werden.
Zwei Menschen mit unterschiedlichen Frames weißden unterschiedliche Überzeugungen auf. In einer Interaktion kollidieren diese Frames und es kommt zu einen Framekampf.
Der Frame der näher an der Realität dran ist wird immer der dominante Frame sein. Hier unterscheidet ich auch Mann und Frau voneinander. Denn Männer waren viel stärker darauf angewiesen möglichst nah an der Realität zu sein, da Männer durch Effizienz überlebten. Frauen hingegen überlebten über soziale Dynamiken und die können auch mal irrationaler Natur sein.
Es wird also schwierig sein eine akzeptierte Realität zu übermitteln bei Themen wie Propaganda um Menschen moralisch möglichst schnell wehrfähig zu machen beschäftigt man sich genau damit. Es ist dabei wichtig die sozialen Dynamiken gut zu kennen. Selbstverständlich darf darüber nicht offiziell und zu viel gesprochen werden, da ansonsten der psychologische Drang zur selbstbestimmtheit aktiv wird und die Menschen die Narative nicht mehr annehmen.
Was würdest du tun, wenn du wüsstest, dass dich jemand etwas glauben lassen möchte und damit deine selbstbestimmtheit umgehen möchte? Auch das ist evolutionär in Menschen angelegt.
Die schwierigste Kränkung des Menschen bei der Suche nach Realität ist, ist die Tatsache, dass Gewissheit nicht existiert. Es gibt weder Gewissheit noch absolute Kontrolle. Es ist ein narzisstischer Gedanke der eigenen Grandiosität zu glauben man hätte alles unter Kontrolle oder 100% Gewissheit. Der Grandiose Narzissmus ist nach meinem Verständnis und meiner Interpretation deshalb evolutionärer Bestandteil der menschlichen Psyche. Er dient als Kompensation der fehlenden Kontrolle oder Ungewissheit um trotzdem noch stabil handlungsfähig zu bleiben und nicht in die Passivität zu verfallen.
Einige gehen sogar davon aus, dass der Mensch ohne Narzissmus wahrscheinlich nicht überlebt hätte. Die genauen Gründe habe ich noch nicht hinterfragt. Ich habe diese Information selbst einfach gefressen. Ich möchte aber auch das nochmal genauer ergründen.
Am Ende ist die Stabilität unserer Systeme von der Überzeugung im kollektiv abhängig. Ein 5€ Schein hat nur deshalb für dich einen Wert weil du glaubst damit auch morgen noch Brötchen kaufen zu können und andere glauben das auch. Es basiert auf Vertrauen der Funktionalität dieses Systems im Kollektiv.
Also im Grunde ist auch das eine "Überzeugung" was ist schon ein 5€ Schein? Streng genommen ist das auch nur ein Papierfetzen. 😅
Wow, das hast du so schön geschrieben! Ich stimme zu.
Das heisst für mich selbst wenn man alle Menschen von einer positiven Ideologie überzeugen könnte wäre das streng genommen eine Art Gehirnwäsche, da z.B. Realisten auch nicht immer positiv denken sondern eher logisch und Logik ist sehr wichtig, ist ja selbsterklärend warum. Und Menschen die negativ denken, können dann wenigstens noch positiv überrascht werden in einer Welt wo jeder unterschiedlich ist und denkt.
Also ist für mich das Fazit: Es wäre dämlich und langweilig, wenn alle gleich denken würden. Selbst wenn alle fröhlich sind und positiv denken würden. Dann gäbe es keinen Austausch von Meinungen und auch keinen Fortschritt. Denn alle würden ja gleich denken und niemand würde etwas hinterfragen um z.B. neue Schlüsse zu ziehen. Kurz gesagt wir würden verblöden. Denn wo es nichts zu bemängeln gibt, gibt es auch keine Weiterentwicklung.
Jetzt muss ich einfach an diesen einen Legofilm denken mit diesem "Hier ist alles super" - Lied. 😂
Ja Rationalität ist erstrebenswert allerdings ist es nunmal Tatsache die Realität nicht als ganzes vollumfänglich und seiner Komplexität erfassen zu können weshalb sich die Evolution auf psychologischer Ebene eben sehr viele Tricks hat einfallen lassen, damit wir eben nicht unter uns selbst zusammen fallen deshalb ist es zwar verlockend ins autistische Spektrum zu driften aber was machst du z.b. mit dem Restrisiko was du eben nicht unter Kontrolle hast?
Hier ist z.b. ein Gefühl wie Vertrauen als Kompensationsmechanismus sinnvoll. Vertrauen in andere, Vertrauen in dich selbst, vertrauen, dass alles gut wird. So bleibst du auch in schwierigen Situationen resilient und handlungsfähig. 👍
Wie eine große Familie. Jeder tut was für alle und alle für jeden. Eine Gesellschaft des Miteinanders.
Leider ist die große Mehrheit getrimmt auf ein System des Gegeneinanders. Das Leben wird verstanden als großes Monopolyspiel, in dem die gewinnen, die am meisten einkassieren. So ein Spiel geht natürlich nicht ohne Geld oder Geldersatz, es ist zentral für dieses Spiel.
Aber man könnte auch etwas ganz anderes spielen, ein anderes Leben leben. Eins, das nicht gegeneinander geht mit wenigen Gewinnern und vielen Verlierern, sondern miteinander zum Wohle von allen. Wo Freundschaft die übliche Beziehung zwischen Menschen ist und nicht Hierarchien von Macht.
Gar nicht!
Weil eine Gesellschaft ohne Geld, so unerreichbar wie sie ist, nicht vorstellbar ist!
Zumal sie völlig unrealistisch ist und niemals verwirklicht werden kann!
Sondern eine reine Träumerei ist - und nichts weiter!
Viel Glück!
Regilindis
Ich stelle mir vor, dass die Menschen dann sich gegenseitig unterstützen und untereinander tauschen wer auch immer was braucht, dass Häuser gemeinsam füreinander gebaut werden und alle regelmäßig gemeinsam Essen bei einem riesigen Buffet und jeder nett zueinander ist.
Und ich stelle mir vor, dass Menschen ihr Wissen teilen und sich untereinander halt in jeder Form austauschen ebenso materiell als auch interlektuell sowie emotional. Es gibt so vieles, das man teilen könnte, wenn man wollte. Ausserdem stelle ich mir vor, dass es dann keine Gier mehr gibt und keinen Egoismus.
So ist es zumindest in meiner Vorstellung. Wie es tatsächlich wäre kann niemand wissen ohne die Erfahrung.
LG
Nicht existenzfähig!
Das wurde zu "Ostzeiten" in der damaligen UdSSR versucht und scheiterte kläglich!
Soweit ich mich erinnere, wollte man in mehreren westsibierischen Dörfern den vollendeten Kommunismus testen, in dem alle Bedürfnisse des Menschen befriedigt waren und es keine offenen Wünsche mehr geben solle. Ich glaube, es war im Geschichts- oder Staatsbürgerkunde-Unterricht.
Die Menschen holten sich die Nahrungsmittel kostenlos im Überfluss aus den Läden und verfütterten es ihre Tiere, die sie noch hatten. An Konsequenzen oder Sinn dachten sie nicht!
Ich denke - da hast Du -leider- recht, wobei ich den Grundgedanken schön finde, zumal der Wert der Arbeit / zwischen verschiedenen Berufen(und damit die Bezahlung in Geld) z. T. völlig fasch und somit ungerecht bemessen wird.