Weshalb bestraft man mit einer Kapitalertragssteuer gerade die Kleinanleger, die für ihre Rente vorsorgen wollen?
Ich kann definitiv verstehen und bin auch dafür, dass Millionäre und Milliardäre, die ihr Geld in Aktien etc. investieren eine solche Steuer bezahlen und man kann sie von mir aus er erhöhen.
Aber weshalb dann auch für den Durchschnittsverdiener, der einfach nur privat vorsorgen möchte. Man sagt doch immer, man solle immer mehr für die Rente sparen, weil die Staatliche oftmals nicht reichen kann im Alter.
Weshalb macht man nicht unterschiedliche Steuersätze je nach Verdienst. Leute mit einem Verdienst bis 3.000 Euro NETTO pro Monat zahlen gar keine Kapitalertragssteuer. Mit bis zu 8.000 Netto 10 %. Mit bis bis 15.000 20 %. Und Spitzenverdiener evtl. 30-35 %. Sodass eben Kleinanleger nicht "bestraft" werden, dass sie Geld anlegen.
Was haltet ihr davon?
Die Steuersätze wären nur als Beispiel gedacht. Kann man im Detail ja drüber streiten.
9 Antworten
Weshalb macht man nicht unterschiedliche Steuersätze je nach Verdienst. Leute mit einem Verdienst bis 3.000 Euro NETTO pro Monat zahlen gar keine Kapitalertragssteuer. Mit bis zu 8.000 Netto 10 %. Mit bis bis 15.000 20 %. Und Spitzenverdiener evtl. 30-35 %. Sodass eben Kleinanleger nicht "bestraft" werden, dass sie Geld anlegen.
Viel zu kompliziert. Dann muss mit mal jeder eine Steuererklärung machen, der Kapitalerträge hat.
Den Freibetrag auf 10.000€ pro Jahr erhöhen und gut ist. Dann kann die Abgeltungssteuer auch gerne auf 35%.
Es war auch schon 2008 ein Problem. Merz erster Wahlkampf gegen Merkel wollte die Steuererklärung auf dem Bierdeckel. Nur weil es seit dem schlimmer wurde, ist das kein Argument für eine weitere sinnlose bürokratische Auflage.
Es war bis 2008 definitiv ein Problem, es hat für erheblich Arbeitsaufwand gesorgt, die Einführung der KapESt war ja mit einer dieser Gründe
Ja, aber heute wäre es einfacher. Die Banken melden dann halt unter der SteuerID die gesamten Einkünfte und nicht nur freigestellte.
Dann macht eben jeder eine Steuererklärung. Was ist das Problem? Viele freuen sich glaube ich, wenn sie auch in anderen Dinge Geld zurückbekommen. Manche machen es nicht, obwohl es sich lohnt.
Bringt es den Kindern in der Schule bei, wie man so etwas macht, und gut ist. Aber nein, man lernt ja lieber die Geschichte von Göttern, die vor 1000 Jahren gelebt haben sollen...
Was ist das Problem?
Weil der Deutsche schon genug Anträge in seinem Leben ausfüllt. Da muss man nicht auf Krampf noch mehr Bürokratie schaffen.
Was ist das Problem?
Elster, das Problem ist einzig und allein Elster ._.
(okay und vielleicht noch, dass man in der Schule null dazu lernt)
Und einer, der von seinen Kapitalerträgen leben kann, und gar keinen Nettoverdienst hat, zahlt dann auch 0? Und das weil er Millionen auf dem Konto hat.
Ich finde, dass die Kapitalertragssteuer kollektiv für alle erhöht werden sollte.
Warum? Weil außer „Risikobereitschaft“ und ein bisschen Recherche keine Leistung erbracht wird. Erarbeitetes Einkommen wird viel höher besteuert als selbst arbeitendes Geld.
Entweder man senkt die Einkommenssteuer auf das gleiche Niveau der Kapitalertragssteuer oder man erhöht die Kapitalertragssteuer auf die Höhe der Einkommenssteuer (oder darüber hinaus).
Man sollte Anlagen und Einkommen aus meiner Sicht trennen. Die Altersvorsorge sollte nicht über Spekulation abgesichert werden, für die wenig Leistung erbracht wird, sondern über ein stabileres Vorsorgesystem. Sprich Abschaffung von Privatversicherungen und damit die verpflichtende Einzahlung aller Bürger*innen in die gesetzliche Kasse. Und oben drauf die finanzielle „Aufrüstung“ der Vorsorge durch Schuldenaufnahme und geregeltere Investitionen sowie die Bekämpfung von Vermögens- und Einkommensungleichheit. Dann bräuchte keine Person auf private Anlagen angewiesen sein in der Hoffnung auf ein stabilen Vermögensaufbau in der Zukunft.
Naja, Geld in einen ETF oder in Aktienfonds anzulegen, ist jetzt nicht unebdingt spekulativ. Doch auch diese werden ja dadurch bestraft.
Und ja, ich finde auch, alle sollen einzahlen in die GKV. Gesundheit ist für mich jeder gleich.
Naja, Geld in einen ETF oder in Aktienfonds anzulegen, ist jetzt nicht unebdingt spekulativ
Ist es auch nicht zwangsläufig. Ich habe einfach auf liberale Argumente zurückgegriffen, die unter anderem dadurch dieses System rechtfertigen. Hab ich vielleicht nicht unmissverständlich genug kommuniziert.
Und ja, ich finde auch, alle sollen einzahlen in die GKV. Gesundheit ist für mich jeder gleich.
👍
Aber das ist ja der Sinn, man investiert in etfs etc um eben NICHT darauf angewiesen zu sein Leistung erbringen zu MÜSSEN, sondern selbst zu entscheiden ob man arbeitet oder nicht. Kapitalgeber sollte man abschaffen
Der größte Teil der Durchschnittsverdiener gibt fast das gesamte Einkommen für Lebenserhaltungskosten aus. Für die Bereiche wohnen, Ernährung, Bekleidung usw. Wie soll ein Durchschnittsverdiener bitte mit dem Geld, welches nicht da ist, Vermögen aufbauen oder in Aktien investieren?
Darüber hinaus steigt die Sparquote rasant mit dem Einkommen. Bei den unteren 21-30 % liegt die Sparquote im Minusbereich.
Herzlichen Glückwunsch - Investitionen, sparen und Kapital anlegen fließen eher den Gutverdienenden zu, die auf Rücklagen in Aktienfonds nicht angewiesen sind.
Erarbeitetes Einkommen wird viel höher besteuert als selbst arbeitendes Geld.
Das stimmt nicht, da auch die Kapitalgesellschaft bereits rund 30% steuern gezahlt hat. Zusammen mit der Abgeltungssteuer kommt man so auf knapp 50% Steuerbelastung auf die wertschöpfung der Kapitalgesellschaft
Im Hinblick auf den Höchststeuersatz auf Einkommen ist die Kapitalertragssteuer niedriger. 26% im Verhältnis zu über 40% Einkommenssteuer ist recht niedrig, findest du nicht? :)
Aber klar, bei kleinem Einkommen wäre das nicht zwangsläufig so - das habe ich nicht bedacht.
Weshalb macht man nicht unterschiedliche Steuersätze je nach Verdienst.
Das hatte wir bis 2008. Vor Einführung der Abgeltungssteuer Unterlagen die Kapitalerträge dem persönlichen steuersatz. aktiengewinne bei denen zwischen Anschaffung und Verkauf mehr als 1 Jahr gelegen hat, gab es allerings idr keine Besteuerung. Für Dividenden galt das Halb/teileinkünfte Verfahren um die Belastung mit Körperschaftsteuer/Gewerbesteuer auszugleichen und eine doppelbesteuerung entgegenzuwirken.
Die Einführung der Abgeltungssteuer war dann im Grunde eine steuerermäßigung für alle Zinseinnahmen, eine kleine Steuererhöhungen für Dividenden von gut verdienern und eine größere Steuererhöhungen von normalverdienern und für Geringverdiener ist es im Grunde bei gleichen geblieben.
Grund ist, das man mit Abgeltungssteuer etwas schlechter gestellt ist als man mit dem spitzensteuersatz und teileinkünfte verfahren wäre. Hat man vorher schon den spitzensteuersatz gezahlt war die Steuererhöhungen gering, war der grenzsteuersatz bisher niedriger war die Steuererhöhung entsprechend größer. Wessen Grenzsteuersatz unter 25% liegt bei dem bleibt es bei Anwendung der günstiger Prüfung auch jetzt dabei.
Aktiengewinne werden nun aber fast für alle deutlich stärker besteuert da bisher eben oft gar keine Steuer angefallen ist.
Die Kapitalertragssteuer wird von den Banken abgeführt, die deine Kapitalerträge verwalten. Das sind keine Steuerbehörden, die können nicht dein Einkommen einbeziehen.
In der Sache finde ich Dein Anliegen ja ganz richtig, dass Anlageformen, die der privaten Altersvorsorge und nichts anderem dienen, mit einem höheren Freibetrag ausgestattet sein sollten. Es könnte dies vielleicht via Erstattung über die Steuererklärung geschehen, wo die Kapitalerträge sowieso zu benennen sind und eine Prüfung fachlich auch möglich ist? Keine Ahnung.
Aber, wie schon geschrieben wurde: will Politik das? Merz will Kleinanlegern und Kleinverdienern nichts Gutes, der hat nur seine Millionärsfreunde im Sinn und Fokus seines politischen Interesses.
Die Kapitalertragssteuer wird von den Banken abgeführt, die deine Kapitalerträge verwalten. Das sind keine Steuerbehörden, die können nicht dein Einkommen einbeziehen.
Das man die wieder veranlagt und man die Kapitalertragsteuer als Vorauszahlungen anrechnen wäre ja kein Problem
War bis 2008 auch kein Problem.
Und durch digitalisierung wäre das heute viel einfachere