Werkstatt für behinderte Menschen mit System wie in der Schule?
Wäre so etwas gut, wenn so etwas gemacht werden würde?
Also in ersten Jahr würde man mit dem ganz leichten Aufträgen beginnen z.B. Schwämme verpacken oder ähnliche leichte Aufträge.
in 2. Jahr wären die Aufträge etwas schwieriger.
Also jedes Jahr immer etwas schwierigere Aufträge.
Ab dem 6. Jahr Versand z.B. bestellte Artikel verpacken, je nachdem, was Kunde XY bestellt hat und das es verschickt wird.
In 10. Jahr gäbe es die schwierigsten Aufträge, die es in einer WfbM geben kann, also für die ganz fitten.
Danach würde man auf dem ersten Arbeitsmarkt kommen.
Wenn betreffende Menschen die etwas schwierigen Aufträge nicht schaffen, würde man bei dem vorigen Aufträgen bleiben, wo man alles noch schaffen kann, also keine Unterforderung und auch keine Überforderung.
Was meint Ihr? Wäre ein solches Modell gut? Würden noch mehr fitte Leute es auf dem ersten Arbeitsmarkt schaffen?
4 Antworten
Nein, denn die Leute dort sind einfach verschieden. Es gibt Leute mit guter Auffassungsgabe, die auch nicht zwingend eine Intelligenzminderung haben. (Meine Nachbarin arbeitet z.B. in einer WfbM und ist nicht geistig behindert, als Autistin fühlte sie sich auf dem ersten Arbeitsmarkt aber massiv überfordert und andere würden nie über die ersten Stufen kommen, weil sie vielleicht auch gar nicht lesen können. Um am Beispiel meiner Nachbarin zu bleiben. Sie würde die Stufe 10 schaffen. Aber dann wäre sie auf dem ersten Arbeitsmarkt und genau dort, wo sie sich eben nicht wohlfühlt. (Sie hat es probiert). Ich kann mit ihr ganz normal schreiben, sprechen und über alles mögliche reden. Weil sie mich kennt und weil wir dann alleine sind.
Es ist durchaus auch vorher schon absehbar, wo die Reise hingehen könnte. Schließlich waren ja alle vorher auch in einer Schule. Die Wahrscheinlichkeit, dass nun plötzlich krasse Sprünge gemacht werden, wenn die auch vorher nicht gemacht wurden, ist dann eher gering. Und auch Leute mit Intelligenzminderung sind ja nicht doof. Auch hier merken viele, wenn etwas nicht klappt und das führt dann zu Frust. Insbesondere wenn man vorher im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung war, dann folgte der Unterricht ja vorher schon nicht einem genauen Lehrplan sondern den Fähigkeiten des Schülers.
Als jemand der mit körperlicher Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeitet sage ich mal so: Der ist kein Zuckerschlecken. Und auch wenn man einen super Betrieb hat (den ich z.B. habe). Es gibt Dinge, die zu gewissen Zeiten erledigt werden müssen und oft sind auch andere auf die Erledigung einer Arbeit angewiesen.
Kleines (anderes) Beispiel: Wir haben hier ein Café, welches von der Lebenshilfe betrieben wird. Im Cafe arbeiten überwiegend Leute mit geistigen Einschränkungen und Leute im Autismus-Spektrum. Daneben aber natürlich auch Leute ohne Behinderung, oftmals mit entsprechenden Ausbildungen in sozialen Berufen. Der primäre Punkt dieser Personen ist die Anleitung. Die Sachen dauern dort länger. Jedem, der dort essen geht, ist das bekannt. Genauso, wie es mitunter unter den Mitarbeitern zu spontanen Emotionsausbrüchen kommt. Das funktioniert dort, weil es eben bekannt ist. Wenn aber im "normalen" Café der Mitarbeiter plötzlich anfängt zu weinen, weil er vielleicht das Geschirr abräumen soll, dann würde das unter den Gästen eher zu verwirrten Blicken führen und parallel den Betrieb aufhalten. Denn dieses Café hat einen Personalschlüssel, wir man in in einem "normalen" Café nie finden würde. Und ja, die Mitarbeiter mit Behinderung arbeiten halt nicht auf dem ersten Arbeitsmarkt.
Bei geistig Behinderten gibt es kaum eine Steigerung, oder einen Lernfaktor.
Noch nicht einmal du, der ja meines Wissens nach nicht geistig behindert ist, lernst etwas dazu und stellst seit Jahren hier immer und immer wieder die gleichen Fragen.
Und körperlich behinderte Menschen sind auch kaum dazu in der Lage, sich sehr viel weiter körperlich für eine bestimmte Arbeit zu steigern.
Ich denke, aktuelle Werkstätten haben schon ihren Sinn wie sie sind.
Zumindest hat noch keiner der 2 Werkstattleiter die ich kenne mal zu mir gesagt, obwohl wir öfters über den Job quatschen gesagt, dass die Werkstatt in der und der Art geändert werden müssten.
Meist wird nur erzählt, dass die Auftragslage schwer ist.
Keine Ahnung.
Das müssen die Betroffenen unter sich ausmachen.
Ich gebe aber zu bedenken dass es vielleicht zu Mobbing kommen könnte wenn es so deutliche Klassenunterschiede gibt.
Das kann mann so nicht machen nicht jeder Behinderung ist gleich