Warum sind so viele gegen eine Wehrpflicht?
ich lese oft was von einer Wehrpflicht aber viele sagen
"meine Kinder gebe ich dafür nicht her", "wir brauchen eine andere Regierung", "Niemals kämpfe ich für dieses Land", "Ich geh nicht für euch sterben", "welche Demokratie sollen wir bitte verteidigen"
etc etc.
Ich positionieren mich aber pro Wehrpflicht weil ich es für wichtig halte, ein starkes Militär zu haben, Menschen Disziplin beizubringen, kämpfen zu können und wehrfähig zu sein.
viele bezeichnen mich deswegen als Kriegstreiber aber ich will in kein Land einmarschieren, ich will kein reich aufbauen ich will bei keinem Krieg mitmachen. ich will einfach ein starkes Militär für den Fall der Fälle dass wir nicht überrannt werden und dann alles weg ist, Freiheit weg, Demokratie weg, Sicherheit weg.
wie seht ihr das?
ich bin btw auch keine 60 sondern gen Z falls jemand sagt dass das nur alte Leute so sehen
16 Antworten
Wenn es schon Militär geben müsse, dann doch eine qualifizierte, modern ausgerüstete Berufsarmee.
Zu meiner Zeit gab es noch die Wehrpflicht, ich hätte angeblich die Musterung verweigert, das war eine hohle Drohung des Kreiswerersatzamtes.
Ich habe denen meinen Antrag auf den Tisch gedonnert und Zivildienst gemacht.
Denn selbst als BW-Sanitäter wird man an der Waffe ausgebildet.
Dann ist es ebenso.
Berufe lassen sich bewerben und attraktiver gestalten.
Was für ein Name... https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bundeswehr-Attraktivit%C3%A4tssteigerungsgesetz
Was spricht gegen ein EU-Heer?
Naja, als junger Erwachsener hat man einfach andere Pläne, als sich ein Jahr lang herum kommandieren zu lassen. Das kann man schon verstehen, finde ich.
Auch philosophisch ist es fragwürdig, wie viel Sinn es macht, sein Leben zu riskieren, für eine von Menschen erfundene Sache (ein "Land").
Andererseits kann es die Sache aber auch einfach wert sein. Je mehr man sich die Weltpolitik so anschaut, desto eher bekommt man das Gefühl, dass Deutschland eben doch etwas besonderes und schützenswertes ist, wofür es sich lohnen könnte, zu kämpfen.
Aber braucht man in Zeiten von Drohnen und Kampfjets wirklich noch so viele Fußsoldaten? Reichen unsere Berufssoldaten, die das aus Überzeugung machen, nicht aus?
Aber braucht man in Zeiten von Drohnen und Kampfjets wirklich noch so viele Fußsoldaten?
Zeige mir mal, wie eine Drohne oder ein Kampfjet, den du irgendwo auf dem Schlachtfeld hinstellst, anfängt diesen Flecken Erde eigenständig zu verteidigen und sich z.B. ein Schützenloch zu graben oder eine Deckung zu suchen, damit er nicht vom nächstbesten Artillerieschlag zerstört wird.
Reichen unsere Berufssoldaten, die das aus Überzeugung machen, nicht aus?
Die reichen schon jetzt nicht aus für die Anforderungen, die an die Bundeswehr gestellt werden. Die Bundeswehr bekommt nicht genug geeignete Bewerbungen.
Genau da soll ja die Wehrpflicht helfen. Es hat noch nie jemand davon gesprochen, Wehrpflichtige in einen Auslandseinsatz zu schicken! Aber wer seinen Wehrdienst geleistet hat, hat den schlimmsten Teil des Soldatenseins, nämlich die Allgemeine Grundausbildung, schon hinter sich und hat danach gesehen, dass es in dem Verein gar nicht so übel ist. Der Soldatenberuf ist für ihn also viel interessanter, als für jemanden der die Bundeswehr nur aus der Zeitung kennt. Die Wehrpflicht ist in erster Linie ein Nachwuchsförderprogramm!
Im Ernstfall kann man die Verteidigung nicht an paar Profis delegieren. Da sollte jeder wissen, wie herum man eine Waffe trägt. Die dient ja auch dem Koch zum Selbstschutz und nicht immer als Angriffswaffe.
Eine Grundausbildung deckt auch Schwächen auf - selbst bei Leuten, die sich für Rambo halten.
Reichen unsere Berufssoldaten, die das aus Überzeugung machen, nicht aus?
du musst die Drohnen auch von irgendwoher abschießen. und Versuch mal 300k Drohnen von 181.150 Soldaten abschießen zu lassen
"wie seht ihr das?"
Allgemeine Wehrpflicht in Friedenszeiten ist eine totale Geldverschwendung und schafft im Sinne der Effizienz auch kein starkes Militär.
Hingegen zufällige einzelne Leute dazu zu verpflichten eine ausführliche Ausbildung und anschließend regelmäßig an verpflichtenden Ertüchtigungsübungen teilzunehmen (im Sinne einer selektiven Pflicht) klingt für mich nach einer moralischen Totalkatastrophe.
> "Niemals kämpfe ich für dieses Land", "Ich geh nicht für euch sterben", "welche Demokratie sollen wir bitte verteidigen" <
Viel Spaß mit der Truppenmoral, wenn du diese Einstellung mit Zwangsrekrutierung zu heilen versuchst.
Deutschland befindet sich in einem Konflikt mit Russland, der sich zu einer Krise ausweiten könnte. Materielle Unterstützung an die Ukraine wäre in diesem Fall deutlich kostengünstiger und auch langfristig vernünftiger.
Ich meinte lediglich, dass eine allgemeine Wehrpflicht Sinn ergeben kann, wenn bereits ein Krieg die Souveränität des Staates bedroht - zuvor gibt es wenig Grund nicht in eine stabile Wirtschaft und Berufssoldaten zu investieren.
Wieso ich dagegen bin? Weil Leute ihren eigenen Weg gehen und sich bewusst dafür entscheiden sollen
Und wie viele Menschen, denkst du, machen sich Gedanken darüber wie attraktiv ein wehrloses Land für einen Nachbarn ist, der bereits gezeigt hat dass er willens ist, politische Ziele mit Gewalt durchzusetzen?
Oder könnte es nicht doch sein, dass diverse Menschen sich im Nachhinein vielleicht doch eine Wehrpflicht gewünscht hätten, wenn einer von Moskau eingesetzten neuen deutschen Übergangsregierung angewiesen wird, sie möge doch bitte alles Andersdenkende unterdrücken, damit die nächsten ach-so-demokratischen Wahlen um Himmels willen keinen Regierungswechsel bewirken?
Grundsätzliche Überlegung:
dass ein Land über so viele Möglichkeiten der Verteidigung verfügen muss , die nötig sind, das steht außer Frage - man kann sich nicht ständig allein auf andere Partner verlassen und sich einbilden, man muss selber gar nichts beitragen oder nur sehr wenig
die Frage ist: wie kommt man dorthin
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Wehrpflichtige, das ist in meinen Augen billiges Kanonenfutter - man schickt im Grunde genommen zwangsrekrutierte junge Leute ins Kriegsgetümmel für ein lausiges Taschengeld, während zuhause die Generäle mitsamt ihrer Entourage ihre Pläne im Sandkasten aushecken und sich selber aus dem Staub machen, wenn es auch zuhause knallt - schau dich mal in unserer Geschichte um, dann verstehst du vielleicht, was ich meine - das war nur noch ein "rette sich, wer kann"
je weniger Soldaten kosten, desto höher ist das Risiko, dass sie als "Billigware" verheizt werden - es fällt leicht, sie Gott-weiß-wo und wofür auch immer, einzusetzen, denn der finanzielle Aufwand ist nicht hoch und dann spielt es auch keine Rolle, wenn die Ausrüstung mehr als minderwertig und mangelhaft ist (das ist die zweite Stufe in die Misere)
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die Politiker müssen immer wieder damit konfrontiert werden, dass Kriegsspiele sehr sehr teuer sind, dann überlegt sich so mancher, ob es nicht doch besser wäre, einen anderen, friedlicheren Weg zu suchen - für mich ist das eindeutig der bessere Weg - dafür gibt es keinen Beleg? Schau dir die US-Armee an - da funktioniert das schon seit Anbeginn der Unabhängigkeit von UK - war das jemals ein Nachteil ? Nein !
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ich bin nicht gegen eine Grundausbildung - sie sollte aber für alle gelten - jedoch höchstens 6 Monate (keine Verlängerung) - das Schulwesen muss dafür umgestellt werden (Jahresanfang und -ende) - das dauert ein wenig, aber so viele Leute auf einmal können ja eh nicht ausgebildet werden - hier wäre zumindest in den Anfangsjahren die Freiwilligkeit zu begrüßen - wer dann länger bleibt, bekommt eine ordentliche Bezahlung und diverse Anreize sollen ebenfalls geboten werden wie z.B. Bevorzugung bei der Vergabe von Studienplätzen und Finanzierung eines solchen Studiums - Schützenvereine (sofern es noch welche gibt) sollten mehr gefördert werden - es ist allemal schon gut, wenn jemand weiß, wie man mit einem Gewehr richtig umgeht, sodass nicht jeder Versuch damit mit einer Kugel im eigenen Bein endet - natürlich müssen auf der anderen Seite solche Aktivitäten dann einer größeren Kontrolle unterzogen werden - braune Wehrsportgruppen können wir nämlich nicht brauchen
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die Politiker sollen mal so richtig ihr Gehirn anstrengen und einen guten, strategischen Plan/Programm ausarbeiten ohne den alten Kasernenmief und ohne den alten Klimbim, (da leben noch viele alte Haudegen gedanklich im vergangenen Jahrtausend, so in den Zeiten des alten Kaiser Wilhelm ) - für die Dienstzeit gutes Geld - dann ist auch die Akzeptanz höher
Und woher soll die kommen, wenn sich niemand für die Bundeswehr interessiert?
Früher haben sich die meisten Berufssoldaten aus ehemaligen Wehrpflichtigen rekrutiert. Die haben nämlich erstens gemerkt, dass der Laden doch nicht so schlecht ist und hatten zweitens schon den schlimmsten Teil des Soldatenlebens (AGA) hinter sich.
Der Wehrdienst hat für die Bundeswehr eine ähnliche Funktion wie die Jungmusikanten für den Erwachsenen-Musikverein.