Warum sind die Finnen den Russen gegenüber so negativ eingestellt?

10 Antworten

Nicht nur die Finnen, fast alle Nachbarn der Russen sind nicht gut auf sie zu sprechen.

Die Russen sollten sich generell mal fragen, warum denn keiner der Nachbarn freiwillig mit ihnen zusammen sein will, sondern es ungern sieht, durch den russischen Faschismus und die Mafiabande im Kreml sowie ihrer undisziplinierten und wodkabesoffenen Soldateska unterworfen, unterdrückt, vergewaltigt, ermodet und ausgeplündert zu werden. Was haben die Russen denn zu bieten außer Unterdrückung, Gewalt, Ausbeutung und Armut?


Das hat (wie so oft) historische Gründe.

Finnland war in früher längere Zeit zwangsweise unter russischer Herrschaft (gehörte damals zum Russischen Kaiserreich) und die Russen sind nicht unbedingt bekannt dafür gewesen, nationale Minderheiten in ihrem Riesenreich zu fördern oder mit Samthandschuhen anzufassen (davon können z.B . auch die Polen und die Balten ein Lied singen).

Dann gab es noch von November 1939 bis März 1940 den sogenannten Winterkrieg zwischen Finnland und der ehemaligen UdSSR, wo sich die Finnen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die sowjetischen Invasoren (überwiegend Russen) zur Wehr setzen mussten. Das alles ist natürlich nicht postiv im finnischen Nationalgedächtnis in Erinnerung geblieben.

Das ständige Drohen und Säbelrasseln des heutigen Russlands tut natürlich sein Übriges zur Gesamtsituation....


Otaku19995  09.06.2025, 20:12

Fairerweise muss man sagen, dass das mit der repressiven Politik gegenüber den nationalen Minderheiten auf das heutige Russland und die spätere Sowjetunion zutrifft, auf das alte Zarenreich und die die frühe Sowjetunion (vor Stalins alleinherrschaft) allerdings nur bedingt.

Z.B. schaffte es im 18. und 19. Jahrhundert sehr viele Baltendeutsche in herausgehobene Positionen im russischen Staatsdienst, wo sie teilweise unter den wichtigen Positionen gemessen daran, dass sie nicht einmal 1% der Bevölkerung dieses Reichs ausmachten sogar deutlich überrepräsentiert waren.

Das gilt für das Zarenreich durchaus auch für andere Minderheiten, wenn auch nicht für alle, denn im Besonderen mit den Polen und Litauern hatten die Zaren immer ein Problem (was unter anderem an deren Katholizismus lag, der im Zarenreich ein Feindbild darstellte, was für andere Konfessionen/Religionen nicht so stark galt.).

smartguy92  09.06.2025, 20:29
@Otaku19995

Fairerweise muss man sagen, dass das mit der repressiven Politik gegenüber den nationalen Minderheiten auf das heutige Russland und die spätere Sowjetunion zutrifft, auf das alte Zarenreich und die die frühe Sowjetunion (vor Stalins alleinherrschaft) allerdings nur bedingt.

Das mag schon sein. Nichtsdestotrotz gab es auch schon zur Zarenzeit diverse Versuche, die finnische Kultur und Sprache im Großherzogtum Finnland (das in Sonderstellung zum Russischen Reich gehörte) zurückzudrängen und die Leute dort nach Möglichkeit zu "russifizieren". Allerdings ist das niemals richtig gelungen.

In der UdSSR war das ganze tatsächlich noch extremer. Da versuchte man z.B. das Baltikum komplett zu "russifizieren", indem man dort zahlreiche Russen zwangsweise ansiedelte. Die Nachwirkungen dieser Politik sind heute noch spürbar: so sind in allen drei baltischen Staaten 20-25% der Gesamtbevölkerung ethnische Russen bzw. russischstämmig.

Z.B. schaffte es im 18. und 19. Jahrhundert sehr viele Baltendeutsche in herausgehobene Positionen im russischen Staatsdienst, wo sie teilweise unter den wichtigen Positionen gemessen daran, dass sie nicht einmal 1% der Bevölkerung dieses Reichs ausmachten sogar deutlich überrepräsentiert waren.

Das ist natürlich richtig! Deutsche bzw. Deutschstämmige waren damals in vielen Ländern, so auch in Russland, aus verschiedenen Gründen ziemlich hoch angesehen. So gab es im zaristischen Staatsapparat im Laufe der Zeit relativ viele hochrangige Militärs oder Beamte, die nachweislich baltendeutscher Herkunft waren.

Das gilt für das Zarenreich durchaus auch für andere Minderheiten, wenn auch nicht für alle, denn im Besonderen mit den Polen und Litauern hatten die Zaren immer ein Problem (was unter anderem an deren Katholizismus lag, der im Zarenreich ein Feindbild darstellte, was für andere Konfessionen/Religionen nicht so stark galt.).

Korrekt. Der radikale Katholizismus der polnischen Bevölkerung war der russischen Obrigkeit stets ein Dorn im Auge und unter anderem deswegen hat man die Polen auch besonders hart angefasst und regelrecht unterdrückt.

Ich würde sagen dass die meisten Länder Russen gegenüber negativ eingestellt sind. Einfach aufgrund deren Art.

Seltsamerweise sind mehrere Länder die an Russland angrenzen nicht gut auf Russland zu sprechen.

Vielleicht liegt es an Russland und seiner Politik.... vielleicht.....

Mal überlegen, wegen der 100 Jahre autokratischer Herrschaft der russischen Zaren in Finnland zwischen dem ausgenhenden 18. Jahrhundert und dem 1. Weltkrieg und dem sowjetischen Überfall auf Finnland im November 1939 und dem anschließenden "Winterkrieg", bei dem sich die Sowjetunion die Karelische Landenge mit Viipuri/Wyborg einverleibte?

Nebst permanenter russischer militärischer Drohgebärden und dem Überfall Russlands auf den Ukrainischen Nachbarn 2022?