Warum hatten Boomer so wenig Kinder?
Mit einer höheren Geburtenrate hätte die Rentenversicherung weniger Probleme.
7 Antworten
Für uns Boomer gab es eine tolle Erfindung: Die Pille. Man konnte S..x haben ohne schwanger zu werden.
Und es gab so Frauen wie mich. Angeregt durch die Frauenbewegung habe ich mich beruflich verwirklicht. Mann und Kinder kamen in meinem Lebensplan nie vor. Geheiratet habe ich dann zwar doch noch, aber erst vor sechs Jahren (ich bin 62).
Ich bin völlig deiner Meinung.
Das eine schließt das andere nicht aus.
Meine Frau und ich haben immer voll gearbeitet - überwiegend in Führungspositionen - und dabei zwei Kinder groß gezogen.
Heute genießen wir unseren Ruhestand nach insgesamt über 90 Arbeitsjahren und erfreuen uns an unseren Enkeln :-)
Ich wollte nie Kinder haben. Ein Hausfrauen- und Mutterdasein habe ich mir nie vorstellen können. Bei meiner Mutter (Nur-Hausfrau) habe ich gesehen, wie trist das ist. Außerdem wollte ich mein eigenes Geld verdienen.
Es ist sicher vom Beruf abhängig, aber wenn man in der Buchhaltung mehr tun will wie Löcher in Rechnungen stanzen, dann muss man es sich abgewöhnen, auf die Uhr zu gucken. Monats-, Quartals-, Jahresabschlüsse, Umsatzsteuervoranmeldungen, Gehälter, Sozialabgaben ... Da fällt schon mal die ein oder andere Überstunde an. Über Weihnachten/Silvester hatte ich nie frei. Meist habe ich sogar an Heiligabend und Silvester bis abends im Büro gesessen. Ein oder mehrere Kinder haben einfach nie in mein Leben gepasst. Und ich hätte nie gedacht, dass ich mal heirate - bis mir vor 10 Jahren mein Mann über den Weg gelaufen ist :)
Keine Kinder zu haben ist und war die richtige Entscheidung für mich. Ich bedaure da nichts! Alle Mütter mögen Frauen sein - aber deshalb sind noch lange nicht alle Frauen Mütter. Und es ist gut, dass wir das heute entscheiden dürfen und nicht mehr zu Kinder-Küche-Köter verurteilt sind (wer geht heute noch in die Kirche?)
Die sog. Boomer sind die Generation vor dem sogenannten Pillenknick. Die Eltern der Boomer hatten noch keine Antibabypille, die Boomer selbst hatten die aber schon, und daher weniger Kinder bekommen als ihre Eltern.
Gute Erklärung.
Das was ich jetzt schreibe geht einen Schritt weiter dürfte jedoch auch Sinn ergeben.
Die Antibaby Pille löst Depression, Ängste, Schlafstörungen, Reizbarkeit aus, beim nehmen und absetzten. Wenn das auch die Babys betrifft (wenn Pille) dann mal abgesetzt wird, erklärt es den Anstieg an psychischem Stress und die Antidepressivawelle?
Und da die Antidepressiva einen Gewöhnungseffekt haben, kam hier so manches ins Rollen, das wieder gelöst werden muss? Machen wir hier alle großflächig unser Gehirn kaputt? Okay im Weltkrieg wurde Meth verteilt und Alkohol ist auch schädlich. Doch wäre es nicht sinnvoll als Gesellschaft hier wieder gesünder zu werden, meine Standartantworten sind hier Ernährung, Sport, Schlaf, keine Drogen.
Die gängige Erklärung „Pillenknick“ ist etwas zu einfach gehalten - demografische Prozesse haben niemals nur eine Ursache und der Einfluss der Pille auf die Entwicklung der deutschen Bevölkerung wird sehr überschätzt.
https://www.donaukurier.de/archiv/die-legende-vom-pillenknick-4088260
Einen Babyboom inklusive "Knick" der Geburtenraten gab es in fast allen entwickelten Ländern. Aber nicht immer gleichzeitig.
In Deutschland sinken die Geburtenraten schon deutlich länger: Der Trend ist 150 Jahre alt und hat seine Ursachen sogar noch früher, in der Industrialisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Seitdem ist eine Umwälzung der Wirtschafts- und Lebensweise, der Medizin, der Arbeitswelt und vor allem der Geschlechterrollen in Gang, die zunächst die Sterblichkeiten und dann die Kinderzahlen pro Frau sinken ließ.
Ausführlich kannst du das z.B. hier nachlesen:
https://www.grin.com/document/124134
Alles Gute für dich!
Weil die Politik seinerzeit total versagt hat. Familienförderung wäre angebracht gewesen, steuerliche Anreize u.s.w. Hätte man damals alles sehen können, was irgendwann zwangsläufig eintreten muss. Leider hat die Politik den Kopf in den Sand gesteckt. Wie so oft ...
Hatte Generation Baby Boomer den Familienförderung und steuerliche Anreize und Generation X nicht mehr? Was genau meinst du?
Ich meine den so genannten "Pillenknick" als Erklärung für den seinerzeit einsetzenden erheblichen Abfall der Geburtenraten
Ah okay, dass dann da die Politik dafür sorgt dass es dennoch anreize für Kinder gibt. Z. B. So wie in der Industrialisierung wo Arbeiter 12 Stunden Arbeitstage hatte und keiner mehr zum Poppen kam und es dann so geregelt wurde dass der Mann mehr verdient als die Frau damit Mann arbeitet und Frau sich um Kinder kümmert. Oder eine andere Lösung.
Vermutlich hat sich doch herumgesprochen, wie heftig es manchmal mit Kindern werden kann....
und das Armutsrisiko wollte auch niemand so gern eingehen. Wir haben drei Kinder bekommen.
Also "das Soll" bereits übererfüllt ;o)
Rein aus Interesse, mit 62 bist du ja jetzt bald am Ende deines Berufslebens, hast du für die Zeit nach dem wo du scheinbar deine gesamte Energie und Hingabe reingesteckt hast, genug um dein Leben zufrieden weiter zu leben ?
Und außerdem, waren deine beruflichen Ziele so ambitioniert, dass in deine Lebensplanung kein Platz für Kinder war, oder war das eine reine Bequemlichkeitsentscheidung ?
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Brauchst mir auch nicht antworten, wenn die Fragen unangebracht oder zu persönlich ist.
Ich fände es einfach interessant zu hören, weil ich mir in dem Bezug schon sorgen über meine Zukunft mache.
Auch ich verfolge ambitioniert berufliche Ziele, jedoch sehe ich bei mir Platz für Kinder und auch das Bedürfnis danach.