Warum gibt es Leid und Unrecht, wenn Gott alles vorbestimmt hat?

9 Antworten

Dass Gott die Zukunft bereits kennt, bedeutet nicht, dass wir keinen freien Willen haben. Deshalb sind einige Aspekte der Determinismustheorie einfach falsch.

Wir haben einen freien Willen. Ich kann mich z. B. entscheiden, ob ich mir nachher noch einen Kaffee zubereite (Fairtrade natürlich... ;-) oder mir einen Tee hole oder vielleicht auch ein alkoholfreies Bier. Es ist meine freie Entscheidung, die ich zu treffen haben und treffen werde...


chrisbyrd  29.12.2024, 06:51

Ein paar Gedanken dazu, warum Gott Leid zulässt:

Die Bibel beschreibt im 1. Buch Mose, dass die ersten Menschen am Anfang im Garten Eden in quasi paradiesischen Zuständen gelebt haben. Sie hatten aber schon die Freiheit, die wir heute auch haben: Mit oder ohne Gott leben zu wollen. Irgendwann haben sie sich dazu entschieden, ihr eigenes Ding zu machen und ohne Gott leben zu wollen (bzw. sie wollten sein wie Gott). Auch wenn das nicht ganz einfach zu verstehen ist und durchaus viele Fragen bleiben, aber alles Negative und Böse wie Tod, Krankheit, Schmerz, Leid usw. war das Ergebnis dieser Entscheidung und gewollten Trennung von Gott.

Trotzdem hat Gott die Menschen nicht verlassen, obwohl das vielleicht verdient gewesen wäre. Er hat einen Rettungsanker ausgeworfen, dass sie Menschen, die an ihn glauben, wieder zu ihm finden können. Dafür ist Jesus Christus am Kreuz gestorben, dass die, die an ihn glauben und um Vergebung ihrer Sünden bitten, erlöst werden und das ewige Leben geschenkt bekommen. Wenn man überlegt, dass das Leben nach dem Tod ewig und für immer dauert, sind vielleicht die negativen Dinge, die wir hier erleben, nicht mehr ganz so schlimm (wenn natürlich noch schlimm genug). Aber auch hier zwingt Gott wieder niemanden: Jeder kann entscheiden, ob er nach dem Tod bei Gott sein möchte oder nicht...

Zur Frage, warum Gott Leid zulässt, finde ich auch die Argumentation des folgenden Artikels sehr interessant: Die Warum-Frage - Gott und das Leiden auf der Welt

Ich denke, die Menschen sollten sich weniger fragen, warum Gott Leid zulässt. Ich finde, wir sollten uns eher fragen, warum die Menschen Leid zulassen.

Menschen sind an Leid schuld, nicht Gott. Es ist die Schuld einiger Menschen, dass andere z.B. hungern. Im Krieg hungern z.b. Menschen, aber den Krieg haben die Menschen begonnen. Auch wenn sich die Regierung eines Landes nicht genug um die eigene Bevölkerung kümmert, kann es zu Armut und Hunger kommen. Daran sind dann also auch Menschen schuld.

Wenn alle Menschen nach der Nächstenliebe handeln würden, so würde es keinen Krieg geben und alle Menschen würden satt werden.

Ich bin Christ. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Hallo Elida,

gem. der Bibel gibt es weder ein Schicksal, noch hat Gott Wesen erschaffen, die schlecht handeln! Gott hat Menschen gemacht, die ihm ähnlich waren und am Anfang ohner Fehler und Makel waren. Das änderte sich aber, als sich die Menschen von Gott unabhängig machten und nicht mehr bereit waren, auf ihn zu hören. Wie kam es dazu?

Nun, Gott gab uns von Anfang an den freien Willen. Warum aber hat er das getan? Bedenke bitte, dass der Mensch nicht mit einer programmierten Maschine zu vergleichen ist! Gott hätte zwar grundsätzlich die Macht dazu, die Menschen zum richtigen Handeln zu zwingen, doch spielt er diese Macht nicht aus. Er wünscht sich, dass Menschen freiwillig das Richtige tun und nicht aus einem Zwang heraus. Für ihn sind Menschen keine Marionetten, die an seinen Fäden hängen!

Willensfreiheit im biblischen Sinn bedeutet nicht, dass man das Recht hat, nach eigenem Gutdünken zu entscheiden, dass aber immer die grundsätzliche Möglichkeit besteht, anders zu handeln, als es Gott will. Das ist ein großer Unterschied!

Mit anderen Worten: Gott räumt dem Menschen zwar die Möglichkeit ein, eigene Entscheidungen treffen zu können, verschont ihn aber nicht vor den Folgen, die sich aus seinen (möglicherweise verkehrten) Entscheidungen ergeben.

Um es noch einmal auf den Punkt zu bringen: Willensfreiheit bedeutet nicht, dass Gott es dem Menschen gestatten würde, seinen Willen völlig frei auszuleben und schlechte Dinge zu tun. Er räumt ihm aber dennoch die Möglichkeit dazu ein! Allerdings: Missbraucht der Mensch seine Freiheit, dann hat das unweigerlich auch Folgen -- für sich und für andere.

Der Mensch ist in gewissem Sinn eine nicht berechenbare Größe und zwar nicht per se durch den freien Willen, sondern erst durch dessen Missbrauch!

Es war die individuelle Entscheidung der ersten Menschen, sich ganz bewusst für den Missbrauch ihrer von Gott verliehenen Freiheit zu entschieden! Der Fehler kann also niemals beim Schöpfer liegen! Er hatte alle Voraussetzungen für ein gut funktionierendes Leben im Paradies geschaffen. Und das hätte für immer so bleiben können!

LG Philipp

Moin,

nein, es ist auch nicht verstehbar weil es nicht logisch konsistent ist.

Die Aneignung der natürlichen Spiritualität des Menschen durch Transformation in konditionierte, also behauptungs- und regelbasierte Ideologiesysteme seitens bestimmter Individuen und derne Gruppierungen entwickelt zwar eine scheinbare Bedeutung und Macht durch die Erfüllung psychologischer Basisbedürfnisse; der Versuch einer positivistischen Erfassung / Formatierung des Nicht-Formatierbaren muss aber zwangsläufig für diejenigen, denen einfach nur "glauben" zuwenig ist und unter dem intellektuellen Leistungsniveau liegt immer in Widersprüchen enden - wie das bei formalisierten Systemen immer der Fall ist,- selbst in der Mathematik.

Diese Widersprüchlichkeiten werden bei "Intensiv-Gläubigen eben ausgeblendet, da sie nicht nach Wissen, sondern nach Gewissheit streben.

Mit allem Respekt,- aber es gilt die alte Erkenntnis: Wissen kennt Grenzen und lehrt deshalb auch Bescheidenheit - Glauben lehrt Gewissheit und deshalb Hybris.

Kurzform: Wissen kennt Grenzen - Dummheit nicht.

Religionen (als konditionierte Transformation von menschlich-spirituellen Antwortbedürfnissen in Verkündigungssysteme) sind eine der ältesten organisierten Dienstleistungen seit der Mensch den aufrechten Gang erlernt hat.

Gruß

  1. Freiheit des Willens und das Böse:
  • In 2. Mose 13,17 wird erwähnt, dass Gott das Volk Israel auf einem längeren Weg durch die Wüste führt, um ihnen die Freiheit zu lassen und zu prüfen, wie sie sich entscheiden. Hier zeigt sich, dass Gott den Menschen zwar führt, ihnen aber auch Freiheiten lässt.
  • Galater 5,13 betont, dass "zur Freiheit" die Menschen berufen sind, aber diese Freiheit nicht dazu genutzt werden soll, "das Fleisch" (also das Böse) zu befriedigen.
  1. Leiden und Wachstum:
  • In Römer 5,3-4 steht: „Und nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, wissen wir doch, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung.“
  • Jakobus 1,2-4 spricht davon, dass Prüfungen den Glauben stärken: „Haltet es für reine Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet, weil ihr wisst, dass die Prüfung eures Glaubens Ausdauer bewirkt. Lasst aber die Ausdauer ihr vollendetes Werk tun, damit ihr vollkommen und vollendet seid und keinen Mangel habt.“
  1. Gottes Plan und die Freiheit des Menschen:
  • In Jesaja 55,8-9 heißt es: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr. Sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über eure Gedanken.“
  • In Römer 8,28 wird gesagt: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind.“ Das deutet darauf hin, dass Gott auch in schwierigen und schmerzhaften Situationen einen größeren Plan verfolgt.

Diese Bibelstellen zeigen, dass die menschliche Freiheit, das Leiden als Möglichkeit zur geistlichen Reifung und Gottes größerer Plan trotz des Bösen in der Welt zentrale Themen im christlichen Glauben sind.

Amen

falls du mehr fragen hast frag gerne