wieso schuf gott satan?

24 Antworten

Hallo pecica,

die oftmals aufgestellte Behauptung, Gott wüsste alles, stimmt nicht mit der Bibel überein. Wenn Gott z.B. bereits bei der Erschaffung des Menschen im Voraus gewusst hätte, welche späteren Entwicklungen es in Verbindung mit dem Satan eintreten würden, dann müsste man ihm berechtigterweise vorwerfen, er sei grausam. Das ist jedoch nicht der Fall!

Man muss hier eine Wichtige Unterscheidung treffen: Gott besitzt aufgrund seiner Allmacht zwar die Fähigkeit, alles zu wissen, er macht jedoch von dieser Fähigkeit nicht überall und zu jeder Zeit uneingeschränkt Gebrauch. In einem Bibellexikon heißt es dazu:

"Wenn es Gott unter gewissen Umständen gefällt, von seinem uneingeschränkten Vorherwissen wahlweise und in beliebigem Umfang Gebrauch zu machen, hat bestimmt weder ein Mensch noch ein Engel das Recht, zu ihm zu sagen: „Was tust du?“ (Hi 9:12; Jes 45:9; Da 4:35). Es geht daher nicht um die Frage der Fähigkeit, d.  h. darum, was Gott vorhersehen, vorherwissen und vorherbestimmen kann — denn „bei Gott .  .  . sind alle Dinge möglich“ (Mat 19:26)  —, sondern darum, ob Gott es für angebracht hält, etwas vorherzusehen, vorherzuwissen und vorherzubestimmen, denn „alles, was er Lust hatte zu tun, hat er getan“ (Ps 115:3)".
(Quelle:"Einsichten über die Heilige Schrift" Band 2, Seite 1247).


Wie hier angedeutet wird, macht Gott wahlweise von seinem Vorherwissen Gebrauch. Das bedeutet, dass er beschließen kann, nicht alle Taten seiner Geschöpfe vorherzuwissen. Es gibt viele Beispiele in der Bibel, die eindeutig zeigen, dass Gott bestimmte Ereignisse und Entwicklungen nicht vorhersah. Das heißt jedoch nicht, dass Gott dazu nicht in der Lage gewesen wäre, doch macht er von seiner Fähigkeit des Vorherwissens nur selektiv Gebrauch.

Dazu ein Beispiel: Stell Dir vor, jemand schaut sich die Aufzeichnung eines Fußballspiels an. Er könnte zwar sich schon zuvor das Ergebnis ansehen, doch mag er sich dafür entscheiden, sich zuvor das gesamte Spiel erst einmal anzuschauen. Ebenso hat Gott in vielen Situationen abgewartet, welche Entwicklungen sich ergeben würden (ohne diese vorher zu kennen) und hat erst dann entsprechend darauf reagiert.

Dass er sich jeweils so und nicht anders entschieden hat, gibt uns als Menschen nicht das Recht, dies zu bewerten und zu beurteilen. Jedenfalls handelt Gott niemals verwerflich oder ungerecht, heißt es jedoch in der Bibel über ihn: "Der FELS, vollkommen ist sein Tun, Denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es kein Unrecht gibt; gerecht und gerade ist er" (5. Mose 32:4). Wir als Geschöpfe Gottes sollten uns also niemals anmaßen, an der Gerechtigkeit Gottes zu zweifeln. Eines sollten wir nämlich niemals vergessen: Die Fähigkeit, Dinge moralisch zu bewerten und zu beurteilen haben wir schließlich nicht aus uns selbst, sondern von Gott erhalten. Dies demütig anzuerkennen, macht es uns leichter, manche der Handlungsweisen Gottes zu verstehen oder zu akzeptieren.

LG Philipp

an Philipp59

Was soll dieser Zeugen-Jehovas-Kram hier? Das ist doch alles zusammenphantasiert.

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OK, du bist offensichtlich religiös, und ich akzeptiere das.

Dennoch macht es Sinn, darüber nachzudenken, ob wirklich alles so ist, wie es eine religiöse Lehre behauptet.

Es liegt also ganz an dir, ob du manche Dinge auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten möchtest oder nicht.

Auch die Autoindustrie stellt nicht nur Autos her, sondern unterzieht diese auch einem Crashtest und sonstigen Belastungstests. Wenn Autos denken könnten, dann würden sie vermutlich auch darüber nachsinnen, warum der Autohersteller diese "furchtbar bösen" Tests geschaffen hat.

Aus noch einer anderen Betrachtung heraus kannst du auch darüber nachdenken, wer wohl für die "bösen" Gedanken verantwortlich ist, die hin und wieder auch in deinem Kopf vorkommen. War es der Teufel? Wenn ja, woher kommen dann die "guten" Gedanken? Von Gott? Wenn ja, wo bleiben dann deine eigenen Gedanken?

Oder könnte es sein, daß der Mensch alleine für seine Gedanken verantwortlich ist, egal, ob diese gut oder böse sind? Wenn ja, welchen Sinn macht es dann noch, einem vermeintlichen Teufel alles Böse in die Schuhe zu schieben?


DXMklvw,  Wenn ja, wo bleiben dann deine eigenen Gedanken?

das ist eine gute Schlußfolgerung!

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Ich habe für mich erkannt, dass Satan die dunkle Seite "Gottes" ist und "Gott" sehe ich als das alles seiende Sein, also das Leben selbst und dieses hat sowohl eine dunkle als auch eine helle Seite und es gilt für das Leben, seine dunkle Seite durch Bewusstwerdung zu überwinden.

Sehe ich jedenfalls so - kurz gesagt.

Gott hat Satan nicht erschaffen.
In Vers 4&5 der Schöpfungsgeschichte steht "da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht".
Finsternis steht für Satan und Gott hat die Finsternis nicht geschaffen, sie ist einfach da.
Dass Gott die Finsternis Nacht nennt, symbolisiert, dass er über Satan/das Böse herrscht (klingt komisch, ist aber so).