Steffen Baumgart: Was ist von seiner Aussage über die AfD zu halten?
HSV-Trainer Steffen Baumgart ist in der DDR geboren und hat sie erlebt. Er wurde 1972 in Rostock geboren, als er 18 Jahre war, gab es die Wiedervereinigung. In der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" gab er über die Erfolge der Rechtsaußen-Partei AfD folgende Aussage:
Eine funktionierende Demokratie zeichnet sich auch dadurch aus, dass man sich mit Leuten auseinandersetzen muss, die vielleicht keine gute Idee von der Demokratie haben.
Weiter:
Die AfD sei kein Phänomen des Ostens, es gebe sie auch im Westen. Baumgart, 52, wurde in Rostock geboren, erlebte als Jugendlicher die Spätphase der DDR und spielte auch nach der Wende in diversen Ostvereinen. Das Erstarken der rechtspopulistischen Partei im Osten sei ein Versagen der Politik im Umgang mit den Menschen dort. Viele würden sich »nicht abgeholt fühlen«. »Es sind nicht alles nur Idioten, die die AfD wählen.«
Und:
Wenn man dann höre, was man alles nicht könne, »dann ist doch klar, dass den Leuten der Frust kommt. Und wenn dich dann einer in deinem Frust abholt, dann ist das leider der Nährboden für den größten Scheiß. Das haben wir schon einmal erlebt«, sagte Baumgart und ergänzte: »Dass man das vergisst, dass das viele in der Politik vielleicht unterschätzt haben, das ist für mich das Erschreckende.«
Ich selbst bin HSV-Fan und sage: Nein Baumi, jeder, der die AfD wählt, ist für mich ein I****. Es gibt auch andere Parteien, die man wählen kann. Sowas macht Baumi mir nicht sympathisch, obwohl ich ein leidenschaftlicher Fan jenes Vereins bin, den er gerade trainiert - und dabei den Erwartungen nicht gerecht wird. Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich kein einheimischer Deutscher bin, sondern ein Sohn einer tamilischen Familie, die seit fast 40 Jahren in Deutschland lebt.
6 Antworten
Nein Baumi, jeder, der die AfD wählt, ist für mich ein I****.
Das sagt ja Baumgart ebenso; nur nicht so drastisch wie Du. Er hat sich als Gegner der AfD geoutet...
Meiner Meinung nach, weil er in der Öffentlichkeit steht: Vermeidung von Shitstorms, Angst vor einem Arbeitsplatzverlust, Abkehr von einer 'rechten' Schubladisierung, lebt seit Jahrzehnten im Westen, war noch zu jung für eine DDR-Erfahrung wie ältere Ossis dies waren etc. pp. - Es können viele Gründe sein....
Es kann aber auch seine ehrliche Meinung sein!
Nur: Wir können nicht in die Köpfe anderer sehen...
Gruß Fantho
"Und wenn dich dann einer in deinem Frust abholt, dann ist das leider der Nährboden für den größten Scheiß."
Wenn die anderen Parteien in dem Moment die Bürger nicht ansprechen, gibt es keinen Grund,
"Es gibt auch andere Parteien, die man wählen kann."
zu wählen.
Ich bin auch Ostdeutsche.
Und mich regt das ewige Gejammer hier auch auf.
Man soll mal aufhören, für alles den Westen verantwortlich zu machen.
Da hört man: der und der haben das und das in den 90ern gesagt.
Ich war auch arbeitslos nach der Wende. Und da wurde ich in fragwürdige Kurse verpflichtet vom Arbeitsamt. Dort bekam ich von frustrierten und verbitterten Ossis gesagt, ich solle mich mal ab machen in den Westen und ihnen nicht den Arbeitsplatz wegnehmen.
Also sind Ossis auch nicht nur die armen Opfer!
zu den drei Aussagen:
Stimme ich zu
Stimme ich teilweise zu
Stimme ich zum größten Teil zu
Da hat Steffen Baumgart durchaus recht mit seiner Meinung...
Wenn man dann höre, was man alles nicht könne, »dann ist doch klar, dass den Leuten der Frust kommt.
Ähnliches hat auch Gregor Gysi einmal gesagt: "Das größte Problem nach der Vereinigung war, daß der Westen nicht aufhören konnte zu siegen..."