Sollten psychische Erkrankungen in der Schule verpflichtend thematisiert werden?
Was ist Eure Meinung dazu?
10 Antworten
Nein. Irgendwo hört der Bildungsauftrag des Staates dann doch auf.
Ich meine, dass es den Rahmen des Lehrplanes schlichtweg sprengt. Die Schule ist nicht dafür da über sämtliche Gefahren im Leben aufzuklären
Nein.
Sinn und Ziel der Schulbildung ist die Vorbereitung auf Ausbildung, Studium und Beruf.
Nicht mehr und nicht weniger.
So etwas wie „Allgemeine Lebenshilfe“ ist nicht Aufgabe der Schulbildung – dafür sind die Eltern zuständig.
Und wer mehr darüber wissen will, muss halt entsprechende Beratungsstellen aufsuchen.
Nein, was denn noch alles?
Die Schule ist kaum in der Lage Basiswissen und Basisfertigkeiten zu vermitteln.
Ich denke auch nicht, dass es gut wäre.
Die Kinder und Jugendlichen benutzen heute schon so viele Ausdrücke, deren genaue Bedeutung und vor allem auch Ursachen sie gar nicht so genau kennen (können).
Wem es tatsächlich mal jemandem nicht gut geht, dem wird unterstellt, er buhle nur um Aufmerksamkeit.
Wenn jemand verstorben ist z.B. ist man heute nicht mehr normal traurig, sondern gleich depressiv....
Die Kinder und Jugendlichen haben irgendwo Halbwissen aufgeschnappt und diagnostizieren sich ja schon mit Freude selber oder auch andere. Der eine hat bestimmt auch Borderline, wer sehr schlank ist...ist garantiert magersüchtig...usw.
Das war vor 20 Jahren schon so, als meine Tochter damals auf einer Klassenfahrt gleich Bulimie diagnostiziert bekam, weil sie sich übergeben hat. Ihr war tatsächlich schlecht und übel, warum auch immer. Aber den Stempel Bulimie hatte sie weg.
Das grenzt schon beinahe an Mobbing. Hinter nahezu jedem Verhalten wird eine Erkrankung oder Störung vermutet. Der eine hat garantiert ADHS....der nächste hat dies...ach ja...und die vielen Narzissten nicht zu vergessen. Wird auch gerne *genommen*.
Wer sich für psychische oder auch psychiatrische Erkrankungen interessiert, der kann ja googlen und sich auf seriösen Seiten selber Wissen aneignen. Oder ganz altmodisch in die Leih-Bücherei gehen / Stadt-Bibliothek.
Ansonsten müßte man auch über Ernährung unterrichten, Zuckerkonsum, Süßgetränke, Coffeiin Drinks, Drogen....Diabetes, Übergewicht, Zahngesundheit und und und...
Ich sage deswegen Nein, bloß nicht noch mehr in den Fokus stellen.
Nein,
Dann müsste man sich viele andere Erkrankungen thematisieren. Das ist nicht wirklich Sache einer Schule. Außerdem sind dafür Lehrer auch i.d R. nicht qualifiziert. Ich hatte im Rahmen der Physioausbildung damals Krankheitslehre (mit diversen Erkrankungen). Meine Lehrerin im Bereich Psych/Neuro war im Hauptberuf Psychiaterin. Die kannte sich aus. Das wäre aber weit über das Wissen eines Lehrers an einer allgemeinbildenden Schule gegangen. Zumindest, wenn man den jeweiligen Erkrankungen dann auch einigermaßen gerecht werden will und nicht nur sagen möchte, dass sie existieren. (Und wir sind bei weitem nicht extrem in alle Details gegangen).
Bei uns in der Schule konnte man im Bio Unterricht mal Referate zu eigenen Erkrankungen halten. Das war interessant und ich behaupte mal, dass das größeren Mehrwert gehabt hat, als wenn das die Lehrerin gemacht hätte. Eine Mitschülerin hat z.B. als Diabetikerin damals über Diabetes berichtet. Vieles davon hätte unsere Bio Lehrerin nicht gewusst. (Ihre eigene Aussage damals). Genauso ist es mit allen Erkrankungen.
Warum meinst du, dass psychische Gesundheit nicht so wichtig ist, dass es verpflichtend sein sollte? Menschen sterben davon und in Deutschland sind ein Viertel aller Personen an Depressionen erkrankt. Und Rund 1/3 Zeigen Symptome einer Essstörung.