Sind Politik und Medien gleichgeschaltet?
Mir kommt es sehr oft so vor.
Früher, sagen wir vor etwa zehn Jahren, war das völlig anders; so zumindest habe ich das Empfinden. Die Medien haben eigentlich die Pflicht, die Regierung kritisch zu hinterfragen
9 Antworten
Sind Politik und Medien gleichgeschaltet?
Nein. Aber desto weiter man sich von der Mitte der Gesellschaft entfernt, umso weniger ist man natürlich einverstanden mit allem, was in der Mitte passiert. Das Problem liegt also eher bei einem selbst.
Die einfache Antwort: Nein.
Die ausführliche Antwort: Es ist schwer, das kurz zu erklären. Gute kurze Aufklärung gibt ein Teil des Buchs "Propaganda" von Alexandra Bleyer. Dieser angenehm geschriebene Hundertseiter ist allgemein sehr zu empfehlen, um das Medienwirrwar unserer bewegten Zeit zu verstehen und einzuordnen.
Das Optimum gipfelt in der Fähigkeit zur Meinungsbildung. Außerdem haben die Medien eine Kritik- und Kontrollfunktion. Sie geben den Mitgliedern einer Demokratie die Möglichkeit zur Kritik an den Machtträgern, indem sie Opposition und anderen Interessengruppen öffentliches Gehör verschaffen.
Ja eigentlich sollte es so sein aber vieles ist leider anders als es sein soll
Das würde ich nicht sagen.
Ja, und zwar durch den Einfluss den werbende Kunden (also Anzeigenkunden, oder die Auftraggeber von Radio- oder Fernsehwerbespots) auf die Medien haben. Dort kommt das Geld her und wer zahlt bestimmt auch.
So kommt es, dass gewisse Medien tendenziell eher pro links / anti rechts und andere eher pro rechts / anti links berichten, weil die großen Anzeigenkunden entsprechende Wünsche äußern. In den USA ist das noch viel deutlicher zu sehen als hier, aber auch hier trifft das so zu. Wenn ein Bericht den Wünschen der größten Anzeigenkunden zuwiderläuft, wird er nicht gedruckt bzw. ausgestrahlt.
Es gibt überhaupt keine „rechten“ Massenmedien mehr. Sie sind alle links-grün. Hier im Thread hat jemand einen Anteil der Journalisten aufgezeigt. Dort kommen Rechte überhaupt gar nicht mehr vor.
Ich nehme an, du beziehst dich auf das Diagramm, das der User Nectovelin gepostet hat. Allerdings sehe ich hierauf, dass Grüne und Linke zusammen auf 47% kommen. Allerdings gebe ich dir recht, dass das schon ein außerordentlich hoher Wert ist, vor allem wenn man dann noch die SPD mit reinrechnet, womit man dann auf ganze 63% kommt.
Allerdings spielt es keine Rolle, welcher Partei sich die Journalisten zugeneigt fühlen, sondern wie gesagt, eher welche Parteien von den großen Anzeigenkunden unterstützt werden. Und da gibt es schon noch einige, die dem konservativen politischen Spektrum zuzurechnen sind (z.B. Focus, FAZ, Welt, Bild, etc.).
Das ist mir nicht nur bekannt, sondern habe es oben in der Diskussion schon angedeutet. So sollte es sein, so ist es aber überhaupt nicht in der Praxis heutzutage.