Neidkultur in Deutschland?

6 Antworten

Der Begriff "Neidkultur" ist m.E. ein Begriff der Reichen oder der Politiker, die deren Interessen vertreten. Dieser Begriff ist im Grunde ein "Totschlag-Argument", d.h. wenn man diesen in die Disksussion einführt, muss man nicht mehr argumentieren, warum es in Ordnung sein soll, das Reiche immer reicher werden und die Chancen auf Wohlstand für Normalverdiener, selbst für Leute aus dem Mittelstand immer schlechter werden.

Viele Menschen, die etwas Durchblick haben und nicht mehr ganz so jung sind, haben sehr wohl mitbekommen, das Letzteres so ist und verlangen, dass der Kuchen etwas besser verteilt wird. Das ist kein Neid, sondern eine berechtigte Forderung derer, die das Nachsehen haben.

In USA gibt es diesen Trend schon sehr lange. Wer es genauer wissen will, kann es hier schreiben.

Gottseidank lassen sich aber wirklich kluge Köpfe von dem Vorwurf der Neidkultur nicht beeinflussen.

Ich finde eher, Deutschland hat ein "Neid-Unterstellungs-Problem", oder keien Ahnung wie man es nennen möchte.

Sobald man jemanden der erfolgreicher ode reicher ist wegen etwas kritisiert, kommt "bist ja nur neidisch". Sobald man jemanden aus den sozialen Medien kritisiert, ist man "ja nur neidisch".

Klar gibt es neidische Menschen. Wenn man aber bedenk dass der häuftigste Grund für Reichtum keineswegs eigene Leistung ist, sondern die meisten reichen Menschen sind reich weil sie reich geboren werden ohne selbst ewas dafür getan zu haben, dann darf (und sollte, finde ich) man das auch kritisieren können. Weil es nicht durch Neid motiviert ist, sondern dur das Gefühl von Ungerechtigkeit.

Insofern, "der ist ja nur neidisch" ist für mich nur ne schöne Ausrede um sich nicht mit Kritik auseinandersetzen zu müssen, um Kritik einfach vom Tisch fegen zu können ohne sich damit beschäftigen zu müssen. Wenn man mich fragt, haben wir ein "Neid-Unterstellungs"-Problem, kein "Neid-Problem".

Dieser Merz ist doch nur neidisch auf Bürgergeldbezieherinnen.

Ja, aber nicht nur Deutschland, sondern überall in der Welt.

Menschen sind verdorben und nur wenige sind wirklich gut.

Reichen bzw. vor allem Superreichen ihren Reichtum nicht zu gönnen, hat nichts mit Neid zu tun. Das ist ein vollkommen normales Verhalten, denn niemand braucht zwei Yachten oder mehrere Luxushäuser.

Die allermeisten Reichen haben auch nix für ihren Reichtum getan. Die meisten haben geerbt und wissen nicht wie ein "normales" Leben aussieht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Intensive Beschäftigung mit der menschlichen Psyche