Merkt Ihr auch des Öfteren, dass deutsche Dialogbücher zu ausländischen Filmen einfach nur mies verfasst wurden?

3 Antworten

das ist leider so, dass sehr viel Witz aber auch andere Emotionen etc. beim Übersetzen auf der Strecke bleiben. Nur ist es aber auch so, dass um das wirklich zu verstehen das bloße Lernen einer anderen Sprache leider nicht ausreicht.

Man muss sich auch mit der Kultur befasst haben.

ein schönes Beispiel:

in Episode 4 der 2. Staffel wird Raj die Ehre zu Teil im Pepole Magazine veröffentlicht zu werden. als einer von 30 jungen Wissenschaftlern unter 30 Jahren, die weltbewegende Entdeckungen tätigten.

Sheldon grattilierte ihm dann lustlos mit den Worten: "Herzlichen Glückwunsch zu deinem dreißig dreißig Dingsbums"

Man sollte dazu wissen: 30-30 (Thirty Thirty) ist ein sehr weit verbreitetes US Munitions Kalliber. so was wie deren Version von 08-15

das habe ich auch erst gelernt, als Vanessa sich darüber kaum vor Lachen einbringen konnte.


Kulle2024 
Beitragsersteller
 03.02.2025, 14:41

Stimmt, aber das ist echt schon krass wie manches dadurch wirklich auch so völlig einen anderen Sinn bekommt. Gar nicht erst zu sprechen von der Wirkung eines Films / einer Serie etc. auf das Publikum.

Vielleicht machst du bekanntere Beispiele, die Filme sagen mir nichts🤷‍♂️

Verallgemeinern kann man die Behauptung nicht


Kulle2024 
Beitragsersteller
 01.02.2025, 14:33

Das mache ich gerne.
Ich denke "The Simpsons" oder "Alle unter einem Dach" (Steve Urkel) sagen dir etwas... ?
Gut, das sind zwar Serien. Doch es ist egal was wir da nehmen. Ganz ehrlich wird, wenn etwas Internationales ins Deutsche übersetzt wird, einfach oft nur Schrott von unfähigen Dialogbuchautoren produziert. Wo haben die ihren Beruf erlernt oder sind das allesamt Dilettanten, die für Sprache kein Verständnis geschweige denn Feingefühl haben? Und die Liste ist lang von miesen Fehltritten. Sei es beim Film oder bei Serien.
Und dabei geht es mitnichten um Dinge, die wir Deutschen nicht raffen würden (landestypische Kalauer etc.). Nein, die banalsten Dinge werden einfach dahingerotzt. Ganz nach dem Motto: 'Friss oder stirb - aber merkste eh nicht, du dummer Konsument. Reicht also so... .'

Und bei "Mes nuits sont plus belles que vos jours" ist es mir ganz arg aufgestoßen, nicht nur, da ich französische Filme eh hauptsächlich im Originalton schaue, sondern, da dadurch die Story - Deutsch synchronisiert - völlig anders wirkt und einfach nicht den Flair herüberbringt, den der Film tatsächlich hat.

SimonvonSirene  01.02.2025, 20:10
@Kulle2024

Allein schon wegen der Synchronisation geht es oft nicht anders denke Ich.

Viele Sprachen brauchen mehr Worte, um den Inhalt zu vermitteln, oder sind ausgeschmückter als deutsch, aber es geht im Wesentlichen um das Tempo und Lippensynchronisation; mich würde mehr stören, wenn diese nicht übereinstimmen, da mir DAS sofort auffällt.

kleines Beispiel: Shoot him --> erschießt ihn

da sehe Ich jedes Mal wie ein M gesprochen wird, man hört aber N

das stört wenn man Acht gibt ;)

Kulle2024 
Beitragsersteller
 03.02.2025, 20:36
@SimonvonSirene

Was du bzgl. der Lippensynchro ansprichst, schließe ich mich dir zu 100% an. Das ist auch für mich krass schlimm und ich bekomme dann ad hoc "Hummeln im Hintern" und werde voll aggro.

Doch abgesehen davon ist die deutsche Sprache ja doch jene, die sich durch besonders viele Ausdrücke etc. bemerkbar macht, sich allerdings auch sehr knapp, und auf den Punkt gebracht, halten kann.

Zudem ist mein Empfinden, dass man bspw. bei "Mes nuits sont plus belles que vos jours" keinen großen Wert mehr auf die Genauigkeit legte, sobald sich ein Schauspieler mit dem Rücken zur Kamera befunden hat. Weil: Fällt ja eh nicht großartig auf... .

Und - wie ich schon - beim Erstellen der Diskussion - bemerkt habe: Unsere deutschen Synchronsprecher waren damals richtig gut, doch sind eben für diesen Film viel zu falsch gewählt worden.

"Mes nuits sont plus belles que vos jours" ist wirklich ein (im Original) sehr ruhig gesprochener (erzählter) Film, der sich durch die echten Stimmen von Dutronc / Marceau erst richtig wahrnehmen lässt, wenn es darum geht, was er aussagen will mit seiner Handlung. Und das wird leider in der deutschen Synchronfassung gänzlich kaputt gemacht durch die zu hart und abgeklärte Stimme Brückners. Wobei ich mich gar nicht erst wage, die "neu" synchronisierten Filmpassagen zu erwähnen, die völlig daneben sind. Ganz abgesehen davon, dass einen dadurch auffällt wie einst enormst "gekürzt" wurde. Das Schlimmste jedoch: Man kann sich (vielleicht noch) mit der Zeit an Brückners Stimmarbeit gewöhnen, wird dann aber - wie per Schleudertrauma - aus der Handlung herausgerissen, da diese unfähige Stimme erklingt, die (zuvor fehlende Szenen) nachsynchronisiert hat.

Glaub' mir: GANZ SCHRECKLICH!