Warum ist deutsches Film/Fernsehen so schlecht?
Seit ich denken kann, finde ich deutsche Produktionen in Film und Fernsehen einfach nicht gut. Ausnahmen bestätigen die Regel. Alles steht und fällt mit den Dialogen mMn. Kein Mensch redet dieses emotionslose saubere Hochdeutsch. Ich frage mich wirklich wie diese Dialoge entstehen und wie dekadent man sein muss das nicht zu erkennen? Haben die an ihren Kunstschulen noch nie "echte" Menschen gesehen?
6 Antworten
Es gibt etliche gute Filme über die deutsche Geschichte z. B. Der Untergang oder Der Baader Meinhof Komplex. Gerade bei geschichtlichen Filmen gibt es etliche großartige Filme.
Die Werbung, die dahinter steckt, kann vieles vermasseln. Ansonsten finde ich persönlich, dass die Produktion professionell gestaltet wird.
Die Deutschen haben gewöhnlich relativ wenig schauspielerische Begabung. Das hängt auch mit ihrer Ehrlichkeit zusammen. Sie sind ein ernstes, arbeitssames Volk ohne Neigung zu theatralischem Verhalten, zu Posen und Manipulationen. Man merkt es deutschen Schauspielern meist an, daß sie schauspielern. Es gibt wirklich nur wenige wirklich gute deutsche Schauspieler.
Heutige deutsche Filme und Serien haben etwas Nüchternes, Blasses, jenen charakteristischen, wortkargen deutschen Bierernst, durch den sich etwa "Tatort"-Serien so kalt anfühlen lassen.
Typische Dialoge in solchen Serien klingen etwa so:
A: (bierernst, mit kalter, abgehackter Stimme) "Haben Sie den Notar informiert?"
B: (nach kurzem, tiefernsten Räuspern) "In der Tat."
A: (mit unverändert ernster, sonorer Stimme) "Dann werden Sie von meinem Anwalt zu hören bekommen."
Keine Sprachwitze, seine Situationskomik wie in Hollywood-Schinken, kein Klamauk, nichts Geistreiches, "sans génie et sans esprit" würde der Deutschenverächter par excellence Nietzsche wohl wieder einmal feststellen müssen.
Das war nicht immer so und es gibt auch heute noch Ausnahmen. Aber die Tendenz ist mehr als auffällig. Früher hatten wir geistreiche Humoristen wie Heinz Rühmann, Heinz Erhardt und in den 80ern noch geniale Zeitgeist-Karikaturisten wie Otto Waalkes oder auch überraschend phantasievolle Werke wie die Verfilmungen von Michael Endes "unendlicher Geschichte". Heute ist dergleichen selten geworden und der deutsche Humor bleibt auf dem Niveau von billigen Penis-Witzen à la Stromberg stehen, während die früher so reiche deutsche Phantasie heute gänzlich ausgestorben zu sein scheint. Nur noch dieser blasse Naturalismus, Übernüchterung, Bierernst und linksextreme Propaganda. Die "Kultur" der jetzigen BRD ist so langweilig und phantasielos wie deren neomarxistische Ideologie.
Berechtigte Frage. Das war früher anders. In der Weimarer Republik hatten wir die großen Filmkunstwerke von Lang und Murnau. Auch in der Bonner Republik entstanden interessante Filme und wir hatten Schauspieler wie Klaus Kinski und Otto Waalkes.
Dieser langweilige, bierernste Naturalismus etwa derzeitiger Krimis in Kombination mit den hölzernen Dialogen ist mittlerweile leider wirklich zu einer Art negativem „Markenzeichen“ für bundesdeutsche TV-Produktionen der Gegenwart geworden. Es ist zwar nicht alles gleich schlecht, aber die Tendenz ist nicht zu übersehen.
Ein Grund mag vielleicht in dem liegen, was die Rechten den „Seelenmord am deutschen Volk“ durch neomarxistische Schuld-Ideologen nennen. Die deutsche Seele darf sich nicht mehr schöpferisch ausleben, würden ihre authentischen Schöpfungen doch sofort von neulinken, antideutschen „Kritikern“ zerhackt werden. Jedenfalls ist der derzeitige Kulturmarxismus mitsamt seinem jüngsten Gewächs, der „woken“ Ideologie, ein tödliches Gift für jede freie, kreative Kultur.