Frankreich wollte unter Imperator Napoleon III. einen Krieg gegen Preußen, da er sah, daß Preußen nach den Siegen gegen Dänemark und Österreich dabei war, die französische Hegemonie auf dem Kontinent zu gefährden. Den Anlaß für den Krieg fand er in einem Streit um den spanischen Thronfolger.
Zum Kriegsverlauf selbst: Die militärisch hochgerüsteten Franzosen drangen auf einen raschen Sieg. Mit sechs Divisionen stießen sie am 2. August 1870 auf deutsches Territorium vor und eroberten Saarbrücken. Doch rasch konnten die Deutschen ihre Kräfte mobilisieren, stellten sich aber nicht auf deutschem Boden den zahlenmäßig zunächst noch überlegenen Franzosen, sondern drangen über Lothringen nach Frankreich selbst vor, was die Franzosen zwang, große Teile ihrer Kräfte aus dem Saarland zurückzuziehen.
Es kam zu drei Schlachten, welche die Franzosen allesamt überraschend verloren.
Woran lag das? Preußen hatte die neuen Hinterlader-Zündnadelgewehre, mit denen man 1866 Österreich 1866 in die Knie zwang. Die Franzosen aber hatten mit ihrem Chassepotgewehr klare Vorteile im Hinblick auf Reichweite und Schussfolge und mit der Mitrailleuse, einem MG-artigen Salvengeschütz, einen klaren technischen Vorsprung vor den Preußen. Technische Vorteile hatte Deutschland aber bei der Artillerie von Krupp, welche eine höhere Reichweite als die französische hatte. Dabei war aber weniger der tatsächliche letale Feldnutzen entscheidend, denn der war bei der Artillerie der damaligen Zeit stets äußerst gering. Vielmehr war der psychologische Effekt auf die französischen Truppen verheerend, die während der Schlacht stark demoralisiert wurden und ihre in den meisten Schlachten übliche zahlenmäßige Überlegenheit nicht nutzen konnten.
Das zeigte sich in den meisten folgenden Schlachten ebenso, etwa bei am 16. August 1871 bei Mars-la-Tour, wo die Deutschen, zahlenmäßig zunächst 1:4 unterlegen, durch klugen, überraschenden Einsatz der Artillerie kühne Kavallerieangriffe die Franzosen aufhalten konnten. Trotz großer Überzahl verloren die Franzosen in dieser Schlacht mehr Männer als die Preußen. Napoleon III. musste noch endgültig von seinem Ziel Abstand nehmen, den Krieg von Anfang an nach Deutschland hineinzutragen und Preußen schnell in die Knie zu zwingen. Doch es kam noch bitterer für ihn. Nur zwei Tage später stellten die verstärkten preußischen Truppen die Franzosen bei Gravelotte und besiegten diese entscheidend.
Damit fand der Krieg im weiteren Verlauf ausschließlich auf französischem Boden stand und bestand aus einer Reihe französischer Niederlagen gegen die diszipliniert und hochmotivierte preußische Armee und deren Verbündeten aus Bayern und Nordwestdeutschland.
Entscheidend war dann der preußische Sieg bei Sedan in den Ardennen am 2. September 1870, wo nicht nur die Franzosen vernichtend geschlagen worden, sondern auch der französische Imperator Napoleon III. selbst in preußische Gefangenschaft geriet. In dieser Schlacht – einer der wenigen, in der die deutschen Truppen auch zahlenmäßig überlegen waren – endete mit der Gefangennahme fast der gesamten überlebenden Truppen der Franzosen. Nach diesem Debakel war, den klassischen europäischen Regeln der Kabinettskriege nach, Frankreich damit eigentlich bereits besiegt. Doch es wurde in Frankreich die Dritte Republik ausgerufen, welche den Rest des Krieges fortführte, da die deutsche Friedensbedingung die Rückgabe des Elsass und Lothringens an die Deutschen war, was in Paris selbst Unruhen ausgelöst und die Republik sofort wieder gestürzt haben hätte können.
So ging der Krieg weiter und damit die französischen Niederlagen. Bei Beaune-la-Rolande am 28. November hatten die Franzosen sechsfache Übermacht, scheiterten aber mit allen Angriffen auf die deutschen Stellungen, wurden durch Führungsfehler zersplittert und letztlich einzeln aufgerieben wurden.
Paris wurde ab dem 19. September bereits belagert und konnte im Winter, nach vier Monaten Belagerung, schließlich genommen werden. Bereits vor Eroberung aller Bezirke und Vororte von Paris wurde im Spiegelsaal zu Versailles am 18. Januar 1871 in für Frankreich demütigender Weise das Zweite Deutsche Kaiserreich ausgerufen.
Die Kämpfe gingen danach noch einige Zeit weiter, am 26. Februar kam es zu einer Art partiellem Waffenstillstand, doch erst am 10. Mai 1871 wurde endlich Frieden geschlossen.
Frankreich war besiegt und Preußen konnte den deutschen Nationalstaat in Europa konsolidieren. Der Elsass und Lothringen kam an Deutschland zurück und Frankreich musste gewisse Reparationen zahlen.
Da dieser preußische Krieg aber das auf dem Wiener Kongress von 1815 zementierte europäische Mächtegewicht, nach dem Frankreich und Österreich die Hegemonialmächte Europas waren, außer Kraft setzte und in der Folgezeit das neue deutsche Reich einen beispiellosen wirtschaftlichen und technologischen Aufstieg erlebte wie kein anderes Land Europas, führte dieser deutsche Sieg über die Franzosen nicht zur Revanchegedanken der letzteren, sondern erweckte auch den Neid anderer Imperialmächte, vor allem Großbritanniens, das in den folgenden Jahrzehnten seine „traditionelle“ Feindschaft gegenüber Frankreich aufgab und dafür eine solche gegen Deutschland mehr und mehr nährte. Ergebnisse war der britisch-französische Kriegspakt („Entente cordiale“) von 1904 gegen Deutschland und schließlich dessen Erweiterung um Russland drei Jahre später („Triple Entente“), durch welche Europa schließlich in die Katastrophe des Weltkrieges gestützt wurde.