Meint ihr das wäre rechtlich möglich?
Angenommen ihr habt einen siamesischen Zwilling. Ihm "gehören" 51 % des Körpers und euch werden die restlichen 49 % zugeordnet. Ihr teilt euch beide das männliche Genital, aber habt zwei Köpfe.
Eines Tages sagt euer siamesischer Zwillingsbruder, dass er trans ist und sich einer geschlechtsangleichenden OP unterziehen möchte.
Ist es ihm möglich, die OP durchzusetzen? Ihm "gehören" ja 51 % eures Körpers.
7 Antworten
Nein, wäre es nicht.
Nett, aber sinnfrei.
Da müsste der Trans ein Gerichtsurteil erwirken, dass er das gegen den Willen des Zwillings durchziehen könnte und dann einen Arzt finden, der gegen den Willen des anderen (auch wenn ihm nur 1% gehören würde) an dem Körper schnippelt.
Und warum sinnfrei? Weil der Wunsch des Trans nur genauso schwer wiegt, wie der Wunsch des anderen Zwillings, die Mehrheitslösung gibt es nicht.
Du denkst falsch. Der Körper ist der ganze Körper. Du könntest nicht mal eine SchönheitsOP am eigenen Gesicht durchführen ohne dass der andere zustimmen muss.
So krud, dass es fast schon wieder interessant ist...
... unabhängig von deiner %-Festlegung (wie soll das denn so begründbar sein) wäre aber nicht das % "mehr Recht" entscheidend, sondern dass so eine OP auch für die zweite "Person" zum Bleistift eine Vollnarkose bedeuten würde, wozu die andere nicht automatisch das Recht hat das zu fordern...
...rein rechtlich betrachtet, wäre damit Ende der Fahnenstange, wenn die beiden sich nicht einig wären...
Da beginnt schon das Problem zu definieren was wem gehört.
Naja vielleicht kann derjenige, dem "mehr gehört" ja einen Finger mehr bewegen als der andere.
Ein Mensch ist ein Mensch und unser Grundgesetz wiegt Menschenleben nicht gegeneinander auf: "Die Würde des Menschen ist unantastbar" ist das fundamentale Prinzip unserer Verfassung. Das heißt im Klartext: ein Menschenleben ist nicht mehr wert als ein anderes; egal, ob einem nun 51 % oder 49 % eines Körpers "gehören".
Aber dann wird ja der transsexuelle Teil der siamesischen Zwillinge nicht gewürdigt oder?
Woran macht man also fest, welches der beiden Bedürfnisse nun mehr wiegt?
Wäre vielleicht eine operative Ergänzung einer Scheide im Rahmen eines gerichtlichen Vergleichs möglich? Das könnte ja einen Kompromiss darstellen, denn so hätten Sie beide Geschlechtsorgane.