Können die meisten Menschen nicht diskutieren, weil sie nur ihre Meinung akzeptieren, was daran liegt, dass sie nur urteilen?
Darum sind sie rechthaberisch und uneinsichtig, was sie dazu zwingt zu streiten und dadurch werden sie wütend, aggressiv und kommt der Hass dazu, dann folgt die Gewalt.
Menschenfänger, wie Populisten haben dann leichtes Spiel, sie für ihre Zwecke zu gewinnen.
Zb trump, afd, swg, Extremisten und Faschisten, linksradikale usw
7 Antworten
Ich sage, sie haben nicht mal eine eigene Meinung, die sie diskutieren könnten. Und deswegen haben es Populisten so leicht. Sie treffen den Nerv dieses Menschen und legen ihm quasi Worte in den Mund, dass dieser Mensch denkt, es wären seine eigenen.
Die eigene Meinung zu bilden, ist nichts was man auf jeden Fall im Leben lernt. Und manchmal ist dies auch gar nicht gewollt - habe ich den Eindruck. Viele Menschen leben ganz gut mit der Tatsache, dass sie andere leicht manipulieren können. Nichts anderes macht die AfD.
Ich erinnere mich, dass wir in der Schule im Deutschunterricht zwar ab und zu unsere Meinung sagen durften. Diese wurde jedoch nie wirklich gelobt oder diskutiert. Schade. Ich habe nie den Eindruck bekommen, dass meine Meinung wichtig ist. Sie stimmte mit der Meinung der Lehrerin überein - die Note stimmte - reicht aus. Nein - das reicht nicht aus!! Denn ich muss es nicht anderen recht machen! Ich muss nicht gefallen! Ich muss es nur mir selbst recht machen.
Ergo urteilen die in Deiner Frage erwähnten Menschen aufgrund von Tatsachen (oder es sind vielleicht auch keine!), die andere als welche ansehen. Und nicht, weil sie wirklich von etwas überzeugt sind. - Was ich anprangere.
Hmh. Wer es im Deutschunterricht für sich nutzen kann - Glückwunsch. Es ist ja machbar. Muss man nur aktiv selbst machen. (Wer macht das schon?).
Und wenn die Eltern ihre Kinder nie nach einer Meinung fragen, dann werden die Kinder auch nie eine haben oder äußern. Leider.
Meine Eltern haben sämtliche Schulbücher von mir aufbewahrt. Ich fand genau eine einzige selbst erfundene Geschichte. Der Rest war Diktat(Ur)
Bezüglich Elternhaus. Ja, ist wichtig, das Kind ernst zu nehmen.
Ist das heute so? Zu meiner Zeit haben die da schon Firlefanz betrieben, wie man richtig diskutieren lernt ("Antworte bitte im ganzen Satz!"), nur spielte das im Alltag keine Rolle, z. B. im Elternhaus ("Du tust was ich sage!", "Solange du deine Beine unter meinen Tisch ...").
Kommt wohl auf den Lehrer, als auch deine Ansprüche, an. Ich habe das in jeglichen Institutionen so erlebt. Von Krippen, zu Kindergärten und Schulen (Habe auch in einigen gearbeitet). Selbst im Kinderheim. (Meine Erfahrung stammt aber aus der Schweiz)
Bez. Gymnasium habe ich leider keine Erfahrungen machen dürfen.
Ja, mein Vater war auch nicht der Typ, der Diskussionen mochte. Mein "Jawohl" wurde erwartet
Es gab auch die entnervte Kurzfassung: "Im ganzen Satz!" nachdem die erste Aufforderung nicht beachtet wurde.
Dazu fällt mir ein, dass es viele Leute gibt, die fragen nur das eine Wort "warum". Mich nervt das sehr! Ich verlange dann auch einen ganzen Satz!
Das ist eine Langfassung.
Kurz würde ich sagen, diese Leute haben eine Maske (Identität), und die muss auf Fremde gut wirken. Deswegen muss sie stets getragen werden und darf unter keinen Umständen fallen.
Diese Leute haben keine Meinung, denn Meinung schliesst "mein" ein.
Sie haben wegen der "Gutwirkmaske" eine "Einung"¹, nämlich die Übereinstimmung mit dem, was sie denken, meint die Mehrheit. Da aber fast alle so denken, kommt die Meinung aus Fernsehen, Zeitung und heute Social Media.
Die Leute streiten, wenn sie denken, es schütze ihre Maske. Und wenn sie denken, streiten schadet der Maske, werden sie es nicht streiten
Viele Leute sind also einfach nur Opfer der Umstände. Zumindest solange die Maske aufrecht erhalten wird. Manche vergessen auch, dass es sich um eine Maske handelt, und gehen vollkommen in ihr auf.
Manchmal aber fällt die Maske, zB wenn der Tod unmittelbar bevor steht, oder etwas anderes passiert, was sie von der Gesellschaft (der sie sich anzupassen versucht) trennt
Viele Menschen knüpfen die Überzeugungen, mit denen sie geprägt wurden, an Wertschätzung und Zuwendung, die sie im Elternhaus erhielten. Es braucht Neugier, diese Überzeugungen zu hinterfragen. Es gibt eine Abneigung dagegen, andere Überzeugungen anzunehmen, und sei es nur im Gedankenspiel, weil das mit dem Entzug von Wertschätzung und Zuwendung verknüpft wird. Die Überzeugungen selbst sind dabei weitgehend austauschbar. Die meisten Menschen haben so ihre Scheuklappen.
Hab bisher sehr wenige Menschen getroffen, die diese Neugier hatten. Vielleicht nicht 1 in 1.000.000, aber sicher 1 in 100, so in der Größenordnung.
Hass ist dann nochmal so ein anderes Ding, das kommt immer rein, wenn Leute in ihren unkritischen Blindflecken mit Propaganda angestachelt werden; ist irgendwie noch eine andere Sache.
Bei vielen ist das leider der Fall. Kann man nichts machen, ist halt so.
Zu allem was hier schon intelligent gesagt wurde, möchte ich hinzufügen:
Menschen haben das Bedürfnis eine Identität 'zu haben' um vor sich selbst und anderen bestehen zu können. Diese Identität ist geknüpft an Wertschätzung von anderen. Das Konstrukt was man Identität nennt wird mit dem Alter zunehmend komplexer und in sich starr wenn wir nicht bewusst fluide bleiben. Wenn wir die Chance verpassen, offen und flexibel zu bleiben, dann entwickeln wir uns nicht weiter und verfallen eben der Über-Identifikation mit gewissen Glaubenssätzen. Man darf auch nicht vergessen, das jede Überzeugung an der man festhält eine psychisch stabilisierende und Defizite ausgleichende Funktion erfüllt. Wenn man eine Karte aus dem Kartenhaus entfernt- dann fällt das ganze Kosntrukt. Menschen fühlen sich sicherer, wenn sie sich nicht öffnen und stur sind, was natürlich eine Illusion ist. Zudem kann eine Über-Identifikation die psychische Schutzfunktion erfüllen, sich nicht mit seinen eigenen Abgründen und Problemen zu beschäftigen. So wird man dann schnell radikal und ein Hinterfragen der eigenen Sichtweise seitens Anderer als existentieller Angriff gesehen. Die Menschen möchten sich besser als andere fühlen, sie möchten auf der 'richtigen' Seite stehen weil ein Minderwertigkeitsgefühl und eine Unzufriedenheit, eine Sehnsucht nach Bedeutung sie dahin treibt. Hinzu kommt einfach die mangelnde Zeit sich intensiv und differenziert mit Themen zu beschäftigen, die Menschen übernehmen lieber vorgefertigte Konstrukte weil sie schlicht und einfach damit beschäftigt sind, den Alltag zu meistern.
Letztendlich kommt natürlich auch hinzu, dass wir irgendwie Teil einer Gruppe sein möchten, das ist eben Teil des menschlichen Lebenserhaltungstriebes. Wer nirgendwo hin gehört, ist schutzlos ausgeliefert. Dies kann man natürlich bewusst hinterfragen und auflösen.
Was schlägst du vor?
Sollen die meisten Menschen eine Therapie machen?
Wäre ne gute Idee.
Aber es fehlt die Voraussetzung dazu.
Die Schule ist dafür da, dich zum Arbeiter und Konsumenten zu erziehen. Eigene Meinung ist hier kontraproduktiv