Hat die Demokratie ausgedient?
Und andere politische Konzepte wie Autokratien, Monarchien etc...? Wird es nicht mal Zeit für neue Konzepte? Zum Beispiel eine Deliberative Demokratie, wo der Bürger aktiv an der Politik beteiligt ist. Oder eine Commons & Gemeinwohl-Ökonomie, wo Ressourcen gemeinschaftlich verwaltet werden und die Wirtschaft dem Gemeinwohl dient. Und was ganz Utopisches: Kosmopolitismus! Menschen sind primär Bürger*innen der Welt, nicht einzelner Nationen.
Wie seht ihr das?
4 Antworten
Hat die Demokratie ausgedient?
Nein. Sie ist die einzige Garantie für eine stabile Staatsform im Interesse der Rechtswahrung für die Allgemeinheit!
Und andere politische Konzepte wie Autokratien,
Das ist neben der Ochlokratie die schlechteste Staatsform, weil in der Realität immer eine Tyrannis!
Monarchien etc...?
Die heutigen Monarchien in Europa sind allesamt parlamentarische Demokratien! Sie sind als parlamentarische Monarchien bewährte Staatsformen.
Wird es nicht mal Zeit für neue Konzepte?
Wer Verbesserungsvorschläge machen kann, ist mit diesen herzlich willkommen.
Zum Beispiel eine Deliberative Demokratie, wo der Bürger aktiv an der Politik beteiligt ist.
Wer sich mit der bundesdeutschen Demokratie ernsthaft beschäftigt hat, wird erkennen, dass jeder Bürger vielfältige Möglichkeiten hat, sich aktiv an der Politik zu beteiligen - wenn er denn will. In allen Kommunen und Bundesländern gibt es direktdemokratische Beteiligungsrechte: Volksinitiativen, Volksbegehren und Volksentscheide. Sie werden von den Bürgern nur sehr zurückhaltend genutzt. Selbst auf das nicht sehr aufwändige Mittel einer aktiven politischen Beteiligung, das Wahlrecht, verzichten sehr viele Bürger!
Oder eine Commons & Gemeinwohl-Ökonomie, wo Ressourcen gemeinschaftlich verwaltet werden
Das ist viel zu schwammig formuliert. In der Vergangenheit jedenfalls hat sich staatliche Planwirtschaft statt sozialer Marktwirtschaft als deutlich weniger nützlich für die Allgemeinheit bzw. den einzelnen Bürger erwiesen!
und die Wirtschaft dem Gemeinwohl dient.
Steht die Wirtschaft denn dem Gemeinwohl entgegen? In Deutschland war es die Wirtschaft, die den Menschen Arbeit, Einkommen und Wohlstand bescherte und immer noch beschert, die dem Staat durch Steuerabgaben vielfältige Möglichkeiten, zum Wohle aller Bürger zu handeln, etwa umfangreiche soziale Sicherungssysteme zu schaffen, gegeben hat und gibt. Die Behauptung, dass die Wirtschaft dem Gemeinwohl entgegenstehe, ist in dieser Pauschalität falsch!
Und was ganz Utopisches: Kosmopolitismus! Menschen sind primär Bürger*innen der Welt, nicht einzelner Nationen.
Vor wenigen Jahren meinten kluge Menschen, dass das Zeitalter des Nationalismus - das 19. und 20. Jahrhundert - überwunden sei. Leider muss festgestellt werden, dass dieses Urteil vorschnell war. Der Nationalismus, ja Chauvinismus, feiert derzeit fröhliche Urständ - auf der Welt und enttäuschenderweise auch wieder in einer Reihe europäischer Länder.
Kosmopolitismus, schon seit der Antike als sinnhafte Utopie gedacht, hat in absehbarer Zeit keine Chance auf Verwirklichung! Selbst die europäischen Länder, die durch eine gemeinsame Geschichte, eine gemeinsame Hochkultur und gemeinsame demokratische Entwicklungen eng verbunden sind, haben es in Jahrzehnten nicht geschafft, zu einer wirklichen politischen Einheit zusammenzuwachsen. Die Überwindung defizitärer Zustände der Europäischen Union scheitert auch heute und deutlich zunehmend an egoistisch-nationalistischen Interesser von immer mehr EU-Mitgliedsländern und ihren unwissend-naiven Bevölkerungen. Kosmopolitismus als Konzept wird sich, wenn überhaupt, vermutlich erst in Jahrhunderten ernsthaft diskutieren lassen, wenn die Welt eine positive Entwicklung genommen hat und sich endlich als aufeinander angewiesene Menschheit begreift.
Nein. Churchills Spruch über die Demokratie hat nach wie vor volle Gültigkeit.
Rätedemokratie wäre besser. Schau, wie gut das Vereinsleben funktioniert! So kann ein ganzer Staat organisiert werden.
Das würde nur zu Chaos führen.